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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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mit einem bösen Blick. »Aber Ihr hattet Euch nach Chin-Hwag erkundigt«, fuhr Hylida fort. »Sie ist jetzt schon seit etlichen Jahren meine Gefährtin und mir eine große Hilfe in dieser Mission. Wir helfen hier den Armen und speisen die Hungrigen. Seht Ihr?«
    Sie deutete auf einen weiteren zerschlissenen Vorhang. Dahinter lag ein Raum, der größer als der war, in dem wir saßen. Mehrere Krötlinge rührten in großen verbeulten Kesseln herum, unter denen ein Kohlenfeuer glühte. Aus den Kesseln stieg Dampf auf. Von dort kam der Geruch, den wir beim Eintreten wahrgenommen hatten.
    »Wir teilen hier Glück wie Elend miteinander«, erklärte Hylida heiter. »Aber seid ganz unbesorgt. Niemand spricht über das, was er hier sieht oder hört.«
    Das glaubte ich zwar nicht, aber ich hatte keine Zeit, darüber zu diskutieren. Wir hatten eine Aufgabe zu erledigen und mussten dann weiterziehen. Ich räusperte mich. »Liebe Äbtissin, wir wollen Euch nicht bestehlen. Was verlangt Ihr für die Börse?«
    Meine Frage rief protestierende Rufe von den im Haus und jenseits der brüchigen Wände hockenden Krötlingen hervor.
    »Chin-Hwag verkaufen?«, fragte Schwester Hylida. »Das könnte ich nie tun!« Sie erhob sich und entfernte eine Fliese von der Wand neben dem Altar. Dahinter befand sich eine kleine Nische. Ich nickte beifällig. Dort war die Börse vor potenziellen Dieben geschützt – wer würde schon vermuteten, dass der größte Reichtum in allen erdenklichen Dimensionen hinter diesen zerfallenden Wänden versteckt sein könnte – aber sofort greifbar, sollte die Schwester die Suppenküche Hals über Kopf verlassen müssen. »Ihr müsst sie natürlich sehen. Hier ist sie.«
    Ich hatte eine Art formlosen Beutel erwartet, aber die Unversiegbare Geldbörse bestand aus einem achteckigen Stück Leder, das etwa einen Zoll dick war und einen Durchmesser von rund acht Zoll hatte. Sie war aus mehreren Streifen eines sehr weichen, ockergelb gefärbten Leders zusammengenäht worden. Ein großer Teil des Leders war mit so feinen silbernen Stickereien verziert, dass man ein Vergrößerungsglas benötigen würde, um alle Einzelheiten gebührend zu bewundern. Die Börse war nicht unbedingt schön, aber sehr interessant. Ich bemerkte, dass sie mich genauso gründlich betrachtete wie ich sie. Wie alle anderen Artefakte hatte auch Chin-Hwag so etwas wie ein Gesicht, das ihre Intelligenz verriet. Zwei horizontale ovale Stickereien über der mit Zugbändern versehenen Öffnung, die den Mund darstellte, wurden schmal, und die Bänder bewegten sich.
    »Bei allem, was klimpert, ein Perverser! Halt bloß deine schuppigen Hände von mir fern, Grüner!«
    Hylida wirkte schockiert. »Achte auf deine Wortwahl, Chin-Hwag, du sprichst mit einem Besucher!«
    Die gestickten Augen veränderten die Blickrichtung. »Ich sehe, was er ist, ein Angehöriger einer der gierigsten Rassen aller Dimensionen hinter den Täuflern und ein paar anderen geborenen Halsabschneidern. Finde heraus, was er will, und schick ihn dann schleunigst fort!«
    »Du missverstehst ihn«, verteidigte mich Calypsa. »Aahz hilft mir ganz großzügig. Es geht ihm überhaupt nicht um Reichtümer.«
    »Oh, hör nicht auf sie«, unterbrach Asti. »Er hat es auf Geld abgesehen.«
    »Nur auf das, was ihm zusteht«, erklärte Ersatz. »Es sind Ehrenschulden, die ich auf mich geladen habe. Wegen unserer Auftraggeberin, die unserer Hilfe würdig ist, wie du noch feststellen wirst.«
    »Vielen Dank«, sagte ich.
    Die gestickten Augen wanderten umher. »Beim Klimpern und Klingeln, Ersatz! Ich dachte doch, mein Inneres wolle sich verdrillen! Wie viele von euch sind hier?«
    »Fünf von unserer Sorte«, meldete sich jetzt auch Kelsa zu Wort. »Fast alle, die es noch von uns gibt.«
    »Was für eine merkwürdige und unerfreuliche Vorstellung!«, stieß Chin-Hwag hervor.
    »Das ist nicht sehr gütig«, tadelte Schwester Hylida die Börse und wedelte mit einem Finger.
    Die gestickten Augen richteten sich auf sie. »Dir ist alles Weltliche fremd, Hylida. Du weißt nicht, wozu diese anderen Objekte fähig sind.« Chin-Hwags Mund zog sich zusammen. »In einer Krise tun sie zu viel, wenn weniger ausreichend wäre.«
    »Trotzdem sind sie heute unsere Gäste«, sagte die kleine Nonne und wandte sich mir zu. »Bitte nehmt an unserem Mahl teil .«
    »Wir wollen nicht unhöflich sein«, erwiderte Tananda mit einem Blick auf Calypsas Gesicht. Es war fast so grün wie das ihre. Ich vermutete, dass ihr der

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