Meine Schwiegermutter ist cooler als deine
|11| Die Personen
Man muss ›Laura, Leo, Luca und ich‹ nicht gelesen haben, um dieses Buch zu verstehen, aber der Verlag und ich hätten es natürlich
ganz gern, dass Sie es dennoch kaufen. Falls Sie mit dem Personal und dem ganzen Drumherum noch nicht vertraut sind, dann
lassen Sie sich kurz erzählen, dass ich weitgehend in Italien lebe, weil ich eine Italienerin geheiratet habe. Wir haben inzwischen
zwei Töchter. Mehr müssen Sie eigentlich nicht wissen.
Laura
meine Frau
Leo
mein älterer Schwager
Luca
mein jüngerer Schwager
Minnie
meine Schwiegermutter, von der recht oft die Rede sein wird
Pepe
mein Schwiegervater
Lilli (eigentlich Elisabetta)
meine Tochter, zum Zeitpunkt des Niederschreibens 5 Jahre alt
Trilli (eigentlich Beatrice)
meine Tochter, zum Zeitpunkt des Niederschreibens 2 Jahre alt. Trilli ist nur ein Arbeitstitel, wir sind immer noch auf der Suche nach einem geeigneten Diminutiv.
Claudia
Leos Frau
|12| Marta
Lauras Cousine
Paolo
der Mann von Lauras Cousine. Eine Art Schwager, oder gibt es für dieses Verwandtschaftsverhältnis ein eigenes Wort?
Nini
Martas Mutter 1
Mario
Ninis Mann, der sehr gut deutsch spricht. Auf Familienfeiern habe ich nun keine Ausreden mehr.
Marina
unser Babysitter
Miriam
unser Babysitter, wenn Marina keine Zeit hat.
Lietta
unser Babysitter, wenn weder Marina noch Miriam können. Lietta ist unser Ass im Ärmel.
Stefano
ein Cousin um zwei Ecken, der aber zu Weihnachten immer sehr schöne Geschenke bringt.
Uta
meine Mutter, von der in diesem Buch nicht die Rede sein wird, die aber sicher etwas dagegen hätte, in dieser ganzen Verwandtschaftsblase
so gar nicht erwähnt zu werden.
Jochen
mein Vater, der ebenfalls keine weitere Rolle spielt, obwohl er in meiner italienischen Familie hoch angesehen ist, bringt
er doch zu jedem Weihnachtsfest |13| geräucherten Wildlachs mit, der in Italien viel hermacht.
Anna
Lauras Freundin und Mutter zweier kleiner Söhne namens Lollo und Mattia. Anna und Laura haben die beiden bereits mit meinen
Töchtern verlobt. Ich wurde nicht gefragt.
1
Ab hier müssen Sie dieses Kapitel nicht mehr weiterlesen, denn die nun folgenden Personen tauchen im Buch gar nicht auf. Laura
sagte allerdings, dass es günstig für meine Stellung innerhalb der Familie sei, möglichst viele Verwandte und sonstige Alltagsbegleiter
zu erwähnen.
|14| Die Heldin dieses Buches
In diesem Buch gibt es eine Menge Geschichten über mich und meine italienische Familie. In vielen dieser Geschichten taucht
meine Schwiegermutter Minnie auf, außer dann, wenn wir in die Berge fahren, denn Minnie verträgt die Höhenluft nicht. Minnie
ist nicht ihr richtiger Name, sie heißt Mirella, aber so ruft sie nur mein Schwiegervater, wenn er stinksauer ist. Und das
ist er selten, denn es ist einfach nicht opportun, auf Minnie stinksauer zu sein.
Sie wissen: Im mediterranen Kulturkreis hat die Familie Gewicht, und wenn einen die moderne Arbeitswelt nicht auseinandergerissen
hat, dann wohnt man auch noch mehr oder weniger auf einem Fleck. Dass die Hälfte der unverheirateten 3 5-Jährigen bei ihren Eltern wohnt, ist kein Klischee, sondern statistisch untermauert. Bei meiner italienischen Familie verhält es sich
so, dass Minnie und Pepe 180 Meter von uns entfernt wohnen und mein Schwager Leo mit seiner Frau Claudia 450 Meter. Da wir uns auf einer Insel befinden, kann man sich ohnehin nicht so leicht ausweichen. Aber Sie verstehen, was ich
meine. Nur Luca lebt ungebührliche 150 Kilometer entfernt in Padua (dabei ist er genau 35 Jahre alt und unverheiratet), aber er ist ja auch ein erfolgreicher Architekt, und es würde komisch |15| wirken, wenn der Bürgermeister von Grossetto ihn anrufen will, um ihm den Auftrag für ein neues Rathaus zu erteilen, und am
Apparat wäre Minnie, die sagt: »Luca kommt gleich, aber er muss erst noch sein Zimmer aufräumen.«
Minnie jedenfalls ist diejenige, die die Familie beisammenhält. Sie ist der Fixstern unseres Universums, aber sie tut auch
was dafür. Zunächst einmal kocht sie jeden Abend für uns. Sie kümmert sich um unsere Kinder und meine Garderobe (später mehr
dazu). Sie erinnert den Rest der Familie an Geburtstage und Jubiläen und hält uns auf dem Laufenden, was auf der Insel passiert.
Das kann sie gut, weil sie sich jeden Samstag von Alida frisieren lässt. Bei Alida
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