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Damon Knights Collection 4

Damon Knights Collection 4

Titel: Damon Knights Collection 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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winzigen Schweißperlen übersät war und daß er fror.
    Als Helen Nord ihren Aktendeckel mit dem Fall Tyson schloß, wandte sich der Gerichtspräsident um und nickte Oliver Godwin zu.
    Die Stimme des alten Mannes kratzte. »Ich muß mich respektvoll von der Meinung der Mehrheit absetzen, und meine Kollegen Moore, Lovsky und Randolph haben mich beauftragt festzustellen, daß sie mir zustimmen. Wir sagen nicht, daß die Entdeckung des Gewehres die Hausdurchsuchung rechtfertigt, aber wir glauben, daß das nicht die Hauptsache ist. Wir meinen, daß die Hausdurchsuchung aufgrund einer rechtsgültig erteilten Vollmacht durchgeführt wurde und daß das Gewehr aus diesem Grund rechtmäßig als Beweis zugelassen wurde. Auf jeden Fall ist das eine verfahrensrechtliche Angelegenheit. Wir meinen, daß der Angeklagte, falls die Polizei zufällig einen großen Fehler machte, deshalb nicht freigelassen werden muß. Die Gesellschaft hat ein Recht darauf, vor der Rückkehr dieses Mannes geschützt zu werden. Eine Menge ist bisher in der Verhandlung und heute über psi und Hellseherei gesagt worden. Einige der Mitunterzeichner dieses Dissents haben mich gebeten, ihre Befriedigung darüber auszudrücken, daß das Protokoll die Existenz von psi anerkennt. Ich persönlich bin weit davon entfernt, überzeugt zu sein. Aber das spielt keine Rolle, denn unsere Meinung ist weder auf den Glauben an noch auf die Ablehnung von psi gegründet. Wir wollen feststellen, daß der Gebrauch von psi als Polizeimethode notwendigerweise Erhärtung erfordert. Aber die einzig nützliche Bestätigung schließt notwendigerweise den Hauptgegenstand der Suche ein. Es scheint uns, der Minderheit, daß der Hellseher (angenommen, er war einer) ordnungsgemäß bestätigt worden ist, daß die Vollmacht dann von allein für rechtmäßig gilt und eine weitere Nachforschung überflüssig ist. In unserer, der Minderheit, Meinung wurde der Haussuchungsbefehl auf hinreichenden Verdacht hin erteilt. Deshalb stimmen wir für Beibehaltung des Urteils.
    Und jetzt, mit der Zustimmung meiner Kollegen des Mehrheitsbeschlusses, kommen wir zu einem abschließenden Punkt. In besagtem Protokoll gibt es eine Angabe, die ausdrückt, daß der Inhalt des Safes – Beweisstück Q – die Existenz von psi beweisen wird. Wir beide, Mehrheit und Minderheit, haben natürlich unsere verschiedenen Entscheidungen gefällt, ohne den Safe in Anspruch zu nehmen – der tatsächlich nicht einmal ein Beweisstück ist und keine Beweiskraft für unsere Entscheidung hat. Wir ordnen nun an, daß der Safe geöffnet wird. Marshall?«
    Walter Sickles sprang auf die Füße. »Einspruch, Euer Ehren. Wir hatten keine Gelegenheit, den Inhalt zu prüfen!«
    »Abgelehnt. Ihre Gelegenheit wird kommen.« Der alte Mann fügte streng hinzu: »Und hier an diesem Gericht gibt es so etwas wie Einspruch nicht.«
    Sickles setzte sich unentschlossen.
    »Könnte der Marshall bitte beginnen?« sagte Godwin gereizt.
    »Darf ich Euer Ehren daran erinnern«, sagte dieser, »daß ich die Kombination nicht kenne.«
    »Natürlich. Hier ist sie.« Pendleton schwang seinen Stuhl herum und gab dem wartenden Boten einen Umschlag.
    Es dauerte nur einen Augenblick, dann hatte der Marshall den Safe geöffnet und starrte hinein. »Es ist voll – von etwas, Euer Ehren.«
    »Ja. Ich nehme an, das ist der Urethanschaum. Sie müssen es mit den Fingern herausziehen. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie die Kamera packen.«
    Der Marshall machte sich behutsam an die Arbeit. Schließlich zog er die Kamera heraus, die noch mit festgeklebten Stückchen Plastikschaums verkrustet war.
    Ein plötzliches, aufgeregtes Raunen ging durch den großen Saal.
    Pendleton hieb zweimal mit seinem Hämmerchen auf den Tisch. »Ruhe! Oder ich werde den Saal räumen lassen.« Er fragte den Marshall ruhig: »Ziehen Sie den Film heraus. Wissen Sie, wie man das macht?«
    »Ja, Euer Ehren.« Er zog den Streifen heraus, zählte die Sekunden, streifte dann den Überzug ab und hielt den nassen Abzug in der Hand. Seine Augen weiteten sich, als er darauf starrte.
    »Antrag an das Gericht!« Guy Winters sprang auf die Füße.
    »Antrag von New York stattgegeben.«
    »New York erbittet Erlaubnis, den Abzug zu sehen.«
    »Gewährt, Mr. Winters. Ich nehme an, Mr. Sickles möchte ihn ebenfalls sehen?«
    »Natürlich, Euer Ehren.«
    Zusammen beugten sich die zwei Rechtsanwälte mit dem Marshall, der das Schwarzweißfoto an einer Ecke hielt, darüber. Gemeinsam studierten die drei das

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