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Damon Knight's Collection 01 (FO 01)

Damon Knight's Collection 01 (FO 01)

Titel: Damon Knight's Collection 01 (FO 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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der sich die Goldstromhügel herabstürzte, geschossen waren und naß und kalt am Vulkan landeten, um unter den rauchgeschwärzten Sparren der Schankstube von Monsterbane Inn über ihren Gläsern zu prahlen. Wie sie die Alleen um den Fünferdom durchstreiften und an seinen schmalen Tempeln vorbeikamen und in Tearwort in respektvollem Abstand vor einem Gehege mit einer Horde halbintelligenter, wildgrausamer Stammesverwandter der Eingeborenen standen. Wie sie den Karawanen durch die Einöden hinab zum Tor des Südens folgten, während unsichtbar Trommeln von trockenen Hügeln herabdröhnten, oder einfach diese letzte Fahrt über den Benison, durch Nebel und Wasserpflanzen zu jenen Gebieten, deren Bewohner ihr Leben unverständlichen Riten widmeten, und wo man nicht wagte zu lachen. So etwas hatte die Erde tatsächlich nicht zu bieten, und die Bildschirmleute würden für eine Kostprobe davon gut zahlen, um ihre Fantasien damit zu würzen.
    Die ruhigeren Zeiten hatte Thrailkill deutlicher in Erinnerung, aber wie sollte man so etwas erzählen? Das Gasthaus der Dichterin, klein und gemütlich unter der drohenden Masse des Dämonenberges. Feuerschein, Lieder, Kameradschaft; Schatten und Sonnenflecken und Stille im Einsiedlerwald; eine Segelpartie zur Fischhundinsel mit Leonie an ihrem Hochzeitsabend, um allein auf ihren Klippen den Sonnenaufgang zu erwarten (wie hell die Sterne gewesen waren, und das bißchen Sonne war wie ein Leuchtfeuer für sie); später baute er mit Vivian Sandburgen am Breitstrand, während die Brandung eines Ozeans heranrollte, der sich zehntausend Kilometer weit erstreckte. Gewöhnlich endete ein solcher Tag damit, daß sie irgendein verstecktes Gasthaus in Kings Point Station oder Goodwort entdeckten, und Vivian bei dem Knarren der Ruder einschlief, während ihre Fähre auf dem Weg nach Hause das Wasser pflügte.
    Nun, das waren sowieso persönliche Erinnerungen.
    Er merkte, daß sie eine Zeitlang geschwiegen hatten. Sie befanden sich mittlerweile wieder in der Stadt, und außer ihren Schritten auf dem Pflaster oder einem gelegentlichen Triller aus den Häusermassen zu ihren Seiten, war nichts zu hören. Die Höflichkeit erforderte es, daß er mit der nebelhaften Gestalt zu seiner Rechten Konversation machte. »Was werden Sie tun?« fragte er. »Ich meine, nach unserer Rückkehr.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Kahn. »Vielleicht unterrichten.«
    »Bestimmt etwas Technisches.«
    »Das könnte ich, wenn es sein müßte. Wissenschaft und Technologie ändern sich nicht mehr von Generation zu Generation. Aber ich würde Geschichte vorziehen. Unterwegs im Raum hatte ich viel Zeit, Geschichte zu lesen.«
    »Wirklich? Ich denke, der Zeitverkürzungseffekt – – –«
    »Sie vergessen, daß ein Schiff bei einer Gravitationsbeschleunigung ein Jahr braucht, um sich der Lichtgeschwindigkeit anzunähern und am Ende wieder ein Jahr, um abzubremsen. Sie als Passagiere sind in dieser Zeit scheintot, aber wir von der Besatzung müssen auf dem Posten sein.«
    Kahn zündete sich eine Zigarette an. Im Verlauf des Tages hatte Thrailkill eine probiert, aber ihm war schlecht davon geworden. Einen Augenblick fragte er sich, ob das Essen auf der Erde die Würze des mithranischen besaß. Komisch. Ich habe Kernelkraut oder saure Nüsse oder Cracklerfilet nie so geschätzt wie jetzt, da ich im Begriff bin, sie zu verlieren.
    Das Zigarettenende leuchtete auf und verglomm, leuchtete auf und verglomm wie eine winzige rote Wächterlampe in der Dämmerung. »Immerhin«, sagte Kahn, »habe ich viele irdische Dinge erlebt. Ich wurde geboren, bevor das Direktorium an die Macht kam. Mein Vater war Strahlungstechniker im Solarkrieg. Und außerdem gehöre ich einem alten Volk an, das Geschichte immer mehr erfahren als selbst gemacht hat. Da ist es natürlich, daß ich daran interessiert bin. Sie hatten mehr Glück.«
    »Und die Mithraner sind noch besser dran, was?«
    »Ich weiß nicht. Bis jetzt sind sie im wesentlichen eine geschichtslose Rasse. Oder nicht? Wer kann das sagen? Wir urteilen aus unserer Sicht. Für uns ist Leistung gleichbedeutend mit Nutzung der Umwelt. Unsere reinste Wissenschaft und Kunst bleiben immer eine Art der Eroberung. Was mögen die Mithraner noch tun, ich meine aus mithranischer Sicht?«
    »Lassen Sie uns den Stützpunkt aufrechterhalten«, sagte Thrailkill, »und wir berichten weiter, was sie tun.«
    »Das wäre großartig«, erklärte Kahn, »abgesehen davon, daß es keine Schiffe geben wird, die Ihre

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