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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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war nicht Pitt. Sie wußten nicht, daß sie Manny vor sich hatten, weil sie ihn nicht gekannt hatten.
    Dann stieg die frühe Morgensonne des nächsten Tages über der schwer heimgesuchten Stadt auf. Immer noch wurden Verletzte und Tote gefunden und eingesammelt. Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten patrouillierten durch die Straßen, um Plünderungen zu verhindern.
    Noch immer brannten die Docks, aber die Feuerwehren begannen allmählich die Oberhand zu gewinnen. Die riesige schwarze Brandrauchwolke verdüsterte noch den Himmel, und Fluglinienpiloten berichteten, sie sei vom Ostwind mittlerweile sogar bis nach Mexico City getrieben worden.
    Sandecker und Giordino, denen die Erlebnisse der vergangenen Nacht einigermaßen aufs Gemüt geschlagen waren, setzten ihre Suche fort. Im provisorischen Kinderlazarett fanden sie Jessie LeBaron.
    Sie tröstete gerade ein kleines Mädchen, dem ein Arzt einen Gips um das dünne braune Bein legte. Sie blickte den Admiral und Giordino beim Näherkommen an, aber ihr Blick wanderte unstet über sie hinweg, halb bewußtlos vor Erschöpfung. Sie erkannte sie nicht.
    »Hallo, Jessie«, grüßte Sandecker leise. »Wir sind es, Jim Sandecker und AI Giordino.«
    Sie sah zu ihnen auf und brauchte noch einige Sekunden, dann begriff sie. »O Admiral. Hallo, AI. Gott sei Dank, daß Sie da sind.« Sie flüsterte dem Mädchen etwas zu und stand dann auf, um die beiden zu umarmen. Und dann konnte sie einen Weinkrampf nicht länger zurückhalten.
    Der Arzt flüsterte Sandecker zu: »Sie arbeitet hier seit zwanzig Stunden ununterbrochen wie ein Berserker. Nehmen Sie sie mit, damit sie ein paar Stunden Schlaf bekommt. Sie ist am Ende ihrer Kräfte.«
    Sie führten sie hinaus und setzten sich mit ihr erst einmal auf die Stufen vor der Kathedrale.
    Giordino sah sie an. Sie trug noch immer ihre Kampfuniform. Ihr Haar war aufgelöst und schweißnaß, ihre Augen waren vom ständigen Rauch gerötet.
    »Ich bin froh, daß Sie mich gefunden haben«, seufzte sie. »Sind Sie gerade erst angekommen?«
    »Nein, schon gestern abend«, antwortete Giordino. »Wir haben Dirk gesucht.«
    Sie starrte abwesend zu der schwarzen Rauchwolke in den Himmel hinauf. »Er ist tot«, wisperte sie wie in Trance.
    »Noch ist nichts sicher«, versuchte Giordino sie aufzumuntern.
    »Sie sind alle tot. Mein Mann, Dirk und all die anderen.«
    Dann schwieg sie.
    Sandecker versuchte das Thema zu wechseln. »Kann man hier irgendwo einen Kaffee kriegen?«
    Jessie deutete mit einem schwachen Kopfnicken auf den Eingang der Kathedrale. »Da ist eine Frau, deren verwundete Kinder hier sind, die kocht ununterbrochen Kaffee für alle.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Giordino und stand auf.
    Jessie und der Admiral blieben schweigend auf den Kirchenstufen sitzen. Überall heulten Sirenen, und in der Ferne flackerten immer noch die Flammen zum Himmel.
    »Wenn ich Ihnen nach unserer Rückkehr irgendwie behilflich sein kann …« begann Sandecker zögernd.
    »Sehr freundlich von Ihnen, Admiral. Aber ich denke, ich komme schon zurecht.« Sie machte eine kleine Pause. »Doch, da ist etwas. Meinen Sie, Raymond wird gefunden und kann nach Hause überführt werden?«
    »Da bin ich ganz sicher. Nach alledem, was Sie getan haben, wird Castro sicher die Formalitäten mit einem Federstrich erledigen.«
    »Schon seltsam, wie wir wegen dieses Schatzes in all dies hineingeraten sind.«
    »
La Dorada

    Jessie folgte mit den Augen einer Gruppe Passanten, die von weitem auf sie zukam, aber sie schien sie nicht wirklich wahrzunehmen. »Seit fünfhundert Jahren jagen Menschen nun schon hinter ihr her, und die meisten hat der besessene Wunsch, sie zu finden, das Leben gekostet.
    Es ist unbegreiflich. Unbegreiflich, so viele Menschenleben für eine Statue zu opfern.«
    »Ja, aber sie gilt nach wie vor als größter aller Schätze.«
    Jessie schloß müde die Augen. »Ich bin froh, daß niemand sie findet. Wer weiß, wie viele einander ihretwegen noch umbrächten.«
    »Dirk würde für Geld und Gold niemals über Leichen gehen«, sagte der Admiral. »Dazu kenne ich ihn zu gut. Er war nur wegen des Abenteuers dabei und wegen der Herausforderung, ein Geheimnis zu lüften. Nicht aus Profitgier.«
    Jessie antwortete nicht. Sie öffnete die Augen wieder und nahm jetzt endlich Notiz von den näher kommenden Leuten. Sie konnte sie noch nicht deutlich erkennen. Einer von ihnen schien im trüben Rauchdunst ein Hüne von 2,10 m zu sein. Die anderen waren dagegen

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