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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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mehr fürchtete, als es umgekehrt der Fall war.
    Etliche Male hatte der Monarch versucht, ihn meucheln zu lassen, und noch vor kurzem hatte er über Plänen zu einem Kriegszug gegen Damins Heimatgau gesessen. Kein Wunder, dass Hablet es nicht als ausgeschlossen erachtete, von Damin, kaum dass sie einander erblickten, einen Kopf kürzer gemacht zu werden.
    »Eure Majestät, ich bin mir sicher, dass Ihr Adrina allerlei zu sagen wünscht, und ich weiß genau , auch sie verspürt das Bedürfnis, Euch allerhand zu erzählen. Doch ich schlage vor, bis auf weiteres sämtliche Meinungsverschiedenheiten in den Hintergrund zu stellen und stattdessen gegen die Karier vorzugehen. Wie denkt Ihr darüber?« Er gestand Hablet gar keine Gelegenheit zum Antworten zu. »Hier seht Ihr Narvell Falkschwert, den Kriegsherrn des Elasapinischen Gaus. Er wird zwischen uns die Verbindung halten. Wenn die Schlacht beginnt, müssen die Harshini die Walstatt verlassen, daher betrachte ich diese Regelung als zweckmäßig. Da meine Streitmacht viermal größer als Eure ist und zwei Tausendschaften Hüter-Krieger umfasst, führen wir den Hauptstoß aus, doch soll uns jeder Eurer Ratschläge willkommen sein. Verspürt Ihr den Wunsch, Euch im Feldherrnzelt zu uns zu gesellen, so teilt es Fürst Falkschwert getrost mit, und er veranlasst, dass man Euch den Weg zeigt.«
    Auf Fardohnjisch maulte Hablet eine Bemerkung über Damins Hochnäsigkeit, aber der Großfürst ersparte es sich, näher hinzuhören. Er wendete den Hengst und galoppierte zurück zu den eigenen Stellungen; unterwegs lachte er noch einige Zeit lang über den Ausdruck auf dem Gesicht des Königs von Fardohnja.
     
    Von den Wällen der Zitadelle bliesen Trompeten zum Aufmarsch, man öffnete die Stadttore, und Reihe um Reihe zogen dröhnenden Schritts Hüter-Krieger zur Stadt heraus; ihnen folgten Eskadronen der Hüter-Reiterei. Während sie zwischen den Stadtmauern und dem Saran in Bereitstellung gingen, gab Damin auch seinem Heer das Zeichen zum Vorrücken. Die erste Welle seiner Haufen bestand aus Berittenen, sie stellten sich in der Ebene auf wie eine den Tod androhende Sense. Auf ein zweites Zeichen Damins bildeten die fardohnjischen Fußscharen die westliche Flanke.
    Danach ergab sich eine Wartefrist.
    Shananara hatte darauf bestanden, dass man den Kariern die Möglichkeit bot, die Waffen zu strecken. Diese Gegenleistung hatte sie zur Bedingung für die Botendienste der Drachenreiter zwischen der Zitadelle und den Entsatzheeren erhoben.
    Damin holte das Fernglas hervor und richtete es auf die Zitadelle, wo soeben Tarjanian Tenragan durchs Haupttor geritten kam. Ein bärtiger Karier begleitete ihn, ohne Zweifel einer von Jasnoffs Herzögen. Tarjanian gewährte dem Herzog einen ausgiebigen Blick auf die gegen das karische Heer aufgebotenen Streitkräfte. Beide Männer hatten ein längeres Gespräch, in dessen Verlauf der Karier mehrmals erregt mit den Armen fuchtelte. Schließlich wendete der Herzog sein Pferd und trabte zurück in die Zitadelle. Damin schwenkte das Fernglas hinauf zu dem Fahnenmast überm Haupttor. Eilends zog man die weiße Unterhändlerfahne ein und hisste stattdessen die Kriegsflagge. Aus den hythrischen Reiterscharen erhob sich ein Jauchzen der Begeisterung.
    »Es will den Anschein haben, Kriegsherr«, meinte Damin feixend zu Almodavar, »dass die Karier keineswegs an Aufgabe denken.«
    »Welch ein Jammer, Eure Hoheit«, antwortete Almodavar mit hörbarer Unaufrichtigkeit in der Stimme.
    »Dann wird es wohl vonnöten sein, vermute ich, wir gehen hin und schlagen sie allesamt tot.«
    »Es bleibt uns gar keine andere Wahl, Eure Hoheit.«
    Über die Schulter blickte Damin sich um. »Sind die Harshini schon fort von der Walstatt?«
    »Sie haben sie verlassen, Eure Hoheit. Sobald sie die Kriegsflagge steigen sahen, sind sie eilends entschwunden.«
    Damin nickte, reichte das Fernglas einem Unterführer und zückte das Schwert. Leise hörte er im Wind die Trompeten der Hüter erklingen und hob den Arm, um seine Scharen in die Schlacht zu werfen.
     
    Der Zusammenprall gestaltete sich fast so scheußlich wie zuvor die Schlacht an Medalons Nordgrenze. Zwar handelten die Karier dieses Mal unter keinem Zwang, aber sie waren mutlos, ausgehungert und entbehrten der Führung.
    Ihr Gott war tot, ihre Herzöge weilten als Geiseln in einer feindlichen Festung. Keinesfalls scheuten sie den Kampf, aber um sie zu bezwingen, bedurfte es kaum der ausgefeilten Kriegskunst. Vielmehr

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