Damals hast du mich geliebt
überraschte Chloe nicht wirklich. Er war heute wahrscheinlich noch erfolgreicher als damals. Und, soviel sie wusste, immer noch Single.
„Ich werde also wahrscheinlich die nächsten paar Wochen von Fotografen verfolgt werden. Genau wie beim letzten Mal.“
„Du Armer“, sagte sie und hoffte, dass es nicht zu spitz oder gar verbittert klang.
Er sah sie an, als wüsste er, dass seine Probleme im Vergleich zu ihren ein Klacks waren.
„Tut mir leid.“ Chloe spürte, wie sie rot wurde. „Wirklich. Du warst so nett, und ich bin nur … Tut mir wirklich leid.“
„Chloe, ich habe da eine Idee. Wenn schon ein einziges Foto so eine durchschlagende Wirkung hatte … Nun ja, ich dachte mir, weitere Fotos und neuer Klatsch könnten die Dinge für dich und deine Firma zum Guten wenden.“
Sie meinte, einen leisen Freudenschrei hinter der Tür des Ausstellungsraums zu hören, wo Addie sich zweifelsohne versteckte.
Chloe konnte es kaum glauben. Erst letzte Nacht war er als Ritter in strahlender Rüstung zu ihrer Rettung erschienen, und jetzt bot er ihr sogar an, ihre Firma zu retten?
„Das würdest du für mich tun?“
Wieder sah er sie verunsichert an. „Ich weiß, wie viel dein Geschäft dir bedeutet. Wie hart du gearbeitet hast und welche Chance die Show für dich war. Es ist nicht fair, wenn dir das alles genommen wird, nur wegen …“
„Wegen meiner eigenen Dummheit, mich in einen Typen zu verlieben, der auf Männer steht?“
Kaum waren die Worte heraus, schloss Chloe beschämt die Augen. Manchmal ging es einfach mit ihr durch, und sie sagte Sachen, die sie hinterher bereute. Jetzt wollte sie wirklich im Erdboden versinken.
„Wir alle machen Fehler.“
Sofort dachte Chloe an das Ende ihrer Beziehung. Dieser hässliche Streit. Und Giselle …
Himmel, das tat immer noch verdammt weh.
So viele Male hatte James geleugnet, dass da etwas gelaufen war. Dabei hatte Chloe sie in flagranti erwischt und wäre am liebsten auf der Stelle gestorben.
„Sieh mal, Chloe. Ich würde nicht wollen, dass meine Fehler vor aller Welt ausgebreitet werden. Und du hast das auch nicht verdient.“
Sie schüttelte den Kopf, blickte zu Boden, vollkommen unfähig, ihm in die Augen zu sehen. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
„Es ist keine große Sache. Lass es uns doch versuchen. Wir gehen einfach ein paar Mal aus, lassen uns zusammen in der Öffentlichkeit sehen. Die Leute werden denken, dass wir wieder ein Paar sind. Ich gelte nicht länger als begehrter Junggeselle, was mir hoffentlich meine Ruhe verschafft. Und vielleicht können wir dabei auch noch deine Firma retten.“
Chloe fasste es immer noch nicht. Nie hätte sie mit einem solchen Vorschlag gerechnet. „Ich kann nicht glauben, dass du das für mich tun würdest.“
„Wie der Zufall es will, käme es uns beiden zugute“, gab er zurück.
Mit James als ständigem Begleiter würde niemand mehr unterstellen, Chloe sei in Liebesangelegenheiten vom Pech verfolgt.
Trotzdem nahm sie ihm dieses ganze Gut-für-uns-beide-Gerede nicht ab. Seit anderthalb Jahren hatte Chloe ihn nicht mehr gesehen. Ihre Trennung war schlimm verlaufen, zumindest für sie. Nachdem sie ihn mit Giselle erwischt hatte, hatte sie sich umgedreht und war gegangen. Ihren Verlobungsring hatte sie per Kurier zurückgeschickt.
Auch er hatte während der ganzen Zeit nie versucht, Kontakt zu ihr aufzunehmen. Er hatte seinen Stolz und war es gewohnt, alles zu bekommen, was er wollte. Dieser Umstand machte sie misstrauisch. Sie fragte sich, ob er irgendetwas im Schilde führte. Aber was?
„James, das ist wirklich sehr nett von dir … Ich weiß das zu schätzen, besonders, wenn man bedenkt, wie schlimm es zwischen uns geendet hat. Ich glaube nur nicht, dass …“
„Chloe!“ In diesem Moment stürmte Addie in den Ausstellungsraum und packte ihre Halbschwester am Arm. „Tut mir leid, James. Nur eine Minute. Ich bring sie dir gleich zurück.“
Addie dirigierte Chloe in die Küche, dann sagte sie: „Du musst Ja sagen!“
„Ich bin sicher, es steckt etwas dahinter …“
„Ja, vielleicht.“
„Ganz sicher sogar. Und ich habe keinen Schimmer, was das sein könnte.“
„Stimmt. Aber eines wissen wir: Du kannst es dir gar nicht leisten, ihn abzuweisen. Nicht jetzt.“
Chloe verzog das Gesicht.
„Nein“, beharrte Addie. „Es steht wirklich ziemlich auf der Kippe. Gestern hat dein strahlender Held dich gerettet, und zwar auf sehr romantische Weise. Zum Glück hat jemand ein Foto
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