Damon Knights Collection 4
ohne eine spezifische Ursache?«
»Das mag logisch sein. Aber es könnte einen vernünftigen Zweifel daran geben, ob die Gesetze der Logik auf psi angewandt werden können. Psi scheint ohne irgendeine Ursache-Wirkung-Kette wirksam zu sein. Es könnte z. B. wenn psi eingreift, sein, daß Ihre Kugel in der freien Luft verschwindet.«
Burke seufzte: »Ich gebe es auf. Ich gebe es endgültig auf.«
Pendleton verbarg ein Grinsen.
Godwin beugte sich störrisch vor: »Sollen wir das so verstehen, Roly, daß Sie versuchen, in diesem Fall mit Logik zu Rande zu kommen?«
Die Anspielung war hinterhältig; sie schloß ein, daß Burkes Analyse oberflächlich war; und daß der Richter tatsächlich nicht die nötige Zeit geopfert hatte und den Eifer, all die letzten Feinheiten des Falls in den Griff zu bekommen.
Burkes Gesicht lief langsam rosa an. Er starrte zurück auf Godwin. »Ich möchte betonen, daß Sie das genauso verstehen sollen. Das Recht hat keine andere Grundlage.«
Aber es war nicht gut. Die anderen schauten fast mitleidig auf ihn. Wer sind sie überhaupt, daß sie mich richten, dachte er bitter. Logik ist … logisch!
Pendleton räusperte sich. »Wir müssen fortfahren. Mr. Moore?«
»Ich stimme mit Kollege Godwin überein. Sie nennen es Hellseherei. Wenn es das ist, was gemeint ist, dann wurden niemands Gedanken gelesen. Laut Definition schließt Hellseherei telepathisches Wissen um die geistigen Vorgänge einer anderen Person aus. Und wenn niemands Gedanken gelesen wurden, gab es kein Eindringen in die Privatsphäre, die von der Vierten Erklärung geschützt wird. Ich stimme für Bestätigung.«
»Mr. Blandfort?«
»Aus meiner Sicht zeigt der Vorfall, daß Hellseherei existiert, aber es zeigt genauso, daß sie zufällig ist, oft nicht auf Befehl hervorzurufen, im allgemeinen nicht reproduzierbar, deshalb meine ich, daß Hellseherei zu unwissenschaftlich ist, um als ›Hinreichender Verdacht‹ zu dienen. Aufhebung.«
»Mr. Lovsky?«
»Ich stimme mit Burke überein, supra, daß Hellseherei eine Unmöglichkeit ist. Aber ich stimme nicht zu, daß daraus folgert, der Haussuchungsbefehl wäre unrechtmäßig ausgestellt worden. Die Aussage war ordnungsgemäß beschworen. Sie beschrieb haargenau, was gesucht werden mußte, und das Gewehr wurde tatsächlich gefunden, genau wie in der Information beschrieben. Pendleton contra würde ich für Bestätigung stimmen. Cf. Godwin, id.«
»Mr. Randolph?«
»BESTÄTIGUNG.«
»Mr. Edmonds?«
»Ich persönlich glaube an psi. Aber ich bin dagegen, daß es als Polizeimethode gebraucht wird ohne die Zustimmung des Verdächtigen, und jeder Beweis, der auf diese Art entdeckt wird, sollte unzulässig sein. Aufhebung.«
»Madame Nord?«
»Ich glaube ebenfalls an psi. Und ich glaube, daß der Befehl rechtsgültig war und das Gewehr zulässig. Aber ich stimme für Aufhebung. Tyson tat es nicht.«
Pendleton holte tief Atem: »Warum glauben Sie, daß er’s nicht war?«
Sie schaute ihn herausfordernd an: »Wegen … deshalb.«
Pendleton atmete langsam ein, dann lächelte er sie beruhigend an. »Ganz recht. So mag’s sein. Lassen Sie mich zusammenfassen. Fünf Stimmen für Aufhebung, vier für Bestätigung des Urteils. Und weder in der Mehrheit noch in der abweichenden Meinung haben wir die leiseste Anlehnung an eine vernunftgemäße Darlegung.« Er studierte seine Notizen. »Madame Nord, Sie sind die nächste auf der Redeliste. Würden Sie bitte die Meinung der Mehrheit kurz zusammenfassen. Mit der Aufführung der verschiedenen Ansichten und der speziellen Berücksichtigung Ihrer eigenen haben Sie mehr als genug zu tun.«
»Ich werde mein Bestes tun«, sagte Helen Nord. »Ich werde sogar im Interesse der Versöhnung der verschiedenen Ansichten einer vernünftigen Erklärung der Mehrheit folgen – daß psi nicht existiert oder, wenn doch, daß der Haussuchungsbefehl aufgrund von psi unzulänglich war.«
»Wirklich?« fragte Pendleton überrascht.
»Unter einer Bedingung.«
»Und die wäre?«
»Daß wir am Tag der Urteilsverkündung den Safe öffnen.«
»Lächerlich!« rief Burke. »Beweisstück Q war niemals rechtmäßig als Beweis zugelassen, und selbst wenn es das gewesen wäre, läge die Frage nach seiner Beweiskraft innerhalb der alleinigen Rechtsprechung des Untersuchungsgerichts. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten entscheidet niemals über Tatsachen, außer in seltenen Fällen der Rechtsprechung in erster Instanz.«
»Dann werde ich eine
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