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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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So entwickelten wir gezwungenermaßen einen gegenseitigen Respekt. Als sich der Raum mit unserer Macht füllte, begriffen alle anwesenden Sterblichen, dass sie sich in der Gegenwart einer gewaltigen Präsenz aufhielten, aber sie konnten die Quelle dieser Macht nicht lokalisieren. Es war der Zauberer Looki, der in uns diese Quelle erkannte und beschloss, alle unsere Kräfte zusammenzufassen, um so eine Nation zu erschaffen, die mächtiger als alle anderen vor ihr war, und mit Hilfe dieser neuen Macht die barbarischen Horden abzuwehren, die an den Grenzen der Länder nagten. Und so gelobten wir einander, die Unsterblichen unter den vergänglichen Eintagsfliegen, von diesem Tag an nur noch für die zu streiten, die unserer Dienste wirklich bedurften.«
    »Für die wirklichen echten Schlachten, die gewonnen werden mussten«, betonte Asti. »Nicht für diese kleinlichen Grenzscharmützel, bei denen es um einen schmalen Streifen Land oder die Hand einer Braut geht. Nur für Schlachten, die dazu dienten, die Unterdrückung zu beenden, die Versklavten zu befreien und die Umwelt zu bewahren.«
    »Das ist ja so heroisch von Euch!«, schwärmte Calypsa, die Finger der gefiederten Hände voller Bewunderung ineinander verflochten.
    Ersatz wirkte erfreut. »Aye. Da wir es ablehnten, unsere Dienste zur Beendigung unwichtiger Grenzstreitigkeiten einzusetzen oder unsere Schilde gegen einander zu erheben …«
    »Bildlich gesprochen«, erklärte Asti.
    »… waren die Herren des Reiches gezwungen, Diplomatie anzuwenden. Wenn wir dann doch einmal eingriffen, wusste jeder, dass die Angelegenheit ernst war. Allein unser Ruf führte dazu, dass viele aufkeimende Unruhen schon bei dem leisesten Gerücht über unser Eingreifen im Keim erstickt wurden, und so floss weniger Blut. Friede herrschte. Die vier Herrscher saßen Seite an Seite auf Thronen in einem großartigen Palast, der auf dem Gebiet des unterirdischen Gewölbes errichtet worden war. Es war ein goldenes Zeitalter.« Ersatz seufzte. »Für eine Weile genossen wir ein wahrhaft angenehmes Leben. Man pries uns für unsere Weisheit und Großzügigkeit. Eine große Schatzkammer wurde für uns erbaut, wo uns sowohl die Edlen als auch die Niederen konsultieren konnten. Wir posierten für einen Künstler, der Kartendecks mit unseren Abbildungen erschuf, das Taro, benannt nach den allgegenwärtigen Taros, aus deren Wurzelfasern die Karten bestanden. Vier Serien für uns vier Artefakte. Man benutzte sie sowohl zum Wahrsagen als auch zum Glücksspiel, und so entstand das erste Kartenorakel.«
    »Ich habe diese Karten gesehen«, sagte Tananda. »Aber ich dachte, die vierte Kartenserie würde Münzen zeigen. Sollte darauf nicht das Abbild der Geldbörse zu sehen sein?«
    Ersatz und Asti tauschten einen Blick. Der Kelch räusperte sich ein wenig nervös. »Tja, also … wenn ihr sie seht, werdet ihr feststellen, dass Chin-Hwag nicht gerade sehr …«
    »… fotogen ist«, beendete Kelsa den Satz. »Die anderen wollen es nicht sagen, aber ich werde es aussprechen: Sie ist hässlich. Talentiert, aber hässlich. Auch wenn das keine Rolle spielt! Es sind die inneren Werte, auf die es ankommt, wie ich immer sage.«
    »Solange ihre inneren Werte aus Goldmünzen bestehen, ist es mir egal, wie sie aussieht«, versicherte ich.
    »Das sind genau die gleichen Worte, die auch König Brotmo benutzt hat«, sagte Ersatz. »Er, dessen Reich Odinsk nördlich von Thorness lag. Er trug den Großen Speer in die Schlacht. Sein Volk war sehr arm, aber die Reichtümer, die es von Chin-Hwag durch die Großmut der Fürsten von Freyaburg erhielt, linderten die Not. Brotmo führte den Großen Speer in die Schlacht gegen die Wolflinge, die in Scharen aus den Bergen herabströmten und die Thornessianer heimsuchten. Jeder half dem anderen.
    Aber Walhall beschied sich nicht damit, die Heimat von nur vier berühmten Artefakten zu sein. Die vier Herrscher strebten danach, sich gegenüber den anderen abzugrenzen. Zuerst kam es zur Eskalation bei den Thronen. Jeder wollte den höchsten haben. Der Wettstreit endete erst, als die Herrin von Heimdale von ihrem Thron fiel und zwanzig Meter in die Tiefe zu Tode stürzte.«
    »Ein hartes Schicksal«, murmelte ich.
    Ersatz gab einen Grunzlaut von sich. »Hart, in der Tat, besonders der Aufprall. Dann ging es um den Reichtum der königlichen Herrschaften. Um die Größe des Gefolges. Die Verknappung von Ländereien und Rohstoffen führte zu vielen Streitereien, und es mussten

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