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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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1
    Im Zimmer 410 des Hotel Ritz in Barcelona lief die Klimaanlage auf
vollen Touren. Dennoch hatten sowohl Gräfin Rosa als auch Michael Berger
Probleme, wieder abzukühlen, obwohl sie keinen Fetzen Stoff am Leibe hatten.
Beide rangen nach Luft, und es dauerte eine Weile, bis sie wieder in der Lage
waren zu sprechen.
    »Kinder, was ist hier nur los?« Die Gräfin richtete sich leicht auf,
um ihr Wasserglas auf dem Nachttisch erreichen zu können. »Ich habe ja schon
viel erlebt, aber so etwas noch nicht.« Sie griff nach Bergers Hand, hob sie an
ihren Mund und küsste sie. Señor Residente, Sie sind ein Tier.«
    »Moment mal«, widersprach er. »Wir haben inzwischen viermal versucht
zu duschen. Und ginge es nach mir, dann hätten wir das auch getan.«
    Sie machte eine entschuldigende Geste. »Ich weiß auch nicht, was in
mich gefahren ist. Wie Sie da so nackt unter der Dusche standen, das war
einfach erregend.«
    »Natürlich war es erregend. Haben Sie sich schon mal nackt unter der
Dusche gesehen?«
    Sie trank einen Schluck Wasser. »Nein, aber ich weiß, dass ich nie
wieder etwas anderes machen möchte, als mit Ihnen zu duschen.«
    »Durchlaucht.« Berger wirkte erschöpft. »Wir tun seit zwei Tagen
nichts anders, als übereinander herzufallen. Ich bin Mitte fünfzig und Sie sind
Mitte vierzig. Meinen Sie nicht, wir sollten wenigstens versuchen, ein bisschen
kürzerzutreten?«
    »Sicher, in unserem Alter tut man so etwas nicht mehr. Vor allem
nicht mit Lügnern.«
    »Wieso bin ich ein Lügner?«
    »Wir kannten uns kaum zehn Minuten, da haben Sie mir gesagt, dass
Sie ein schlechter Liebhaber seien.«
    »Was soll ich machen? Ich bin seit Tagen der raffiniertesten Liebhaberin
ausgeliefert, die ich mir nur vorstellen kann.« Er schaute an sich herunter und
stellte mit Besorgnis fest, dass sich bei ihm schon wieder etwas regte.
    Sie leckte sich genüsslich ihre Lippen. »Haben wir noch etwas Nutella?«
    »Das ist schon seit gestern alle.«
    »Egal.« Sie richtete sich auf, um sich lächelnd über ihn zu beugen.
»Es wird auch ohne gehen.«
    Das Telefon klingelte. Beide schauten entgeistert auf den Nachttisch.
Das Klingeln schien immer lauter zu werden. Schließlich drehte die Gräfin sich
zur Seite und griff nach dem Hörer.
    »Sí?«
    »Señora von Zastrow?«, fragte eine freundliche Stimme.
    »Sí.«
    »Mein Name ist Monseñor Grünstädter von der Diözese Barcelona, dürfte
ich Sie mit Bischof Crasaghi verbinden?«
    Die Gräfin war sichtlich irritiert. »Gern.«
    Berger richtete sich auf. »Wer stört?«, fragte er.
    »Irgendein Bischof will mich sprechen.«
    »Ein richtiger Kirchenbischof?«
    »Scheint so.« Sie horchte konzentriert.
    »Meine Herren, die sind aber auf Trab.« Er streichelte ihren Rücken.
»Da treiben es zwei verliebte Menschen ein paar Tage lang, ohne verheiratet zu
sein, und schon bekommt der Klerus Wind davon. Reife Leistung. Dagegen waren
die Jungs von der Stasi blutige Anfänger.« Seine Hand wanderte abwärts.
Kichernd versuchte Rosa durch kokettes Wackeln mit dem Po, die liebkosende Hand
abzuschütteln, die rutschte dadurch aber nur zwischen ihre Schenkel. Eine Woge
der Wollust durchströmte ihren Körper. In diesem Augenblick meldete sich der
Bischof.
    »Guten Tag, Frau Gräfin, es freut mich, dass Sie Zeit für mich haben.«
    »Oh mein Gott«, stöhnte sie in den Hörer.
    Es entstand eine kurze Pause. »Nicht ganz, Frau Gräfin, ich bin nur
einer von seinem Bodenpersonal. Mein Name ist Crasaghi, Bischof Crasaghi.«
    Sie gab ein Schnurren von sich.
    »Störe ich?«, fragte Crasaghi hörbar irritiert.
    Rosa war nur noch von der Hand ihres Residente erfüllt. »Nicht doch,
Herr Bischof.« Ihre Stimme war etwas gepresst, da eine neue Woge der Lust ihren
Körper schüttelte.
    »Ich habe dennoch das Gefühl, ungelegen zu kommen.«
    »Nein, Exzellenz, Sie nicht.« Rosa versuchte mit aller Kraft, ihrer
Stimme etwas Geschäftliches zu geben. »Ich werde in etwa einer Stunde
zurückrufen, dann ist das Meeting beendet, denke ich.« Mit letzter Kraft
knallte sie den Hörer aufs Telefon, drehte sich auf den Rücken und nahm Berger
fest zwischen ihre Beine. »So, Señor Residente. Jetzt will ich auch noch den
letzten Rest von dem haben, was Sie in der Lage sind zu geben, und dann ist
Schluss für heute. Ich denke mal, es gibt Arbeit für uns.«
    »Ach«, kam es gespielt verzweifelt von ihm, »und was ist das hier?«
    Sie lächelte breit. »Nennen wir es Dienstsport.«
    »Dienstsport?«, protestierte er.

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