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Damon Knight's Collection 09 (FO 16)

Damon Knight's Collection 09 (FO 16)

Titel: Damon Knight's Collection 09 (FO 16) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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Roger.
    Sid schenkt sich noch einmal Kaffee ein und trinkt ihn schwarz. Er sieht wacher aus, als hätte er irgendein Aufputschmittel genommen. „Wir müssen mit Ihnen reden, Janet. Ich möchte gern, daß Sie einige unserer Tonbandaufnahmen hören, auch das von Ihnen, wenn Sie mögen.“
    „Sie sollten etwas schlafen“, erwidere ich unangebracht.
    „Vielleicht heute nachmittag? Sie könnten hierher kommen, oder wir könnten auch mit dem Zeugs zu Ihnen kommen.“
    „Sie haben ihn letzte Nacht geweckt?“
    Sid nickte. „Ich dachte, ich müßte es tun.“
    Ich beobachtete, wie Myra und Al Newton aufstehen, ihre Rechnung bei Dorothea bezahlen und hinausgehen, und ihre Zerbrechlichkeit rührt mich. Sie haben etwas Geisterhaftes an sich. Ist eigentlich irgendwer in Somerset unter sechzig?
    Ich glaube, die Newtons müssen ungefähr fünfundsiebzig sein. Ich frage: „Wo sind denn die anderen von euch?“ Der Speisesaal ist mit Ausnahme von uns dreien vollkommen leer.
    „Ein paar sind bereits Fischen gegangen, der Rest schläft vermutlich noch. Heute vormittag werde ich Victor und Mickey nach Hawley fahren, damit sie den Bus nach Boston kriegen“, sagt Roger und fügt dann hinzu: „Der nächste wird vermutlich Doug sein.“
    „Doug? Ich dachte, der gehörte zu den Interessiertesten?“
    „Vielleicht zu interessiert“, sagt Roger.
    Sid beobachtet uns und lehnt sich nun vorwärts und sieht, das Kinn auf die Hände gestützt, über mich hinweg zum Fenster hinaus. „Janet, können Sie sich an irgendeinen Ihrer Träume in der letzten Nacht erinnern?“
    Ich denke an das Telefon. Hier ein Erinnerungsfetzen und da. Blumen, die ich auf eines ihrer Gräber gelegt habe. Ich schüttle den Kopf: ich kann mich an nichts genau erinnern. „Okay, Sie werden es später hören. Doch glauben Sie mir, daß einige der Jungen gehen müssen, ob sie wollen oder nicht.“ Er sieht mich einen Augenblick lang an und fragt dann mit völlig veränderter Stimme: „Geht es Ihnen auch gut, Janet? Werden Sie bis heute nachmittag wieder ganz okay sein? Wir müssen die Bänder abhören und die Daten aufschreiben, und ich möchte sie alle durchsehen und die herausnehmen, die irgendwie zusammengehören.“
    Es ist die Stimme eines Mannes, der sich um eine Frau Sorgen macht, nicht die eines Studenten, der um sein Projekt Angst hat, und das ärgert mich.
    „Natürlich geht es mir gut“, sage ich und stehe auf. „Mein Gott, das sind Träume, und zwar Träume von jemandem, der vorher zuviel getrunken hat.“ Ich weiß, daß ich rot geworden bin, und wende mich ab, um zu gehen. Habe ich sie mit irgendwelchen erotischen Träumen verwirrt, in denen vielleicht einer von ihnen eine Rolle spielt? Ich bin sehr wütend, als ich das Sagamore-Haus verlasse, am liebsten wäre ich in den Schlafsaal hinaufgegangen und hätte die Bänder vernichtet, alle miteinander. Ich wünschte, Dorothea hätte auch nur eine Bohne von Gespür gezeigt, als sie hierher kamen und nach Zimmern fragten. Sie hätte ihnen nicht erlauben dürfen, in unsere Stadt zu kommen und unsere Leute mit ihrer verdammten Untersuchung durcheinanderzubringen. Ich bin wütend auf Sid, der sich um mich besorgt zeigt. Er hat kein Recht dazu. Inmitten all dieser Gedanken sehe ich Vater und mich Hand in Hand zum Drugstore gehen, wo er mir ein Eis spendieren wird. Er ist sehr groß und blond, mit breiten Schultern und einem gewaltigen Brustkorb. Seine Haare sind so kurz, daß man aus der Ferne glaubt, er habe eine Glatze. Er ist Augenarzt und hat seine Praxis in Jefferson, und seit sie den Damm gebaut haben, muß er täglich hundert Kilometer fahren. Mutter macht sich Sorgen, daß er jeden Tag so lange fort ist, aber sie ziehen nicht um, denken nicht einmal daran. Sonntagnachmittag gehen wir immer zum Drugstore, Eis essen. Ich zwinkere kräftig, und die Bilder weichen, die Straße ist kahl und leer.
    Ich bin zu unruhig, um zu Hause zu bleiben. Es ist ein heißer, stiller Tag, und die Hitze wühlt in den Rosenrabatten, dörrt das Gras aus und läßt die Feuerblumen dahinwelken. Es ist ein erbarmungsloser Sommer, brennend und kochend, der das Wasser aus dem täglich kleiner werdenden Fluß saugt. Ohne Damm wäre der Fluß wahrscheinlich in ein, zwei Wochen völlig ausgetrocknet. Ich pflücke einen Blumenstrauß und gehe zum Friedhof, ich weiß, daß die Idee aus den Traumüberbleibseln der vergangenen Nacht stammt, an die ich mich noch erinnern kann. Seit der Beerdigung meiner Mutter bin ich nicht mehr

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