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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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erkundigte sich der Kelch. »Wenn sie aufhört zu tanzen, werden die Wächter aus ihrer Trance erwachen.«
    »Kein Problem«, erwiderte ich. Ich zwängte mich an dem faszinierten Hauptmann vorbei und löste den schweren Schlüsselbund von seinem Gürtel. Er rührte sich nicht. »Hey, Puppe!«, rief ich Calypsa zu. »Spielen wir ein bisschen Polonaise mit deinen neuen Bewunderern.«
    Sie sah mich verständnislos an, also deutete ich mit einem Rucken meines Kopfes auf die schwere Kerkertür. Calypsa nickte und verarbeitete die Geste in einer verführerischen Drehung. Das Mädchen war schlauer, als ich es ihr zugetraut hätte. Vielleicht hatte Tananda recht damit, dass noch eine ganze Menge Potential in ihr steckte. Zu dumm nur, dass sie sich nicht beherrschen konnte, aber wahrscheinlich würde sie das mit der Zeit auch noch lernen. Sofern wir lange genug überlebten …
    Tananda hatte bereits begriffen, was ich plante. Mit der Gewandtheit von jemandem, der daran gewöhnt ist, unbemerkt irgendwo hinein und wieder heraus zu gelangen, war sie an den Wachen vorbeigeschlüpft und stieg rückwärts die Treppe hinauf. In einer Hand hielt sie einen Dolch, die Finger um die Klinge gelegt, mit der anderen trug sie die in Stoff eingewickelte Kelsa. Ich benötigte keine Bewaffnung außer der, mit der mich die Natur ausgestattet hatte, aber ich wurde durch Asti behindert. Der aus solidem Gold gefertigte Kelch war um einiges schwerer, als er aussah, und stieß jedes Mal ein schrilles Quietschen aus, wenn er seitlich geneigt wurde. Dass niemand in diesem jämmerlichen kleinen Dorf das Metall bemerkt hatte, ganz zu schweigen von der kunstvollen handwerklichen Arbeit, ließ mich daran zweifeln, dass die Klahden jemals ernsthaft in der Welt des gehobenen Handels Fuß fassen würden. Ich stopfte Asti in einen der Säcke, die wir mit uns trugen, und ignorierte ihre Beschwerden. Bedauerlicherweise hatten wir keine zweite Stoffbahn wie die für Kelsa, um damit Geräusche zu ersticken.
    Als Calypsa sich um die Wachen herumschlängelte, huschte ich aus dem Verließ. Außer Tananda konnte ich in einem Umkreis von zwanzig Schritten niemanden atmen hören. Ich erinnerte mich, dass die Tür, durch die man uns geschleift hatte, nicht weit von den Verliesen entfernt war, was den An- und Abtransport von Gefangenen erleichterte. Frische Luft oder das, was man hier dafür hielt – angereichert mit dem Geruch von Kuhfladen und Küchenabfällen-, stieg mir in die Nase.
    Die Waltserin tanzte die Treppe hinauf; die Wachen folgten ihr mit weit heraushängenden Zungen. Auf dem letzten Treppenabsatz blieb sie stehen, vollführte einen süßen kleinen Hüftschwung, der in jedem besseren Striplokal von Perv – wie zum Beispiel dem Gawker’s oder Irv ‘s Red Hotsies – sein Gewicht in Gold wert gewesen wäre, und machte eine einladende Geste mit dem Kopf, als wollte sie ihnen zurufen: »Das ist extra für euch, die Jungs in der letzten Reihe!« Als sie nahe genug war, packte ich sie am Arm, riss sie mit mir ins Freie und schlug die Tür hinter uns zu.
    Es dauerte eine Weile, bis der Zauberbann erlosch. Bis die Wachen begriffen, dass sie reingelegt worden waren, hatte ich die schwere Tür bereits verriegelt. Tananda winkte uns über die Schulter zu, ihr zu folgen, und lief in den dunklen Gang hinein. Ich zerrte Calypsa hinter mir her.
    »Aber ich bin doch noch gar nicht fertig!«, protestierte sie. Die Wächter begannen, mit den Fäusten gegen die Tür zu trommeln – ich weiß nicht, ob aus Enttäuschung oder Wut.
    »Wir bleiben nicht hier, um den Bühnenapplaus zu ernten«, knurrte ich, während ich der grünen Gestalt der Trollin hinterher eilte. »Was war das ?«
    »Der Tanz der Faszination«, sagte Calypsa und warf den Kopf stolz in den Nacken. »Meine Ururtante, die Tänzerin Rumba, hat ihn als Erste gezeigt.«

7. Kapitel
     
    Ich wünschte, wir hätten auf der Stelle ohne jede weitere Lauferei den D-Hüpfer benutzen können, aber zuerst mussten wir noch Ersatz abholen. Jetzt bedauerte ich es, ihn im Wald zurückgelassen zu haben. Andererseits war es besser, zu ihm zurückzukehren, als das ganze Schloss nach der Waffenkammer durchsuchen zu müssen, in der Highboy das offenbar so wertvolle Schwert verstaut hätte. Ich weiß nicht, ob Calypsas Hüften so lange durchgehalten hätten.
    Wir blieben vor dem Eingangstor stehen, während Tananda uns in einen neuen Tarnzauber hüllte. Dann verließen wir das Schloss in Gestalt von Highboy und zwei stereotypen

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