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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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zurücklassen müssen. Wie sehr mich die Alternative auch schmerzte, ich konnte mich einfach nicht absetzen. Ich griff nach meiner Geldbörse. Horunkus’ Lakai hielt mir die ausgestreckte Hand unter die Nase.
    Jede Münze, von der ich mich trennen musste, versetzte mir einen Stich ins Herz. Jede der kleinen glänzenden Scheiben schien mich anzuflehen: »Bitte schick mich nicht fort!« Ich biss die Zähne zusammen, denn mit jedem Zögern würde ich mir nur schmerzhafte Stöße mit den Speeren der Wachen einhandeln. Eine nach der anderen zählte ich die Münzen ab. Einige waren wunderschön gearbeitet und geprägt, andere von der Zeit und unzähligen Händen gezeichnet, aber wertvoll durch die Erfahrungen, die sie gemacht hatten. Es war qualvoller, als ich es ertragen konnte.
    »Das sind dreißig«, sagte der Hauptmann. »Fehlen noch acht Silberstücke.«
    Ich kramte in meinem Beutel herum. Es waren noch vier Silberstücke und eine Hand voll Kupfermünzen übrig. Ich wog sie in der Hand gegen die einzige mir noch verbliebene Goldmünze auf.
    »Würdet Ihr auch einen Schuldschein nehmen?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Ich nehme nur Bares!«
    Mit größtem Zögern hielt ich dem Krötling die einunddreißigste Goldmünze entgegen. Der Hauptmann riss sie mir aus der Hand und ließ sie zusammen mit den restlichen Münzen in eine schwere Ledertasche fallen, die an seinem Sattelhorn hing.
    »Danke, Fremder«, sagte er und gab seinen Männern ein Zeichen, die Speere sinken zu lassen. »Willkommen in Sri Port. Ich hoffe, Ihr genießt Euren Aufenthalt hier.«
    »Hey, Moment mal!«, rief ich. »Was ist mit meinem Wechselgeld?«
    Horunkus warf mir einen Blick zu, der besagte: Bist du nicht ganz bei Verstand? »Ich könnte als weiteres Vergehen noch den Punkt ›Anfechtung der Steuervollmachten des Majaranaranas‹ hinzufügen«, sagte er hämisch.
    »Das war’s«, keuchte ich, während die Wut in mir hochkochte. Dieser Kerl war reif für eine ordentliche Tracht Prügel, ganz egal, welche Konsequenzen das für mich haben mochte.
    »Ja, das war’s«, bestätigte die Nonne. Sie schob sich zwischen uns und hielt dem Hauptmann eine Hand voll kleinerer Münzen entgegen. »Hier sind die wöchentlichen Steuerabgaben der Mission. Vielen Dank, meine Herren.« Sie drehte mich von den Soldaten weg und scheuchte uns eilig ins Haus.
    »Er hat uns alles abgenommen, was wir hatten«, murmelte ich trübsinnig.
    »Ich habe immer noch eine Hand voll Silber«, sagte Tananda. »Damit müssten wir für eine Weile über die Runden kommen.«
    »Ich mag es nicht, ohne ein bisschen Klimpergeld herumzulaufen«, entgegnete ich übellaunig.
    »Wenigstens ist die Horde in Sicherheit«, sagte Calypsa und umarmte Ersatz.
    »So ist es, Mädchen.« Das Schwert klang beschämt.
    »Vorläufig«, schränkte ich ein und sah dem davonreitenden Trupp über die Schulter hinterher. »Ich bezweifle, dass die Sache damit erledigt ist. Horunkus wird zu seinen Vorgesetzten zurückkehren und berichten, was er gesehen hat. Ich wette um zwei meiner Vorderzähne, dass es einen Überfall von ›Wegelagerern‹ auf uns geben wird, der natürlich nicht von der Regierung inszeniert worden ist, bevor wir von hier verschwunden sind. Je länger wir hier bleiben, desto wahrscheinlicher wird die Horde in den Schatzkammern des Majaranaranas landen.«
    »Dann sollten wir lieber aufbrechen«, sagte Tananda. »Dieses Haus lässt sich unmöglich gegen einen Angriff verteidigen.«
    »Ach, je«, seufzte Schwester Hylida. »Als ich noch im Kloster der Shaor Ming war, hat es so etwas nie gegeben. Weil wir für alle gebetet haben, die uns brauchten, wurden von uns nie Steuern oder andere Abgaben verlangt.«
    »Es käme also niemand jemals auf die Idee, die Shaor Ming auszunehmen?«, fragte ich.
    »Nein«, bestätigte Hylida überrascht. »Woher wusstet Ihr das?«
    »Einfach so geraten«, behauptete ich. Ich schüttelte grimmig meinen Geldbeutel. Er war viel zu leicht. Ich fühlte mich, als hätte ich gerade meine ältesten Freunde verloren – gleich einunddreißig davon.
    »Tja, ich schätze, es ist jetzt an der Zeit für dich, Chin-Hwag nach deinem Honorar zu fragen«, drang Astis Stimme in meine Gedanken.
    Ihr spöttischer Tonfall war genau das, was ich gebraucht hatte, um meine Wut bis zum Anschlag hochzutreiben. Ich wandte mich der Börse zu, die die Äbtissin schützend festhielt. Alle sahen mich an. Ich atmete tief ein, aber die Luft strömte gleich wieder wie aus einem durchlöcherten

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