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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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allein mir würden die Heiden folgen.«
    »Ja, aber ich hatte nicht erwartet, dass sie Euch bis ins Schlafgemach folgen.«
    Tarjanian lehnte sich an und musterte Garet Warner. »Ist das Eure einzige Sorge?«
    »Ja.«
    »Dann schert Euch lieber um Euren eigenen Kram.«
    Warner schüttelte den Kopf und verneigte sich auf leicht spöttische Weise. »Ganz wie Ihr’s befehlt, Hochmeister. Euer Kopf sitzt auf Euren Schultern.«
    »Obrist, Ihr seid auf Wandel aus gewesen. Ihr wolltet den Sturz der Schwesternschaft. Allerdings könnt Ihr nicht die Rosinen herauspicken und Euch gegen alles Übrige verwahren.«
    »Mag sein«, stimmte der Obrist ihm widerwillig zu. »Doch man kann’s mir nicht verübeln, dass ich gehofft habe, es wäre möglich.«
    Ein Klopfen an die Tür unterbrach den Wortwechsel. Tarjanian erteilte die Erlaubnis zum Eintreten: Jalerana und Pilarena kamen herein. Höflich verbeugten sie sich und nahmen die Sendschreiben entgegen, die Tarjanian ihnen aushändigte, ohne dass sie auch nur einen Blick auf die Schriftstücke warfen.
    »Sollen wir darüber hinaus irgendetwas ausrichten, Hochmeister?«
    »Erklärt Großfürst Damin und König Hablet, dass wir sehnsüchtig – und freudig, wie sich versteht – ihrer Ankunft harren.«
    Jalerana lächelte. »Gewiss, Hochmeister.«
    Misstrauisch schaute Garet Warner den beiden Harshini nach, als sie das Kabinett verließen, dann schüttelte er erneut den Kopf. »Ihr seid zu vertrauensvoll, Hochmeister.«
    »Sie können unmöglich wissentlich Unheil verursachen, Obrist.«
    »Mag sein, aber man kann verwünscht viel Unsegen unwissentlich hervorrufen. Außerdem traue ich niemals irgendwem über den Weg, der allzeit so verflucht frohsinnig ist.«
62
    Keine Stunde nach dem Eintreffen der ersten Fardohnjer-Heerschar König Hablets erreichten auch Damin Wulfskling und sein Heer die Zitadelle. Der durch die Drachenreiter gewährleistete, andauernde Nachrichtenaustausch zwischen der Zitadelle, Hablets Flotte und Damins Kriegsherren hatte eine bis dahin beispiellos zuverlässige Absprache ermöglicht. Die Streitkräfte gingen in Stellung, der Schlachtplan war bis in die kleinsten Einzelheiten erörtert und vereinbart worden, der Sieg beinahe Gewissheit, lange bevor die Entsatzheere in Sichtweite der Zitadelle gelangten.
    Nur dass Hablet vor ihm angekommen war, ärgerte Damin, während er zu seinem Schwiegervater ritt.
    König Hablet erwies sich als nicht allzu großer, eher stämmiger Mann mit angegrautem Bart und einer überaus finsteren Miene, die er aber wohl für den Mann, der mit seiner Tochter durchgebrannt war, eigens aufgesetzt hatte. Trotz aller Widerworte hatte Damin es durchgesetzt, dass Adrina vorerst im hythrischen Heerlager verblieb. Die Harshini hatten ihm dabei Rückhalt gegeben, weil sie so wenig wie er irgendeine Neigung hegten, eine Schwangere bloß in die Nähe eines Schlachtfelds zu lassen.
    Hablet erwartete Damin auf einer kleinen Erhebung, von wo aus man das karische Heer beobachten konnte. Selbstverständlich hatte der Feind das Anrücken der Entsatzheere bemerkt – so beachtliche Streitkräfte ließen sich schwerlich ungesehen bewegen –, aber er wimmelte nur auf unsinnige Weise umher. Die karischen Herzöge saßen noch als Geiseln in der Zitadelle fest, sodass ihre Scharen jeder höheren Führung ermangelten.
    Missgestimmt verzog Damin das Gesicht, als er sah, dass Hablet auf einem prachtvollen Hengstrappen saß und offenbar den wohlüberlegten Vorsatz verfolgte, ihn kaltschnäuzig – nämlich als den Nachzügler – auf seinen Feldherrnhügel reiten zu lassen. Wahrscheinlich legte Hablet es darauf an, ihn wie einen Bittsteller zu behandeln. Damin streifte Narvell, der ihn zur Linken begleitete, mit einem kurzen Blick, verkniff sich den Verdruss und trieb das Pferd zum Galopp an.
    »Eure Majestät«, sagte Damin, sobald er das Tier neben dem König zügelte, und deutete eine Verbeugung an. Sein Hengst tänzelte unruhig, als er die Ausdünstung des Rappen roch. Während er sein Ross beschwichtigte, wurde Damin das Gleichnishafte dieser Beiläufigkeit bewusst. Hier trafen in der Tat die hohen Tiere zweier Herden aufeinander.
    »Ihr seid, so meine ich, Damin Wulfskling?«
    »Ihr habt einen scharfen Blick, Eure Majestät.«
    »Wo ist meine Tochter?«
    »In Sicherheit.«
    »Als Eure Gemahlin? Darüber ließe sich hadern.«
    Plötzlich musste Damin unwillkürlich über den fardohnjischen König grinsen, weil er begriff, dass Hablet die Begegnung mit ihm

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