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Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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gescheut, in der belebten Straße seine Waffe zu ziehen, aber Juan, der nach Cullys Unfall die Führung übernommen hatte, hatte ein Talent dafür, selbst an den öffentlichsten Orten nicht aufzufallen. Innerhalb von Sekunden blieben von dem Engel nur noch Bruchstücke aus Licht, die der Wind verwehte. Der ahnungslose Tourist bekam seinen Schnappschuss und zog dann zu Charlton Heston weiter.
    »Das hatte Stil«, sagte Jake, als sie sich zu viert durch die Menge davonmachten. Er schlug Juan auf die Schulter und zwinkerte Alex und Rita zu. »Nummer zehn – das muss gefeiert werden.«
    Juan warf ihm einen Seitenblick zu. Er war zwar klein, bestand aber nur aus Muskeln und hatte braune Augen und dichtes schwarzes Haar. »Was soll das heißen, feiern? Eine Runde Minigolf, oder was?«
    Alex lachte laut auf. »Minigolf? Komm schon, Juan. Se realista. «
    »Ihr seid beide noch nicht volljährig«, sagte Juan kopfschüttelnd. Im Gegensatz zu Cully schien ihm das wirklich etwas auszumachen.
    Alex und Jake sahen sich an und rollten mit den Augen. Alex hatte sich seit fast einem Jahr in keiner Bar mehr ausweisen müssen und Jake wurde so gut wie nie auch nur nach seinem Alter gefragt. Das lag nicht nur an ihren gefälschten Ausweisen; die zwei Brüder wirkten einfach älter, als sie waren. Durch das Training zu Hause im Camp waren sie kräftig und muskulös. Davon einmal abgesehen, wusste Alex aber auch, dass sie durch all die Jahre, die sie mit der Jagd verbracht hatten, nicht mehr wie Teenager aussahen.
    »Minderjährig, soso«, sagte er und bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge auf dem Bürgersteig. »Aber nicht zu minderjährig, um eine Waffe zu tragen.«
    »Ja, echt«, sagte Jake. »Soll das heißen, wir dürfen hier Kopf und Kragen riskieren und kriegen zur Belohnung noch nicht mal ein Bier? Eso no Esta bien, Mann. Das ist mein voller Ernst.«
    »Ach komm schon, Juan. Warum denn nicht?«, sagte Rita. Sie war schon über dreißig, groß und schlaksig und hatte die Haare zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden. »Morgen fahren wir doch sowieso zurück. Und du weißt ja, dann heißt es wieder – spaßfreie Zone im Umkreis von hundert Meilen.«
    Schließlich seufzte Juan auf und zuckte mit den Schultern. »Überredet. Aber wenn sie euch zwei erwischen, dann lass ich euch im Knast verrotten. Los zopilotes podrian limpiar tus huesos. iEntiendes?«
    »St, st«, hatte Alex mit einem Grinsen geantwortet.
    »Na, das klingt doch schon besser«, sagte Jake. Die zwei Brüder klatschten sich ab. Obwohl Alex nicht so wild auf Kneipen war wie Jake, war der Gedanke an einen Abend in der Stadt trotzdem verlockend. Seit dem Tod ihres Vaters vor fünf Monaten, hatten sie sich ziemlich mies gefühlt und dies wäre das erste Mal, dass sie sich wirklich entspannen könnten.
    Wie sich herausstellte, wurde es eine vergnügliche Nacht, auch wenn Alex am nächsten Morgen, als Rita ihn weckte, hundeelend zumute war. »Hey, auf geht’s«, sagte Rita und stupste ihn mit dem Fuß in die Rippen. Um Geld zu sparen, hatten sie alle zusammen nur ein Motelzimmer genommen und er und Jake hatten sich mit ihren Schlafsäcken auf dem Fußboden ausgebreitet.
    »Was?« Mit trüben Augen blinzelte Alex zu ihr hinauf. Sie war bereits angezogen, ihre Haare waren feucht. Ein paar Meter weiter schnarchte Jake vor sich hin, der immer noch in den Klamotten steckte, die er in der vergangenen Nacht getragen hatte.
    »Juan ist schon unterwegs gewesen, um noch einmal die Lage zu peilen, und er meint, dass oben in den Canyons noch was im Gange ist – bevor wir fahren, werden wir das überprüfen.« Rita schüttelte lächelnd den Kopf, als ihr Blick von Jake zurück zu Alex wanderte. »Also weißt du, ihr zwei seht echt grässlich aus.«
    »Ja, ja«, gähnte Alex.
    Nach einer Dusche und etwas Kaffee fühlte er sich schon besser. Er und Jake saßen auf dem Rücksitz des Geländewagens, als Juan in die Hügel oberhalb von Los Angeles hinauffuhr. Jake streckte die Beine aus. »Hey, hast du das Mädchen letzte Nacht gesehen? Die Blonde in dem rosa T-Shirt?«
    Alex hatte den Kopf an den Sitz gelehnt, die Augen halb geschlossen. »War ja schwer zu übersehen, so wie sie die halbe Nacht an deinem Mund geklebt hat.«
    »Ja, die war total scharf auf mich … ich hab ihr erzählt, ich wäre ein Marinesoldat auf Urlaub. Ich wäre gern mit ihr nach draußen gegangen oder so, aber sie wollte ihre Freunde nicht alleine lassen.«
    »Aha, so scharf war sie dann wohl doch nicht

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