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Damon Knight's Collection 01 (FO 01)

Damon Knight's Collection 01 (FO 01)

Titel: Damon Knight's Collection 01 (FO 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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Pfad herab, der sich zwischen Hainen großer duftender Schibäume dahinschlängelte. Blätter rauschten in der Dämmerung, ein Flug Sumpfvögel zog mit fernem Trompeten heimwärts, Insekten zirpten in den Pseudogräsern. Treequad unter ihnen war eine Dunkelheit, die das Flachland zwischen Hügeln und Bucht ausfüllte. Man konnte die erleuchteten Fenster sehen, und der Turm im Zentrum war dünn aufs Wasser graviert. Alles vermittelte den Eindruck von Weite und Frieden, denen ein Geheimnis zugrunde lag, dem Menschen keinen Namen geben konnten.
    »Warum haben Sie sich hier und nicht in der Stadt weiter nördlich niedergelassen?« fragte Kahn. Seine Stimme klang flach und laut, und die Art, wie er beständig das Thema wechselte, zeugte auch nicht gerade von Gelassenheit. Aber das kümmerte Thrailkill wenig. Er hatte den finsteren, launischen Captain als einen Mann seines eigenen Schlages erkannt; deshalb auch hatte er Kahn eingeladen, bei ihm zu wohnen und seinen Gast auf diesen Spaziergang mitgenommen.
    Mein Gott, was bleibt ihm denn anderes übrig als blind nach allem zu greifen, was ihm in die Quere kommt? Er hat die Erde vor einer Generation verlassen, und selbst wenn er alles gelesen hat, was wir bis dahin runtergeschickt hatten … Aber wir konnten ja nie mehr als einen Bruchteil dessen, was wir sahen und hörten und taten, übermitteln. Er hat sich durch zweieinhalb – nun, ein Erdenjahrhundert hindurchzufragen.
    Thrailkill blickte um sich. Der Osthimmel hatte sich, wo sich die ersten Sterne zeigten, pflaumenblau gefärbt. Wir selbst müssen uns, dachte er, durch tausend – durch zehntausend Jahre fragen. Aber jetzt werden diese Fragen natürlich nie mehr gestellt werden.
    »Warum Treequad?« sagte er langsam. »Nun, sie hatten hier schon eine Dichter- und Zeremonialisten-Akademie – nennen Sie es das Äquivalent einer intellektuellen Gemeinschaft, obwohl es das nach menschlichen Begriffen auch nicht gerade ist. Sie leisteten uns nützliche Vermittlerdienste beim Verkehr mit weniger gebildeten Einwohnern. Und dann ist, äh, Point Desire ein Handelszentrum und dadurch für uns besonders interessant. Wenn wir uns da mittenrein gepflanzt hätten, hätte sich alles verändert.«
    »Aha. Und das ist auch der Grund, warum Sie Ihre Zahl nicht vermehrt haben?«
    »Zum Teil. Wir hätten uns gerne vermehrt. Dieser Kontinent, dieser ganze Planet ist so unterbevölkert, daß @Aber ein wissenschaftlicher Stützpunkt kann es sich nicht leisten anzuwachsen. Wie soll man sonst alle nach Hause bringen, wenn das Projekt abgeschlossen ist?«
    Heftig platzte er heraus: »Euch auf der Erde soll der Teufel holen! Ihr ruft uns zu früh ab!«
    »Das finde ich auch«, sagte Kahn. »Wenn es Ihnen ein Trost ist, die anderen werden auch alle zurückgerufen. Aber die haben gar nicht so viel dagegen. Das hier ist die einzige Welt, die wir gefunden haben, wo Menschen leben können, ohne einen Umweltschutz zu tragen.«
    »Was? Es muß mehr geben.«
    »Sicher. Aber wie weit sind wir gekommen? Weniger als fünfzig Lichtjahre. Und haben sie auch nur die Hälfte der Sterne in diesem Umkreis besucht. Sie können sich nicht vorstellen, was für ein gigantisches Projekt es ist, ein Schiff an die Lichtgeschwindigkeit heranzubringen. Zu gigantisch. Das ganze Unternehmen kommt jetzt zum Stillstand, weil die Erde arm und müde wird. Ich bezweifle, daß sie sich jemals erholt.«
    Thrailkill erschauderte. Auf diesen Gedanken war er in der Aufregung der Begegnung mit den Männern von der Fähre noch gar nicht gekommen, aber – »Was können wir dort tun?« fragte er. »Wir eignen uns nicht für … für das Stadtleben.«
    »Haben Sie keine Angst«, sagte Kahn. »Universitäten, Stiftungen, Visionsprogramme, alle möglichen Institute werden Sie mit offenen Armen aufnehmen. Wenigstens war das bei meiner Abreise so, und die Gesellschaft scheint statisch geworden zu sein. Und auf Partys sollten Sie alle mit Ihren Abenteuern auf Mithras für den Rest Ihres Lebens genügend Gesprächsstoff haben.«
    »Mm-m, kann schon sein.« Thrailkill überschlug seine persönlichen Erinnerungen.
    Abenteuer genug. Wie er, Tom Jackson und Gleam-Of-Wings den Schneezahn bestiegen hatten, weiße Öde über ihnen und Windesheulen unter ihnen, das Donnern und der Flockenwirbel einer Lawine auf der gegenüberliegenden Seite eines Tals, das riesige Pelztier, das aus einer Höhle kam und getötet werden mußte, ehe es sie tötete. Oder wie sie über die Stromschnellen eines Flusses,

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