Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
Vom Netzwerk:
ganze Bandbreite meines Könnens zu demonstrieren.
    In meinem Kopf herrschte völlige Leere. Ich konnte mich an kein einziges Lied erinnern. Ich knirschte hilflos mit den Zähnen. Komm schon !, ermahnte ich mich. Ich, Aahz, sollte Lampenfieber haben?
    Irgendwo in der Dunkelheit kicherte jemand. Hier und da gesellte sich ein Wiehern dazu. Ich schluckte mühsam. Sobald ich wieder über meine magischen Kräfte verfügte, würde ich hierher zurückkehren und die räudigen Pelze dieser Wichte zu einem einzigen riesigen Teppich zusammennähen.
    Doch bis dahin hieß es: The show must go on. Endlich fiel mir wieder eine Melodie ein. Eine, die sie alle umhauen würde!
    »Heil dir, Perv!«, brach es aus mir hervor. »Wir sind grün und schuppig, und wir verstehen keinen Spaß …«
    Bevor es mir richtig bewusst wurde, hatte ich unsere Nationalhymne angestimmt. Dieses vor dreitausend Jahren verfasste musikalische Epos erzählt, wie Perv durch die Siege über seine Feinde zu einer unabhängigen und geeinten Dimension wurde. Die erste Strophe beschreibt in der üblichen schwülstigen Art – auch wenn sie der Wahrheit entspricht-, wie großartig Perfekter sind. Die zweite listet unsere Eroberungen anderer Dimensionen auf. Die folgenden Strophen handeln vom Verstümmeln und Foltern unserer Feinde im Namen der Freiheit, wobei sie sorgsam ins Detail gehen und unter anderem genau schildern, wie meine Vorfahren mit den gefangenen Frauen umsprangen, um den von uns gewählten Lebensstil zu fördern. Die Hymne umfasst achtzehn Strophen, von denen ich fünfzehn seit meiner Schulzeit nicht mehr gesungen hatte. Aber sobald ich mich an die erste Zeile der nächsten Strophe erinnern konnte, lief auch der Text der restlichen wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Mir war, als befände ich mich wieder bei Fräulein Grimnatz in der Grundschule. Allmählich entspannte ich mich, schmetterte die hohen Noten hervor und ließ die tiefen wie Drohungen grollen.
    Nach der zweiten Strophe machten die Zuschauer in den ersten Reihen, so weit ich sie trotz des mich blendenden Scheinwerferlichts erkennen konnte, einen beunruhigten Eindruck. Nach der vierten Strophe standen einige von ihnen auf und bewegten sich in Richtung der Ausgänge. Die sechste Strophe, die einige recht gelungene Beschreibungen glühender Eisen und Peitschen enthält, ließ sie zu den Türen rennen. Schwächlinge, dachte ich.
    Ich beendete das Stück, ohne an einer einzigen Stelle gepatzt zu haben. Zum Schluss breitete ich die Arme aus, um den Beifall entgegenzunehmen. Doch statt des erwarteten donnernden Applauses vernahm ich nur ein leises und zaghaftes Klatschen.
    »Nun ja«, klang Buirnies Stimme auf, während ich über die Rampenlichter hinweg in das unsichtbare Publikum starrte, »Mitleidapplaus ist besser als gar kein Applaus, was?«
    Die Trommel spielte einen Tusch.
    »Danke, danke«, sagte die Flöte bescheiden. »Und jetzt zur Abstimmung! Ich bitte alle, ihre Stimmzettel abzugeben.« Er spähte in die Dunkelheit, die über den Zuschauerrängen lag. »Ist irgendjemand da draußen?«
    Die Trolle stampften von der Bühne. Kurz darauf waren sie auch schon wieder da. Einer von ihnen hielt einen Zettel in der Hand. »Hier is’ die Abstimmung«, sagte er.
    »Eine Stimme?«, fragte Buirnie erstaunt.
    »Is’ nur ein Typ da draußen.« Der Troll tat so, als würde er das Ergebnis an seinen Fingern abzählen. »Yo, stimmt.«
    »Nur einer«, bestätigte der zweite Troll. »Der alte rosa Typ. Hört nich’ so gut.«
    »Als gut, schön«, seufzte Buirnie leise. »Wer ist der Sieger?«
    Der Troll deutete auf mich. »Der da.«
    »Ich?«, fragte ich verdattert. Dann richtete ich mich kerzengerade auf. »Ich meine, ich habe gewonnen! Yeah! Na, hat irgendwer auch nur einen Moment lang daran gezweifelt?«
    Tananda glitt in mein Blickfeld und gratulierte mir mit einem leidenschaftlichen Kuss. »Nicht eine Sekunde lang, Hübscher.«
    »Mein Held!«, rief Calypsa. Sie stürmte auf mich zu und hängte sich bei mir ein.
    »Du hast dich wie ein Alligator mit Verdauungsstörungen angehört«, kommentierte Asti. »Aber du hast es geschafft. Die Drinks gehen auf mich!«
    »Mach dir darüber keine Sorgen«, sagte ich und gab – ganz untypisch für mich – der Pflicht den Vorrang vor dem Schnaps. Ich drehte mich zu Buirnie um. Die goldene Flöte sah unbehaglich von ihrem Kissen zu mir auf. »Also gut, ich habe deinen vermaledeiten Wettbewerb gewonnen. Hast du einen Koffer, den du benutzen

Weitere Kostenlose Bücher