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Damon Knights Collection 2

Damon Knights Collection 2

Titel: Damon Knights Collection 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Teufel, die uns reiten, und behalten diejenigen, die uns Macht verleihen. Die Dorfbewohner müssen unterschiedslos beiden Arten verlieren.«
    »Ich bin noch da«, sagte Garcia. »Reden Sie weiter.«
    »Um auf Ihre frühere Analogie zurückzukommen, Mister Kinross«, sagte von Lankenau, »so möchte ich behaupten, daß Teufel einen osmotischen Druck ausüben. Er ist auf Berggipfeln stark nach außen gerichtet, und an solchen Orten, an denen ich tausend Teufel abgeschüttelt habe. Aber in Berlin oder Paris … kehrten sie zu Zehntausenden zurück.«
    »Das kapiere ich«, sagte Garcia. »Es macht einen großen Unterschied, ob man auf einer langen Fahrt ist oder einen Monat an Land geht. Es gibt mir immer einen Stich, wenn ich mich ausschiffe.«
    »Ich glaube, du bist in Ordnung, Garcia«, sagte Kinross. »Wenn du das nicht wärst, dann wärst du schon zerstoben wie Kerbeck.«
    »Ist Kerbeck nicht phantastisch?« fragte von Lankenau. »Das Endprodukt der Teufelausstreuung, eine Elementargewalt mit kaum geahnten Kräften. Auch das schwarze und wilde Bo-Bo-Ding. Mister Kinross, wir zahlen einen Preis für unseren Verstand. Aber wir dürfen nicht zulassen, daß dies mit unseren Dorfbewohnern geschieht.«
    »Vermutlich nicht«, pflichtet Kinross ihm bei. »Sie sprachen von Riten …«
    »Ja, ein Schema von Gruppenriten, um sie durch ihre Tage und Nächte zu bringen, später vielleicht durch Jahreszeiten. Wir halten sie als Masse zusammen, konzentrieren die Teufel örtlich durch gegenseitige Stärkung oder stufenweises Wiedereinfangen … ich weiß nicht genau, wie ich es ausdrücken soll.«
    »Ich verstehe. Die Vorstellung beunruhigt mich, Herr von Lankenau.«
    »Das ist unnötig. Ich finde sie erheiternd. Ich hoffe, daß Sie und Señor Garcia mir dabei helfen werden.« Von Lankenau erhob sich und schaute auf die Bauarbeiten an den Hütten.
    »Wir werden es uns überlegen«, sagte Kinross und stand ebenfalls auf.
    »Ich werde mein möglichstes tun«, sagte der Mexikaner. Von Lankenau entschuldigte sich und ging zu den Dorfbewohnern. »Kinross, irgend etwas sagt mir, daß du bei all deinem Grips noch einen Teufel am Halse hast, der so groß wie die Queen Mary ist.«
     
    Krügertown, wie sie es nannten, wurde in einem Tag erbaut. Mary hatte eine große Hütte aus Fachwerk neben dem von Steinen eingefaßten Gemeinschaftsfeuer und etwas abseits vom Dorfkern, der näher bei dem dunklen Wald und dem Höhleneingang lag. Kinross und Garcia bauten sich eine ähnliche Unterkunft, ein Stück flußabwärts vom Feuer. Von Lankenau wohnte im Dorf. Jeden Morgen brachten Kinross und Garcia ein paar Bananen oder eine Brotfrucht zu dem Steinhügel. Danach half Garcia oft von Lankenau mit den Dorfbewohnern, aber Kinross ging mit gemischten Gefühlen seiner Wege. Er stieg auf den Hängen herum und kümmerte sich nicht um die wachsende Anzahl der schwarzen Dinger und grauen Frauen, die dort lauerten. Manchmal sah er Kerheck, der unermüdlich die Zwerge und Rauchfrauen verfolgte, und versuchte, mit ihm zu reden. Er versuchte, Kerbeck klarzumachen, was Krüger ihm angetan hatte, indem er ihm seine Menschlichkeit nahm. Der hünenhafte Schwede summte und brummte, und Kinross wußte nicht, inwieweit er ihn verstand.
    Auch Mary ging ihrer Wege, immer umflattert von Vögeln. Er sah zierliche grüne und blaue Sonnenvögel, grüne und weiße Pittas, grüne und bronzefarbene Drongos und die scheuen weißen Muskattauben, die sie am meisten liebte. Wenn sie sich begegneten, versuchte er, mit ihr zu reden, fand sie aber ausweichend und geistesabwesend.
    »Diese Welt ist schädlich für dich, Mary«, beschwor er sie eines Tages. »Sie löst dich auf, läßt dich Teile von dir verlieren. Möchtest du nicht nach Queensland zurückkehren, solange du es noch kannst? Ehe es zu spät ist?«
    »Ich schicke meine Vögel aus und rufe sie zurück«, erwiderte sie. »Hier ist nichts schädlich.«
    »Das ist keine Antwort, Mary«, protestierte er. Er betrachtete ihr sorgloses Gesicht mit den roten Lippen und der glatten Stirn und legte den Arm um ihre Schultern. Sie entschlüpfte ihm.
    »Mary, ich werde dich nach Queensland zurückbringen«, sagte Kinross scharf. »Das bin ich dir schuldig.«
    Sie summte wie Kerbeck und entfernte sich. Kinross schaute ihr verdrossen nach. Kurz danach sah er sie hoch oben auf dem Hang mit Kerbeck reden … Oder summen.
     
    Neuankömmlinge trafen fast täglich ein, einzeln oder zu zweit, und verschmolzen sofort mit dem Dorfschema. Eines

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