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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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verfehlte sie den Ton. Die grauenhaften Verse ließen mich zusammenzucken, aber besser hatten wir den Text des waltserischen Volksliedes in der Kürze der Zeit nicht ins Eibische übersetzen können. Sie wissen ja, dass manche Redewendungen in der Übersetzung verlieren. Hier hatten sie allerdings nicht nur verloren, sie waren unwiderruflich verschüttet worden.
    Das Publikum hatte die guten Kandidaten mit Applaus und Pfiffen bedacht. Die mittelmäßigen ernteten eine Mischung aus Klatschen und Buhrufen. Die schrecklichen flohen, begleitet von Johlen und hämischem Gelächter, von der Bühne.
    Calypsas Vortrag dagegen wurde von völliger Stille begleitet. Nein, nicht von völliger. Weit entfernt in der Dunkelheit klatschte ein einzelnes Händepaar.
    Ein Bühnengehilfe steckte den Kopf durch einen Spalt im Vorhang. »Das ist der alte Dovacek«, erklärte er. »Der ist absolut unmusikalisch. Dem gefällt alles.«
    »Sie stirbt da draußen«, sagte Tananda mitfühlend.
    »Wer sagt, dass Calypsa stirbt?«, rief Ersatz. »Sie soll nicht allein sterben! Drückt mich ihr in die Hand! Ich werde sie retten!«
    »Das ist nicht wörtlich gemeint, du Brieföffner!«, zischte ich. »Sie verliert nur ganz einfach. Ich frage mich, ob es möglich ist, einen schlechteren Platz als den letzten zu belegen. Dabei musste sie sich einfach nur entspannen. Es ist doch überhaupt nichts dabei.«
    »Wenn es so einfach ist«, meldete sich Asti aus dem Kästchen unter meinem Arm zu Wort, »dann geh doch selbst auf die Bühne.«
    Ich ignorierte sie. Wir hatten größere Probleme.
    »Diese Runde werden wir verlieren«, flüsterte mir Tananda zu. »Buirnie hat gesagt, dass er nur mitkommt, wenn wir gewinnen. Ich frage mich, ob ich da draußen irgendwo eine sprechende Blockflöte finde, die ich golden anstreichen kann.«
    »Nein«, erwiderte ich. »Eine Fälschung wird einen echten Zauberer nicht täuschen. Wenn dieser Barrik seinem Ruf auch nur halbwegs gerecht wird, durchschaut er den Schwindel, und Calypsas Großvater endet als Toast.«
    »Mit einem ausreichend guten Illusionszauber könnte es funktionieren. Wenn wir alle anderen Artefakte haben, wird er vielleicht nicht so genau aufpassen.«
    »Es wäre einen Versuch wert«, räumte ich ein.
    »Soweit müsst ihr es nicht kommen lassen«, sagte Asti. »Geh doch einfach da raus und gewinn den Wettbewerb selbst!«
    »Was?«, keuchte ich. Alle Bühnenhelfer glotzten mich an.
    »Das Kind kann einfach nicht gewinnen, und du hast heute noch nichts getan, um dir deinen Lohn zu verdienen, du wertloser Sack schuppiger Haut! Geh!«
    Ich warf einen Blick auf das riesige Halbrund des Theaters. »Nichts zu machen«, sagte ich. »Buirnie hat sie herausgefordert, nicht mich.«
    »Du hast versprochen, ihr zu helfen, und bei den Singenden Schalen von Aphis, jetzt braucht sie deine Hilfe! Also geh!«
    Plötzlich spürte ich, wie mir etwas Warmes auf den rechten Fuß tropfte. Es begann zu brennen. Ich trat auf den linken Fuß, hob den rechten hoch und umklammerte ihn. Jetzt brannte die Flüssigkeit auch auf meinen Fingern.
    »Säure!«, rief ich und hüpfte zurück, um dem tropfenden Zeug zu entgehen.
    Ich hielt das Schmuckkästchen auf Armeslänge von mir gestreckt, aber Asti hatte ein Loch in den Deckel geätzt. Die daraus hervorsprühende Säure verfehlte mich nur knapp. Ich ließ das Kästchen fallen und wich der nächsten schmerzhaften Fontäne aus. Auf einmal bemerkte ich, dass ich in blendendes weißes Licht getaucht wurde.
    »Fie-ieht!«, pfiff Buirnie überrascht. »Also, gut, was für ein unerwartetes Vergnügen! Danke, Calypsa. Begrüßen wir Aahz, unseren nächsten Bewerber!«
    »Los, sing jetzt, du hässliche Echse!«, hallte Astis Stimme lauter als die der Opernsängerin zuvor durch die Arena. Ein Kichern lief durch das Publikum. Ich schnaubte. Niemand lacht über mich!
    »Fangt an, Aahz«, ermunterte mich Buirnie. »Bringt uns zum Staunen!«
    Ich konnte das Publikum jenseits der ersten Reihen kaum noch sehen, aber ich wusste, dass dort mehr als zehntausend Zuschauer saßen, die mich beobachteten. Na gut, sie sollten etwas geboten bekommen. Auf Perv ist man der Meinung, ich hätte eine ganz brauchbare … nein, eine großartige Stimme. Ich musste lediglich entscheiden, was ich singen wollte. Schließlich kannte ich Tausende von Liedern, von Trink- über Volkslieder bis hin zu Broadwaystücken aus hundert verschiedenen Dimensionen. Also durchforstete ich mein Gedächtnis nach dem besten Lied, um die

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