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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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ein, die Mott ihm genannt hatte.
    Nach zwei Freizeichen murmelte eine aufgezeichnete Stimme die Nummer, die Haynes gerade gewählt hatte. Nach dem Signalton sagte Haynes »Warren Oates«, las die Nummer seines Münzfernsprechers ab und hängte ein.
    Zwei Minuten später läutete das Telefon. Sofort nach dem ersten Läuten nahm Haynes ab und sagte: »Concord.«
    »Sie haben dreißig Sekunden«, sagte eine Frauenstimme.
    »Ich möchte wissen, wo und wann genau vier CIA-Mitarbeiter neunzehnhundertdreiundsiebzig und -vierundsiebzig stationiert waren. Ihre Namen sind: Hamilton Keyes, Steadfast Haynes, Muriel Lamphier und Gilbert Undean.«
    »Buchstabieren Sie«, sagte die Frauenstimme.
    Als Haynes die Namen buchstabiert hatte, sagte die Frauenstimme: »Wir können um einiges schneller arbeiten, wenn Sie wissen, ob sie im Inland oder im Ausland waren.«
    »Übersee. Möglicherweise Laos.«
    »Okay. Kein Problem. Wie spät ist es jetzt?«
    Haynes sah auf seine Uhr. »Dreiundzwanzig Uhr dreiunddreißig.«
    »Bringen Sie dreitausend in Fünfzigern und Zwanzigern …«
    »Wo zum Teufel soll ich das um diese Zeit herkriegen?«
    »Das ist Ihr Problem. Ja oder Nein?«
    »Ja.«
    »Dreitausend in einem versiegelten Umschlag. Connecticut, Ecke Woodley Road. Nordostecke. Zweite Straßenlaterne nordwärts. Ein großer gelber Ziegelstein liegt am Laternenfuß. Was Sie haben wollen, liegt unter dem Stein. Lassen Sie den Umschlag mit dem Geld dort liegen. Kapiert?«
    »Wann?«
    »Genau zwei Uhr elf. Wenn Sie das Geld nicht hinterlegen, wird es unschön, dafür garantiere ich.«
    Sie legte auf. Haynes drückte die Gabel des Münztelefons herunter, warf noch einmal fünfzig Cent ein und wählte eine andere Nummer. Die Stimme, die antwortete, sagte: »Mac’s Place. Wir haben geschlossen.«
    Haynes erkannte die Stimme von Karl Triller, dem Barchef. »Granville Haynes hier. Ist Padillo noch da?«
    »Einen Moment«, sagte Triller.
    Wenige Augenblicke später war Padillo am Apparat: »Sie brauchen irgend etwas, richtig?«
    »Ich muß einen Scheck über dreitausend in Zwanzigern und Fünfzigern einlösen. Können Sie das machen?«
    »Wenn Sie sich beeilen.«
    »In zehn Minuten bin ich da«, sagte Haynes.
    Haynes beobachtete, wie Padillo auf seiner Seite des Partnerschreibtischs dreitausend Dollar in drei Stapel à tausend Dollar abzählte. Als Haynes ihm zunickte, zog Padillo einen Umschlag aus einer Schublade, schob die dreitausend Dollar hinein und reichte ihn Haynes. Ohne das Geld nachzuzählen, fuhr Haynes mit der Zunge über die Umschlaglasche und verschloß ihn.
    Padillo legte Haynes’ Scheck und ein dünnes Bündel übriggebliebener Zehner, Zwanziger, Fünfziger und Hunderter in eine Stahlkassette, schloß den Deckel, stand auf und stellte die Kassette in den alten Tresor.
    »Sie haben sie nicht abgeschlossen«, sagte Haynes.
    »Die Kassette? Wir haben den Schlüssel verloren. Und dann sind wir zu dem Schluß gekommen, wenn jemand den Safe öffnen kann, ist die Kassette kein Problem für ihn.«
    Nachdem er die Tür des alten Tresors geschlossen und das
    Zahlenrad ein paarmal gedreht hatte, fragte Padillo Haynes: »Soll ich Sie mitnehmen?«
    »Ich kann mir ein Taxi nehmen.«
    »Ich denke, Sie brauchen jemand, der Sie mitnimmt.«
    »Ich möchte Sie nicht aufhalten.«
    »Ich schlafe nicht mehr viel.«
    Haynes lächelte. »Na ja, vielleicht sollte ich mich doch mitnehmen lassen.«
    Um 1.17 Uhr setzte Padillo Haynes an der Ecke Connecticut Avenue und Calvert Street ab und fuhr auf der Connecticut fünf Blocks weiter, bevor er wendete, auf der gleichen breiten Straße zurückfuhr und nur dreißig Meter oberhalb und gegenüber der Straßenlaterne parkte, wo der Austausch von Geld gegen Information stattfinden sollte.
    Um 2.03 Uhr hielt ein dunkelblauer Ford-Lieferwagen vor der Straßenlaterne. Padillo konnte nicht erkennen, ob der Fahrer eine Frau oder ein Mann war. Doch da der Fahrer sich hinter dem Lenkrad nicht rührte, vermutete Padillo, daß jemand die Schiebetür im Laderaum des Lieferwagens benutzte. Padillo zählte Tausender und schätzte die Dauer der Transaktion auf unter dreißig Sekunden, weil er gerade bei 28 000 angelangt war, als der Lieferwagen wieder anfuhr.
    Um 2.09 Uhr tauchte Haynes auf, als er auf dem östlichen Bürgersteig der Connecticut Avenue nach Norden ging. Um 2.11 Uhr war Haynes an der vorgegebenen Straßenlaterne. Er kniete sich hin, als wolle er einen Schnürsenkel zubinden, stand auf, drehte sich um und ging

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