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Damon Knights Collection 1

Damon Knights Collection 1

Titel: Damon Knights Collection 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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heißt, daß Menschen während eines Erdbebens, wenn der schwankende Boden die Welt aus den Angeln hebt, eine Angst ausstehen, die sie wahnsinnig werden läßt, wenn sie sie später nicht vergessen können. Das hier war schlimmer. Oben und unten, hier und da, jetzt und einst, alles stürzte ineinander. Der Wind toste durch die Felsen unter uns, und um uns verfinsterte es sich drohend. Ich weiß, daß wir uns aneinander klammerten und füreinander da waren, während sonst nichts mehr da war, und das ist alles, was ich weiß, bis wir im Jeep saßen und ich so halsbrecherisch zurückfuhr, wie ich gekommen war.
    Dann gewannen die Dinge wieder Gestalt unter einer strahlenden Sonne. Am Horizont sah ich eine Gruppe von Reitern. Sie hielten auf die Stelle zu, wo Owen gefunden worden war. Dieser Junge war weit gelaufen, allein und verletzt und beladen.
    Ich brachte Helen ins Büro. Den Kopf auf den Armen, saß sie heftig zitternd an ihrem Schreibtisch. Ich hatte den Arm um sie gelegt.
    »Es war nur ein Sturm in unseren Köpfen, Helen«, sagte ich immer wieder. »Und er hat etwas Schwarzes in uns fortgeblasen. Das Spiel ist zu Ende, und wir sind frei, und ich liebe dich.«
    Um meinetwillen ebenso wie um ihretwillen sagte ich das immer wieder. Ich meinte es und glaubte daran. Ich sagte, sie sei meine Frau, und wir würden heiraten und unsere Kinder weit weg von der Wüste aufziehen. Sie beruhigte sich ein wenig, aber sie sagte kein Wort. Dann hörte ich das Klappern von Pferdehufen und das Knarren von Leder auf der Straße, und gleich darauf kamen schwere Schritte die Treppe hinauf.
    Im Eingang stand der alte Dave. Seine beiden Revolver sahen so natürlich an ihm aus wie seine Hände und Füße. Er warf einen Blick auf Helen, die immer noch mit dem Kopf auf dem Schreibtisch lag, dann sah er mich an.
    »Komm runter, Freundchen. Die Jungs wollen mit dir reden«, sagte er.
    Ich folgte ihm auf den Flur, dann blieb ich stehen.
    »Es ist ihr nichts geschehen«, sagte ich. »Es gibt wirklich eine Ader da draußen, Dave, aber keiner wird sie jemals finden.«
    »Erzähl das den Jungs.«
    »In ein paar Tagen schließen wir das Projekt ab«, erklärte ich. »Ich werde Helen heiraten und sie mit mir nehmen.«
    »Komm runter oder wir schleifen dich runter!« sagte er grob. »Wir schicken Helen zu ihrer Mutter zurück.«
    Ich hatte Angst. Ich wußte nicht, was ich tun sollte.
    »Nein, ihr werdet mich nicht zu meiner Mutter zurückschicken!«
    Das war Helen, die neben mir auf dem Flur stand. Es war Wüsten-Helen, aber eine erwachsene und wunderbare Helen. Sie war blaß, hübsch, selbstbewußt und sicher.
    »Ich gehe mit Duard«, sagte sie. »Ich lasse mich von niemandem mehr wie ein Paket umherschicken.«
    Dave rieb sich das Kinn und zwinkerte mit den Augen.
    »Ich liebe sie, Dave«, sagte ich. »Ich werd’ mein Leben lang für sie sorgen.«
    Ich legte den linken Arm um sie, und sie kuschelte sich an mich. Der alte Dave gab seine finstere Miene auf und lächelte. Er sah Helen unverwandt an.
    »Die kleine Helen Price«, sagte er staunend. »Wer hätte das gedacht?« Er streckte den Arm aus und schüttelte uns beide sacht. »Na dann viel Glück, ihr zwei«, sagte er augenzwinkernd. »Ich geb den Jungs Bescheid.«
    Er drehte sich um und ging langsam die Treppe hinunter. Helen und ich blickten uns an, und ich glaube, auch sie sah ein neues Gesicht.
     
    Das war vor sechzehn Jahren. Ich bin jetzt selbst Professor und an den Schläfen schon ein bißchen ergraut. Als Wissenschaftler bin ich so positivistisch wie nur irgendeiner meiner Kollegen im Mississippi-Einzugsgebiet. Und wenn ich einem Studenten sage »Diese Behauptung ist unbelegbar und daher belanglos«, kann ich es ausgesprochen obszön klingen lassen. Die Studenten werden rot und hassen mich, aber es ist zu ihrem Besten. Die Wissenschaft ist das einzig sichere Spiel, und es ist nur dann sicher, wenn man es rein hält. Daran arbeite ich mit allen Kräften, und den Studenten, mit dem ich nicht fertig werde, muß ich noch treffen.
    Mein Sohn ist etwas anderes. Wir haben ihn Owen Lewis genannt, und er hat Helens Augen, Haare und Teint. Er hat mit den heutigen vernünftigen und trockenen Kinderbüchern lesen gelernt. Wir haben nicht ein Märchen im Haus – aber ich habe eine wissenschaftliche Bibliothek. Und Owen macht aus der Wissenschaft Märchen. Er beschäftigt sich jetzt mit der Messung von Raum und Zeit, nach Jeans und Eddington. Er kann unmöglich auch nur den zehnten Teil von dem, was

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