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Dackelblick

Dackelblick

Titel: Dackelblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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um sie.«
    Wir? Nun erst bemerke ich, dass auch Nina im Hausflur steht.
    »Daniel, ich hab ein ganz schlechtes Gefühl. Ich meine, das ist doch nicht normal, dass Herkules ans Telefon geht und man Carolin nicht mehr erreicht. Und wie das hier riecht - total ekelhaft!«
    »Okay, dann sehen wir mal nach.«
    Er kommt in die Wohnung, ich renne vor zum Wohnzimmer. Los, folgt mir! Neben Carolin halte ich an und belle laut. »O Gott, Carolin!«
    Schon ist Daniel hinter mir und kniet sich neben Carolin. Auch Nina kommt ins Wohnzimmer. Als sie Carolin dort liegen sieht, schlägt sie die Hände vor das Gesicht. »O nein, was ist bloß passiert!«
    Daniel nimmt Carolins Hand.»Also, sie hat zumindest einen Puls. Carolin!«, er rüttelt an ihrer Schulter, »Carolin! Wach auf.«
    Sie bewegt sich nicht. Er dreht sie zur Seite, weg von dem Erbrochenen, und wischt ihr Gesicht mit einem Taschentuch ab, das er aus der Hosentasche zieht.
    »Das gefällt mir gar nicht, ich rufe jetzt einen Krankenwagen.«
    Er steht auf und geht rüber zum Telefon, das immer noch dort liegt, wo ich es habe fallen lassen. Er spricht kurz mit jemandem, dann kommt er zu uns zurück. Auch Nina setzt sich neben uns auf den Fußboden.
    »Was hat das alles zu bedeuten? Carolin bewusstlos, der Teppich da drüben in Stücke geschnitten. Wie lange liegt sie hier wohl schon?«
    »Na ja, ich bin vor zwei Stunden nach Hause gefahren. Vorher habe ich Herkules bei ihr abgegeben. Da machte sie offen gestanden schon einen alkoholisierten Eindruck - aber okay, das kann ja mal sein. Gerade bei Liebeskummer. Sie war allerdings auch schon vier Tage nicht mehr in der Werkstatt, weil sie so down war. Hatte mir aber versprochen, nächste Woche wieder zu kommen. Mist, ich hätte mehr nachhaken sollen.«
    »Was meinst du, welche Vorwürfe ich mir mache. Ich wusste, dass es ihr wegen Thomas schlechtgeht. Aber sie wollte nicht drüber reden, und dann habe ich gedacht, vielleicht braucht sie auch erst mal ihre Ruhe. Aber als ich eben hier anrief und nur den bellenden Herkules am Rohr hatte ...« Sie schweigt und greift nach Carolins Hand.
    »Ja, gut, dass du mich gleich angerufen hast.«
    »Und gut, dass du einen Schlüssel hast! Herkules hätte uns wohl kaum die Türe öffnen können. Wobei«, sie langt zu mir herüber und zieht mich auf ihren Schoß, »du bist ein ganz schlauer Dackel. Hast gemerkt, dass die Carolin Hilfe braucht, nicht?«
    »Genau, Herkules«, pflichtet ihr Daniel bei, »wenn du nicht ans Telefon gegangen und so ein Theater gemacht hättest, wären wir bestimmt nicht vorbeigekommen.«
    »Wie hast du es denn geschafft, das Telefon von der Station zu nehmen? Das stelle ich mir gar nicht so leicht für ein Kerlchen mit so kurzen Beinen vor. Schade, dass du nicht sprechen kannst.«
    Wie Recht sie hat, anderenfalls könnte ich sie gleich mal daraufhinweisen, dass meine Beine für einen Dackel mitnichten kurz sind, sondern Idealmaß haben.
    Es klingelt wieder an der Tür, und Daniel lässt drei Männer in die Wohnung. Die drei sehen aus, als hätten sie sich verkleidet: Sie tragen Jacken, die stark an die Müllabfuhr erinnern - nur dass ich mir ziemlich sicher bin, es hier nicht mit Müllmännern zu tun zu haben. Der eine geht sofort zu Carolin. Bevor er sich zu ihr kniet, dreht er sich kurz zu Daniel.
    »Wie heißt sie?«
    »Carolin Neumann.«
    »Ihre Frau?«
    »Nein, eine gute Freundin.«
    Der Mann macht jetzt im Wesentlichen genau das Gleiche wie Daniel - er rüttelt erst mal an ihr.
    »Frau Neumann, können Sie mich hören?«
    Natürlich nicht! So weit waren wir auch schon. Er nimmt ihre Hand und tastet an ihrem Handgelenk herum, genau wie Daniel. Herrje, warum haben wir den denn angerufen? Dem fällt ja so gar nichts Neues ein. Ich versuche, möglichst nah an ihn heranzukommen. Der soll ruhig wissen, dass er beobachtet wird. Jetzt allerdings macht er etwas, auf das wir noch nicht gekommen sind: Er öffnet ihre Augen mit seinen Fingern und schaut hinein, dann holt er etwas aus seiner Jackentasche, was zunächst wie ein Stift aussieht.
    »Hm, Puls ist da, aber schwach. Ziemlich weite Pupillen.«
    Er öffnet noch mal eines ihrer Augen und zielt mit dem Stift in die Richtung. Aha, eine Taschenlampe! Seltsam, was macht der da?
    »Hm, sehr langsame Reaktion. Erbrochen hat sie sich auch. Wissen Sie, was Ihre Freundin getrunken hat?«
    Daniel schüttelt den Kopf. Ha, aber ich! Ich sause los und finde unter den rausgesäbelten Teppichstücken tatsächlich noch die leere

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