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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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er wohl reagieren werde, falls er sich wirklich einmal der goldenen Frau gegenübersähe. Was er jetzt tatsächlich empfand, war Angst. Angst, daß es nur ein Trugbild sein könnte. Ein Irrtum.
    Falscher Alarm. Und daß die Suche endlos sein werde.
    Sehr langsam und bewußt wischte er die Schlammschicht mit seinem Handschuh ab.
    Schmutz- und Planktonpartikel gingen ab und trübten das Wasser noch mehr, wirbelten herum und verhinderten die Sicht. Er wartete in gespenstischer Stille, bis sich die Schmutzwolke wieder etwas setzte. Er schwamm vorsichtig näher, knapp über dem Grund, bis er nur noch Zentimeter von dem geheimnisvollen Gegenstand entfernt war. Er starrte ihn durch seine Maske an. Und dann hatte er plötzlich einen völlig trockenen Mund. Sein Herz schlug so heftig wie eine Calypsotrommel.
    Mit dem Blick zeitloser Melancholie starrten ihn ein Paar smaragdgrüne Augen an.
    Er hatte
La Dorada
gefunden.
81
    4. Januar 1990,
Washington, D.C.
    Die Erklärung des Präsidenten über die Jersey Colony und die Leistungen von Eli Steinmetz und seiner Mondmannschaft elektrisierten die Nation und lösten weltweit Erstaunen und Bewunderung aus.
    Eine Woche lang bekam das Land im Fernsehen neue spektakuläre Bilder von Mondlandschaften zu sehen, wie sie zuvor von den kurzen Apollo-Landungen nie möglich gewesen waren. Der Überlebenskampf der Kolonisten bei ihrem Bau bewohnbarer Unterkünfte wurde ebenfalls in dramatischen Details gezeigt.
    Steinmetz und seine Leute waren die Helden des Augenblicks. Man feierte sie im ganzen Land, interviewte sie in zahllosen Programmen und Sendern und bereitete ihnen die traditionelle und berühmte Ticker-Tape-Parade am Broadway in New York.
    Dieser ganze Jubel brachte noch einmal den altmodischen Patriotismus von einst zum Vorschein, aber seine Wirkung war tiefer und dauerhafter. Jetzt gab es etwas jenseits der Zone der kurzen, theatralischen Flüge ins All, einen Zielort jenseits der Erdatmosphäre, eine Dauerstation im All, der anschauliche und wirklich existierende Beweis dafür, daß der Mensch auch fern von seinem Heimatplaneten leben und überleben konnte.
    Der Präsident war bei einem Dinner zu Ehren des
Harten Kerns
und der Kolonisten überaus gehobener Stimmung -sehr im Unterschied zum ersten Mal, als er mit den Leuten zusammengetroffen war, die die Idee der Mondbasis entwickelt und diese dann gestartet hatten. Er prostete Hudson mit einem Glas Champagner zu, aber der starrte geistesabwesend über den mit lärmenden Leuten vollgepackten Saal hin, als sei dieser lautlos und leer.
    »Sind Sie gedankenverloren in Raum und Zeit, Leo?«
    Hudsons Augen trafen die des Präsidenten einen kurzen Moment, bevor er nickte.
    »Entschuldigen Sie. Das ist so eine schlechte Angewohnheit von mir, mich auf Partys auszublenden.«
    »Schon wieder mit Mondkolonieplänen beschäftigt?«
    Hudson lächelte schwach. »Genau gesagt, ich dachte an den Mars.«
    »Oh? Also soll die Jersey Colony nicht das letzte Wort sein?«
    »Gewiß nicht. Es gibt niemals ein letztes Wort. Immer nur einen neuen Anfang.«
    »Die Chancen stehen nicht schlecht, daß der Kongreß auf der Woge der Stimmung im Lande einer Erweiterung der Kolonie zustimmt. Allerdings, noch ein Außenposten – gleich auf dem Mars… ich weiß nicht. Das bedeutet sehr viel Geldaufwand.«
    »Wenn nicht wir, wird es die nächste Generation in Angriff nehmen.«
    »Haben Sie auch schon einen Namen für dieses neue Projekt?«
    Hudson schüttelte den Kopf. »Nein, so intensiv habe ich darüber noch nicht nachgedacht.«
    »Ich habe mich schon ein paarmal gefragt«, sagte der Präsident, »wie Sie eigentlich auf den Namen Jersey Colony gekommen sind.«
    »Und Sie konnten es sich nicht denken?«
    »Nun, es gibt den Staat New Jersey und die Insel Jersey im Ärmelkanal vor der französischen Küste und die Jerseysweaters …«
    »Und die Jerseykühe.«
    »Die was?«
    »Der Kindervers. Diedel, diedel, Katz und Fiedel. Von der Kuh, die über den Mond hüpfte.«
    Der Präsident brauchte ein paar Sekunden, bis er begriffen hatte und in Gelächter ausbrach.
    »Nicht schlecht. Nicht ohne Ironie. Das größte wissenschaftlich-technologische Unternehmen der Menschheit, benannt nach einer Kindervers-Kuh.«
    »Atemraubend«, flüsterte Jessie ehrfürchtig.
    »Ja, wirklich, eine Pracht«, bestätigte Pitt. »Man kann sich überhaupt nicht sattsehen an ihr.«
    Vor ihnen stand die La-Dorada-Statue und sie betrachteten sie fasziniert. Sie stand jetzt im Mittelhof des

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