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Damon Knight's Collection 01 (FO 01)

Damon Knight's Collection 01 (FO 01)

Titel: Damon Knight's Collection 01 (FO 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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abgeschnitten. Wir konnten keine Nachricht mehr herausbringen und erst recht keinen Kurier. Ansonsten mischen sie sich nicht ein. Aber mit den Justizbehörden können wir uns nicht in Verbindung setzen.«
    »Wir werden lügen«, sagte er ruhig und weidete sich an ihrem Erstaunen. »Wir werden behaupten, daß du dich gleich am ersten Tag an die Neun Alten Männer gewandt hast, um Instruktionen einzuholen, wie du dich verhalten sollst, wenn die Pax Magna im Fall der Fremden nicht mehr anzuwenden ist. Nun scheint er trotz seiner Wutausbrüche und seiner Fremdenfeindlichkeit die Gesetze so weit zu achten, daß er sie bei seinen Plänen mit in Rechnung setzt. Ich halte es für möglich, daß er darauf eingeht.« Als er sah, was Agnes für ein besorgtes Gesicht machte, fügte er hinzu: »Wenn nicht, gibt es dann eine Möglichkeit, dem … dem Leloc hier alle diese Tatsachen zu übermitteln?«
    »Nein, doch … ich weiß nicht«, erwiderte sie bestürzt. »Mager!« Sie winkte den Zivilisten herbei und fügte hinzu: »Tatsächlich ist er der einzige von uns, der überhaupt mit ihnen reden kann, egal in wessen Namen. Ich halte ihn für den größten Rätsellöser aller Zeiten, aber er macht das alles rein intuitiv. Mein Expertenteam hat sich ganz und gar gegen ihn gestellt.«
    »Mir ist aufgefallen, daß sie in ihren Abhandlungen eine gewisse Zurückhaltung gegenüber Magers Ansichten üben.« Wystan grinste.
    Sie lächelte nicht zurück.
    Der große Fremde hatte während ihres Gesprächs keinen Laut von sich gegeben. Er stellte die Ohren auf und kreiste mit seinem großen Maul (was ihn, wäre er ein irdisches Geschöpf gewesen, unverkennbar als Pflanzenfresser ausgewiesen hätte), ganz als ob er einem Ausschuß Vorsitze; geduldig ließ er sie gewähren, solange sie keine plötzlichen Bewegungen machten.
    Agnes zuckte die Achseln. Godwin staunte darüber, wie diese Frau, die er als einen Ausbund von Temperament kannte, es fertiggebracht hatte, die für sie so charakteristischen heftigen Gesten unter Kontrolle zu bringen – vielleicht erst nach der Begegnung mit den Fremden. Schließlich lächelte sie doch ein wenig, und er hoffte, bloß überempfindlich zu sein, als ihm schien, daß ihre Lippen sich dabei verächtlich kräuselten. »Also, übernimm du jetzt, und ich kümmere mich darum, daß Harms benachrichtigt wird«, sagte sie. »Wenn sie starten sollen, wirst du ihnen ganz genau klarmachen müssen, warum. Ich selbst wüßte nicht, wie ich einer wahrhaft friedlichen Kreatur erklären sollte, daß sie Gefahr läuft, atomisiert zu werden, und zwar von denen, die ihr eigentlich helfen müßten.«
    Wystan hatte nicht die geringste Ahnung, was er sagen oder tun würde. Er wandte sich an Mager. »Verstehen sie irgend etwas?« fragte er und machte eine Kopfbewegung in Richtung des großen, wohlwollend dreinschauenden Geschöpfes, das da so steif aufgerichtet vor ihm saß – nicht viel mehr als einen Meter entfernt, aber ungeheuer weit weg.
    Mager, der seine Bewegung offenbar, anders als die übrigen Menschen und Fremden im Raum, nicht im Zaum zu halten brauchte, hatte mit Händen und Füßen und einem einseitigen Wortschwall auf eine kleine, hinter dem Führer zusammengedrängte Gruppe eingeredet; sie hatten ihn bei seiner Rückkehr so freudig empfangen, als sei er einer aus der vermißten Kolonie. »Aber gewiß«, sagte er. »Na ja, verstehen tun sie nicht. Ich meine, wenn wir bloß den Mund aufmachen, dann setzen wir schon so viel voraus, was wir für selbstverständlich halten, was sie entweder gar nicht kennen oder völlig anders sehen. Aber meistens wissen sie doch, was ich meine.«
    Godwin rieb sich den Teil seines Kopfes, der sich so ungewohnt kahl anfühlte und machte einen Versuch, die Dinge in die Hand zu nehmen. »Der letzte Präsident der Verbündeten Welt hat gesagt: ›Nun haben wir endlich aus unseren Schwertern Pflüge geschmiedt‹«, zitierte er in dem klingenden Tonfall, den jedes Schulkind imitieren konnte. »›Das heißt: Man führt nicht Krieg gegen sich selbst.‹ Können Sie das den Fremden übermitteln?«
    Wie eine zornige kleine Biene summend, ließ Agnes Mager den Auftrag ausführen, betonte aber (zu Godwins eigenem Besten, und für die Zukunft) sogleich, daß sie anderer Ansicht sei. »Aber wir führen doch immerzu Krieg gegen uns selbst. Du, Wystan Godwin, bist dafür das allerbeste Beispiel, das ich je gesehen habe, und ich habe ein ziemlich bewegtes Leben hinter mir.«
    Mager berichtete: Die

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