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Damon Knight's Collection 08 (FO15)

Damon Knight's Collection 08 (FO15)

Titel: Damon Knight's Collection 08 (FO15) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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gestorben ist und die Trauerfeier am kommenden Dienstag stattfindet. Die Regierung stellt uns noch immer St. Peter manchmal für solche … Veranstaltungen zur Verfügung.“
    „Sie werden also nicht hier sein“, konstatierte Miss Bushnan lächelnd. „Aber eine Nonne, das klingt interessant. Erzählen Sie mir mehr von ihr.“
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Sie war eine Frau aus der Generation meiner Mutter und lebte in den letzten vier Jahren in einer Wohnung in der Via del Fori, nach dem Tod von Schwester Carmela Rose ganz allein. Sie sind nie gut miteinander ausgekommen, weil sie aus verschiedenen Ordenshäusern kamen, aber ich entsinne mich noch, daß Mary Catherine wochenlang nach dem Ableben von Schwester Carmela Rose weinte.“
    „Trug sie auch so wundervolle wallende Gewänder, wie man sie aus Filmen kennt?“
    „Nein, nein“, antwortete der Papst. „Wissen Sie, Nonnen müssen nicht mehr …“ Er brach mitten im Satz ab; sein lebhaftes Mienenspiel war wie weggewischt, und er wirkte plötzlich alt und verbraucht. „Entschuldigen Sie“, sagte er nach einer Pause, „ich hafte es vergessen. Ich hätte erklären sollen, daß die Nonnen in den letzten siebzig Jahren ihrer Geschichte solche Gewänder nicht mehr trugen. Sie legten sie ein paar Jahre früher ab, als wir Priester unsere Humerale. Bitte, haben Sie Verständnis dafür, daß ich ab und zu den Versuch unternommen habe, jemand zu überreden …“
    „Ja?“
    „Nun, damals sagte man ‚den Schleier zu nehmen’. Es hätte die alte Tradition weitergeführt und wäre tröstlich für Mary Catherine und Schwester Carmela Rose gewesen. Ich habe den Mädchen immer vor Augen geführt, auf wie vieles sie nicht verzichten müßten, und sie wollten es sich immer überlegen, aber keines unter ihnen kam darauf zurück.“
    „Es tut mir leid, daß Ihre alte Freundin gestorben ist“, sagte Miss Bushnan schlicht und stellte mit Erstaunen fest, daß sie es wirklich bedauerte.
    „Es bedeutet das Ende von etwas, was fast so lang wie die Kirche selbst existiert hat … oh, es ist anzunehmen, daß diese Tradition in fünfzig oder hundert Jahren wieder aufleben wird, wenn der Weltgeist in der anderen Richtung ausschwingt, aber eine Neubelebung ist niemals echt. Es wäre genau so , als wollten wir heute wieder das Kyrie in der Messe einführen.“
    Miss Bushnan, wußte nicht, wovon er sprach, und so sagte sie: „Wahrscheinlich schon, aber …“
    „Aber was hat das mit unserem heutigen Problem zu tun? Nicht viel, fürchte ich. Aber während abgestimmt wird, werde ich am Grab stehen. Und hinterher können wir vielleicht etwas unternehmen.“ Er erhob sich, zog das Jackett zurecht, und von irgendwo aus den hinteren Räumen kam Sal herbeigerollt und trug den Hut auf dem Schreibtablett. Er war rot, wie Miss Bushnan registrierte, aber die Feder im Hutband war schwarz, statt grün. Während er ihn aufsetzte, sagte er: „Wie Sie vielleicht wissen, haben wir mehr oder weniger in Sklaverei angefangen. Praktisch alle frühen Christen nichtjüdischer Abstammung waren entweder Sklaven oder Freigelassene. Ich werde jetzt der letzten Nonne die Totenmesse lesen. Vielleicht erlebe ich es noch, und kann der ersten Nonne das Gelübde abnehmen.“
    Sal spulte einen Text ab: „Die Heilige Macrina, die Schwester des Heiligen Basilius, gründete die erste offizielle Ordensgemeinschaft von Nonnen im Jahre dreihundertachtundfünfzig.“ Der Papst quittierte es mit einem Lächeln: „Sie haben ganz recht.“
    Miss Bushnan erklärte beiläufig: „Ich habe ihm vor ungefähr einem Jahr die große Kassette der Weltreligionen gekauft. Deshalb hat er wahrscheinlich auch gewußt, wer Sie sind.“ Sie dachte wieder an Brad, und wenn der Papst etwas entgegnete, so war es ihr entgangen. Brad als Sklave …
    Dann fiel die Tür zu, und Sal murmelte: „Ich trau dem alten Mann einfach nicht, er ist mir unheimlich“, und das zeigte Miss Bushnan an, daß der Papst gegangen war.
    Sie erklärte Sal: „Er ist harmlos, und außerdem fährt er jetzt nach Rom.“ Und erst jetzt, als die Spannung nachgelassen hatte, merkte sie, wie groß sie gewesen war. „Harmlos“, wiederholte sie. „Bring mir einen Drink, bitte, Sal.“
    Am Dienstag war es also soweit. Die ganze Welt wurde Zeuge, und jeder Konferenzteilnehmer würde Grün und Rot tragen, aber sie wollte sich etwas Blaues aussuchen und von den anderen abstechen. Etwas Blaues, und dazu ihre Perlen. Sie wollte sich vorstellen, daß Brad

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