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Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Titel: Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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Hochseil gehen? Du?«, fragte sie Biene.
    »Nun, ich persönlich, Ma’am, fürchte mich vor großen Höhen«, entgegnete Biene höflich.
    »Wer dann?«
    Die Lehrlinge steckten die Köpfe zusammen.
    »Und – los!«, schrie Frostia frech.
    Jinetta löste sich aus dem Kreis, atmete tief durch, drückte die Schultern durch und marschierte zu dem schmalen Turm. Hinauf und hinauf ging es mit der Akademikerin, die einst die Schulmannschaft angefeuert hatte, fünfzig, sechzig, siebzig Fuß. Endlich hatte sie die Plattform erreicht. Ich sah, dass sie zitterte, als sie das schmale Seil vor ihren Füßen betrachtete. Sie hauchte etwas Unhörbares.
    »Betet sie?«, fragte Markie.
    »Nein«, sagte ich und las von den Lippen meiner ehemaligen Schülerin. »Sie sagte nur >Spu<.« Ich grinste. Nun konnte sie nicht mehr fallen. Sich vorzustellen, dass eine hochmütige Perfekte sich in einem kritischen Moment auf die Errungenschaft eines einfachen Klahden verlassen würde – ich war stolz auf alle beide.
    »Die Zauberlehrlinge müssen sich gegen eine unserer stärksten Mannschaften behaupten«, verkündete Schlein. »Der Kahle Kerl mit den Muskeln.«
    Der Mann mit dem glänzenden Haupt schlang einen Arm zwischen den Sprossen der Leiter hindurch und winkte dem Publikum fröhlich zu. Dann schwang er sich mühelos hinauf und trat auf das Drahtseil.
    »Dann los«, donnerte er. »Bringen wir es hinter uns!«
    Natürlich konnte sich ein Ein-Mann-Team schlecht selbst mit den notwendigen Komponenten für den Zusammenbau des Kastenteufels versorgen. Ein Rudel Bühnenarbeiter in Overalls lief herbei und stellte sich unter dem Turm auf.
    »Bereit?«, rief Schlein. »Los!«
    Jinetta trat mit den Zehenspitzen auf das schwankende Seil. Die anderen folgten ihr am Boden. Biene schien die Geschwindigkeit des Windes zu berechnen, der in das Gebirgstal pfiff, ehe er die Komponenten zu Jinetta hinaufwarf. Tolk schleuderte seinen Anteil mit einer raschen Kopfbewegung zu ihr empor.
    »Komm schon, komm schon, komm schon!«, hörte ich ihn rufen, während er mitrannte. »Du kannst das! Du kannst das!«
    Unter den Gegenständen, die Jinetta auffangen musste, war ein Stück Schnur. Ohne magische Unterstützung war es zu leicht, aber Frostia hatte keine Probleme, es zu ihrer Schwester im Geiste zu befördern. Jinetta stöckelte voran, behielt das Seil in einem Auge und kontrollierte mit dem anderen, was sie tat, während sie die Schnur um eine Spule wickelte. Sie klemmte sich die Puppe mit dem Clownsgesicht unter den Arm, und dabei entglitt ihr der kleine Messingkasten. Er fiel, aber Tolk sprang hoch in die Luft und fing ihn auf, ehe er den Boden berühren konnte. Polonia zeigte mit dem Finger auf ihn, und der Kasten schwebte wieder hinauf in Jinettas Reichweite.
    »Alle Teile um sie herumlevitieren«, befahl Polonia.
    »Ich weiß nicht, wo das hingehört!«, jammerte Jinetta.
    »Ich glaube, ich weiß, wo es hin muss«, sagte Biene. »Schieb es unter den schwarzen Hebel.«
    Polonia drehte ihre Hände, und der Kasten folgte ihrer Bewegung.
    »Den Läufern ist es nicht gestattet, beim Zusammenbau zu helfen«, verkündete Schlein in tadelndem Ton.
    »Verdammt!«, schimpfte Polonia. »Jinny!«
    »Ich sehe es!«Jinetta steckte den Kasten an den richtigen Platz und schob den Clown auf ein Teil, das sie gerade befestigt hatte.
    Es fehlten nur noch wenige Meter bis zur anderen Plattform. Der Kahle Kerl mit den Muskeln besaß keine Magik, schien aber genauso schnell voranzukommen wie Jinetta mit ihrer Magik und ihren fünf Helfern. Als sie sah, wie schnell er war, geriet die Perfekte in Panik. Ihre Hände zitterten, und kleine Teile regneten herab.
    Ihre Mannschaft – meine Studenten! – waren ständig bei ihr. Biene sorgte für den organisierten Ablauf und sagte jedem, welches Stück er wann hinaufzuschicken hatte. Er selbst hatte das letzte Einzelteil, die Holzkappe, mit der der Kasten verschlossen wurde.
    »Und – eins!«, schrie er. Er warf die Klappe hinauf. Frostia übernahm und levitierte sie direkt neben Jinetta.
    Drei Fuß. Jinetta trippelte voran. Sie machte sich daran, den Griff an die Seite des Gehäuses zu schrauben. Der Kahle Kerl lag nur zwei Takte hinter ihr. Er warf ihr einen grimmigen Blick zu und schraubte schneller. Sie tat es ihm gleich. Sie lieferten sich ein Rennen darum, wer sein Lied zuerst beendet haben würde. Jinetta sprang beinahe von dem Drahtseil auf die Plattform, als der Kopf ihres Clowns einen Herzschlag vor dem des Kahlen Kerls

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