Daddy, Komm Zurueck!
nicht vergeblich.”
„Dass du Wakeham hierher geholt hast, war wunderbar.”
„Ich regele halt alles.”
„Ich meine es ernst. Den Kindern hat es so viel bedeutet, dass du alles versucht hast.”
„Nur den Kindern?”
„Nein, mir natürlich auch.”
„Ja, natürlich”, erwiderte er mit einem leichten Seufzer. „Aber ich habe alles falsch angefasst, nicht wahr? Wenn ich von Anfang an auf dich gehört hätte, …”
„Jetzt denk nicht mehr darüber nach. Ich habe gehört, was Cindy heute Abend zu dir gesagt hat. Und sie hatte Recht. Immerhin haben wir Barker bei uns gehabt, selbst wenn es nur für kurze Zeit war.”
„Cindy ist wunderbar. Erst kürzlich habe ich festgestellt, wie sehr sie dir ähnelt.
Sie hat ein großes Herz. Das macht mir Sorgen, denn dadurch wird sie so verletzlich. Im Moment am meisten mir gegenüber.”
„Das stimmt, aber jetzt weißt du es wenigstens und kannst sie schützen.”
„Vielleicht kann ich das gar nicht so gut. Als du …”
„Was?” fragte sie.
„Als wir uns kennen lernten, warst du noch so jung, und ich wollte dich vor allem bewahren.”
„Aber ich bin erwachsen geworden”, erinnerte sie ihn.
„Vielleicht wollte ich gar nicht, dass du erwachsen wurdest. Wir waren damals so glücklich, und ich wollte nichts von alldem verlieren. Außerdem dachte ich, du wünschtest, dass ich mich um alles kümmern sollte. Einmal sagtest du …”
„Ja?”
„In der Woche vor Adrians Geburt hatte ich gerade meine Arbeit verloren. Alles sah schlecht aus. Ich fühlte mich als Versager. Erinnerst du dich, wie du mich damals aufbauen wolltest?”
„Nicht mehr genau, aber ich wollte dir zu verstehen geben, dass ich dir vertraute.”
„Deine Worte waren: ,Mach dir keine Sorgen, ich weiß, du wirst alles regeln’.
Einen Moment lang machte mir dein Vertrauen große Angst. Dann wusste ich, dass ich dich nie mit Problemen belasten wollte.”
„Aber Garth”, erwiderte sie unglücklich. „Ich wollte dir damit nur sagen, dass ich an dich glaubte, nicht dass du alle Sorgen allein tragen solltest. Ich wollte die Probleme gemeinsam mit dir lösen.”
Langsam wurde ihr einiges klar. „Dass du damals fast die Firma verloren hattest, habe ich erst Jahre später erfahren.”
„Du solltest es niemals herausfinden. Ich wollte alles perfekt für dich machen, um dir zu danken.”
„Danken, wofür?”
„Dass du mich geheiratet hast. An unserem Hochzeitstag …” Mit einem verlegenen Lachen unterbrach er sich.
„Sag es mir”, verlangte sie.
„Du kamst fünf Minuten zu spät zur Kirche, und ich bin fast wahnsinnig geworden. Ich dachte, du wolltest mich nicht mehr heiraten.”
„Warum?”
„Du warst so jung und wolltest Spaß wie andere Mädchen. Meinetwegen musstest du dich um ein Baby kümmern. Du hast dich zwar nie beklagt, aber ich habe dir deine Jugend gestohlen. Ich wollte dir alles geben, um dich dafür zu entschädigen, aber es hat nicht funktioniert. Irgendwie habe ich es falsch angestellt.”
Faye starrte ihn an. „Du wolltest mich heiraten?”
„Das muss dir doch klar gewesen sein. Ich habe alles getan, um dir den Ehering an den Finger zu stecken.”
„Garth, ich schwöre, dass ich davon keine Ahnung hatte. Ich dachte, ich hätte dich zur Ehe gezwungen.”
„Das habe ich nie behauptet.”
„Ja, aber bis dahin hattest du nie vom Heiraten gesprochen.”
„Mir fehlte der Mut dazu. Als du mir von dem Baby erzählt hast, war ich begeistert, denn dadurch konnte ich dich überreden, mich zu heiraten. Ich weiß, dass ich damals einfach über dich bestimmt habe. Aber ich hatte Angst, dass du Nein sagen würdest.” Wieder lächelte er. „Du weißt, wie ich bin, wenn ich etwas unbedingt will. Ich packe es mir. Ich hatte dich gepackt, bevor du mir entfliehen konntest. Zuerst dachte ich, ich hätte gewonnen, aber ich habe dafür bezahlt, denn später war ich mir deiner nie mehr sicher.”
Sie sahen sich lange an, nachdem die Wahrheit endlich ausgesprochen war.
„Das alles ist mir neu”, gestand sie leise.
„Ich habe auch vieles nicht gewusst. Wie dumm wir waren! All diese Jahre …
Warum haben wir sie vergeudet?”
Traurig schüttelte sie den Kopf.
„So viel hätten wir erleben können, aber wir haben unsere Chance verpasst.”
„Trotzdem waren wir glücklicher als viele andere Menschen. Es lief zwar einiges schief, aber am Anfang …”
„Ja”, bestätigte er. „Diese Erinnerungen werden uns immer bleiben.” Er legte den Kopf in die
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