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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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Gesicht schob sich vor das meine, einen Finger senkrecht vor dem Mund. Ich zuckte zurück.
    Nur lange Erfahrung hielt mich davon ab, das Gesicht vor Überraschung mit der Faust zu Brei zu schlagen, aber ich verspürte Lust, es trotzdem zu tun, sobald ich wieder Herr meiner Sinne war. Ich hätte nie gedacht, dass sich ein rundes Gesicht derart zu missbilligenden Falten zusammenziehen könnte. Der dazugehörige Körper war von zylindrischer Form und mit mindestens neun Arm- und Beinpaaren bestückt.
    »Was, zur Hölle, hast du für ein Problem, Bub?«, knurrte ich.
    Der Zeigefinger löste sich aus dem dicken kleinen Gesicht und zeigte auf ein Schild an einem Pfeiler, der zwischen zwei Schränken voller Bücher aufragte. RUHE stand auf dem Schild. Der Zeigefinger stieß mit Nachdruck mehrmals in diese Richtung.
    »Was ist das hier, ein Kloster?«
    Das füllige Geschöpf schüttelte den Kopf. Ich sah mich gründlich um.
    Die Bücherregale hinter mir waren nicht die einzigen. Sie schienen sich entlang des Ganges, in dem wir uns befanden, fast bis in die Unendlichkeit zu erstrecken. Nachdem ich mein Temperament genug gezügelt hatte, um die Ohren zu spitzen, hörte ich den Atem Dutzender unsichtbarer Leser und das Rascheln umgeblätterter Buchseiten von Studenten, die in ihren Lesenischen über Bücher gebeugt saßen. Wir waren in einer Bibliothek gelandet. Ich drehte mich zu Tananda und Calypsa um.
    »Von allen …«, begann ich.
    »Pssst!«
    Ich starrte den Bibliothekar finster an, dämpfte aber trotzdem meine Stimme. »Von allen hinterlistigen Tricks!«
    »Es ist genau das, was ich euch prophezeit habe«, sagte Kelsa, deren Tonfall zur Abwechslung einmal nicht so schrill wie sonst üblich klang. »Ihr werdet Payge hier unter seinesgleichen finden!«
    »Das war es nicht, was du gesagt hast«, rief ich ihr in Erinnerung.
    »Oh, aber so ähnlich. Was spielt das jetzt noch für eine Rolle? Alles, was ihr tun müsst, ist, ihn euch zu schnappen. Ich habe es vorausgesehen!«
    »Du siehst eine Menge Dinge voraus«, kommentierte ich. Der Bücherwurm hinter mir gab erneut ein zischendes Geräusch von sich. »Ist ja schon gut!«, raunte ich. »Ich werde nur noch flüstern!«
    Er nickte und entfernte sich, vermutlich um einem anderen Besucher auf die Nerven zu gehen.
    »Wo genau ist das Buch?«, fragte ich Kelsa. »Nein, sprich nicht. Zeig es mir.«
    Die Kristallkugel wurde kurz neblig und dann wieder klar. Ich entdeckte eine weitere Reihe von Bücherregalen in ihren Tiefen, die sich durch nichts von denen um uns herum unterschieden.
    »Das hilft uns nicht weiter«, flüsterte Calypsa. »Eins sieht aus wie das andere.«
    »Nicht ganz«, widersprach Tananda genauso leise. »Seht her! Payge steht unter einem Schild mit der Aufschrift ›Fe - Fi‹. Vielleicht wollte Froome ihn in der Nähe seiner Initialen verstecken.«
    Ich grinste. »Prima, dann lasst uns diesen Froome finden. Ich habe es satt, durch sämtliche Dimensionen Fangen zu spielen. Wir teilen uns auf und kreisen ihn ein.« Ich warf einen Blick in die Höhe. Die Vertreter der lokalen Spezies, die gigantischen Bücherwürmern ähnelten, benutzten nicht nur die Böden der Gänge. Ich sah sie an den Seiten der Regale und sogar an der Decke hängen, wo sie in den Büchern blätterten.
    »Kannst du auch da hinaufklettern?«, fragte ich Tananda.
    »Ein Kinderspiel«, erwiderte sie. Mit einer fließenden Bewegung glitt sie an einem Regal bis zur obersten Reihe empor.
    »Du stürzt dich von oben auf ihn«, sagte ich. »Ich schlage einen Bogen von rechts herum, Calypsa, du kommst von links.« Ich beugte mich hinab und stieß Buirnie einen Zeigefinger ins Gesicht. »Ein Piepser von dir, und ich benutze dich als Siphon unter meinem Badezimmerwaschbecken, ob du nun Löcher hast oder nicht. Kapiert?«
    »Ist ja schon gut«, flüsterte er. »Ich werde pianissimo piano sein.«
    »Überhaupt kein Piano. Nicht eine einzige Note, bis wir wieder draußen auf der Straße sind. Ich werde nicht das geringste Risiko eingehen, hier rausgeworfen zu werden. Los geht’s!«
    »Ich könnte dafür sorgen, dass alle in der Bibliothek einschlafen«, bot Asti an, als ich auf Zehenspitzen an einem Schild mit den Buchstaben »Do – Du« vorbeischlich. »Ich habe ein wunderbares Nervengas, das jedes atmende Wesen im näheren Umkreis lahmlegen würde.«
    »Nein, danke«, sagte ich. »Ich möchte nicht, dass so etwas durch die Gänge zirkuliert, solange Tananda an der Decke rumkriecht. Wenn wir dicht genug

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