Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Damon Knight's Collection 05 (FO 09)

Damon Knight's Collection 05 (FO 09)

Titel: Damon Knight's Collection 05 (FO 09) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
Vom Netzwerk:
beginnt es draußen zu stinken. Tierkot, den niemand beseitigt (ich hätte nichts anderes mehr zu tun, wenn ich einmal damit anfinge). Nicht abgeholter Müll, verfaulende Lebensmittel in Supermärkten .und anderen Gebäuden, die nicht an das EE-Netz angeschlossen sind.
     
    Ich meide jetzt verschiedene Straßen. Auch ganze Stadtteile, wenn der Wind aus der falschen Richtung kommt.
     
    Hatte schlechte Nacht im Living End. Ein Alptraum.
     
    Ich träumte, daß Siss und ich, nach dem Besuch der Music Hall (Cary Grant und Audrey Hepburn in irgend etwas aus den 60er Jahren), miteinander stritten. Ich weiß nicht, warum, aber ich beschimpfte sie unverzeihlich, und sie sagte eben, sie liefe jetzt hinauf in das 19. Stockwerk und springe hinunter, als das Telefon klingelte …
     
    Ich erwachte und glaubte, noch den Klang des letzten Klingelzeichens im Ohr zu haben. Das Telefon stand dort auf dem Fußboden unter dem Nachttisch. Ich hatte nicht den Mut, den Hörer aufzunehmen.
     
    Es muß kurz vor Tagesanbruch gewesen sein, als Manhattan so völlig entvölkert wurde.
     
    Ich vertraute mich dem EE-Netz an und fuhr mit dem Aufzug auf das Dach des Empire State Building. Ich war zum ersten Male oben – wahrscheinlich auch zum letztenmal. Welch ein Anblick! Unzählige Autos, Taxis, Lastwagen, Busse ineinander und gegen Hauswände gerammt, aber wesentlich mehr, die zu einem natürlichen (!) Halt auf der Mitte der Fahrbahn oder nahe dem Bordstein gekommen sind. Sehr schwer, da hindurch und aus der Stadt hinauszufinden, aber vielleicht nicht durch die Tunnels. Die GW-Brücke müßte mit ihren acht Fahrspuren in Ordnung sein. Irgendwann müssen wir ohnehin aus der Stadt hinaus, also besser vorher auskundschaften.
     
    Flugzeuge. Nicht zu sehen, ob irgendwelche abstürzten, muß aber woanders häufig passiert sein. New Yorks Flugplätze sehen intakt aus.
     
    Brände. Einige schwarze Flecken – Zeichen vergangener Brände. Nichts von Bedeutung.
     
    Hafen und Flüsse. Einige Schiffe, viele Boote treiben unvertäut umher. Keine Anzeichen für Kollisionen. Nichts größeres gekentert.
     
    Tiere. Hunderudel hier und da. Ihr Gebell schwillt an. Häßliche Töne. Alle Arten Vögel.
     
    Luft sehr trocken.
     
    Wieder unten auf der Straße begann Rolfe über jene Tiere nachzudenken, die nicht wie die Hunde in Rudeln jagten. Wie lange würde es dauern, bis die größeren – die Wölfe, Bären und Berglöwen – ihren Weg in die Stadt fänden. Er beschloß, bei Abercrombie & Fitch vorbeizugehen und sich eine schwerere Waffe zuzulegen als die Pistole, die er jetzt trug. Ein größeres Kaliber, oder wie man das nannte.
     
    Rolfe bewunderte gerade eine Elefantenbüchse in diesem Wunderladen (Hemingway hatte hier eingekauft, und wahrscheinlich auch Martin und Osa Johnson und Frank Buck und andere aus der verlorenen Vergangenheit), als er sich an einen Laut erinnerte, den er oben auf dem Empire State Building vernommen hatte. Dort hatte er ihn verwirrt, aber nun wußte er, was das war. Das Trompeten eines Elefanten. Ein Elefant in Manhattan? In der Stadt gab es doch keinen Zirkus. Dann fiel es ihm ein, er schob den Gedanken und seine Konsequenzen aber erst einmal beiseite.
     
    Nachdem er die Gewehre und eine allem Anschein nach teuflische Harpune für die Unterwasserjagd ausgewählt hatte, stattete er sich mit Safarikleidung aus. Khaki Shorts und Kniestrümpfe, eine Buschjacke mit großen Taschen und einen Tropenhelm. Hurra, Captain Spalding. Er summte das Lied, das Groucho gesungen hatte und bewunderte sich in einem bis zum Boden reichenden Spiegel.
     
    Er nahm noch einen Patronengürtel, Kästen mit Munition und Verbandszeug, Wasseraufbereitungsgeräte, ein Trappermesser, eine leichte Buschaxt, einen Kompaß, Fernglas, Skier, Wildlederhandschuhe und ein Paar fester Stiefel. Er schleppte alles hinaus auf die Madison Avenue und belud das cremefarbene Lincoln-Kabriolett, das er heute fuhr.
     
    Das Elefantentrompeten war natürlich vom Central Park gekommen. Er fuhr von der Fifth Avenue aus hinüber und parkte dicht neben dem Restaurant gegenüber dem Seelöwenbecken. Drei von ihnen konnte er auf einer Felsplatte knapp über dem Wasser liegen sehen. Sie beobachteten ihn und er fragte sich, wann sie wohl das letzte Mal gefüttert worden waren.
     
    Zuerst jedoch ging er zum Verwaltungsgebäude hinüber und verschaffte sich mit Hilfe von Dietrichen und anderen Werkzeugen Einlaß. Er war mittlerweile ein geübter Einbrecher geworden. Er fand

Weitere Kostenlose Bücher