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Damon Knights Collection 9

Damon Knights Collection 9

Titel: Damon Knights Collection 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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chirurgische Leistung war, die mit einem Erfolg oder einem Fehlschlag endete. Nachdem er einige Tage darüber gebrütet hatte, schrieb er einen fünften Artikel. „Sie leben wieder“ wurde im ganzen Land verbreitet, und es kamen ganze Säcke mit Post. Er hatte einen Nerv getroffen.
    Der Fall Tanker wurde die Sache in Tankerville. Es war einfach, eine gelehrte Meinung zu hören, eine Wette zu placieren oder die Fresse eingeschlagen zu bekommen, wenn man seine Meinung zu frei heraussagte. Yates, der Meinung, daß in der Einheit die Stärke liegt, hatte alle, die von Tanker ein Organ erhalten hatten, davon überzeugt, daß sie ein Anrecht auf das Vermögen von Tanker hätten. Die Patienten, die gestorben waren, wurden von ihren Familien repräsentiert. Jeder, der ein Teil von dem lebenden Tanker gehabt hatte oder noch ein Teil besaß, war ein Verwandter; das war die Linie, an der die Schlacht ausgetragen werden sollte.
    Das Krankenhaus rief an und bat um eine Konferenz. Sturbridge war erleichtert, weil Jennings immer nervöser wurde. Sie trafen sich in Jennings’ Büro: fünf Mann. Dr. Wingate, Chef der Chirurgischen; Cutler, Staatsanwalt; Hartman, Jennings und Sturbridge.
    Jennings sagte: „Keiner von uns hat die leiseste Ahnung, wo wir eigentlich stehen, also hat es keinen Sinn, wenn wir hier sitzen und versuchen zu bluffen. Sind Sie meiner Meinung, daß wir einen Weg finden müssen, diesen idiotischen Rechtsstreit aus der Welt zu schaffen? Wenn wir das können, haben wir keine Probleme. Wenn wir es nicht schaffen, werden wir für einige Monate oder Jahre nichts wissen, und wir können uns damit beschäftigen, uns gegenseitig zur Ader zu lassen.“
    Es gab einiges Hin und Her zwischen den Rechtsanwälten, und Jennings verteilte unterdessen Drinks und Bier, legte Erdnüsse und Chips auf den Tisch; dann rief er die Versammlung zur Ordnung, indem er sagte: „Scheiße, Holly. Laß uns zum ernsten Teil übergehen. Kann das Krankenhaus die Diagnose des legalen Todes untermauern, und wenn es das kann, seid ihr Rechtsanwälte dann in der Lage, das Gericht dazu zu bringen, sie anzuerkennen, so daß wir anfangen können, Tankers Testament zu vollstrecken?“ Er schaute sich um. „Was meinen Sie, Doktor?“
    Dr. Wingate war ein hagerer, wachsamer Mann in den frühen Vierzigern. Er blinzelte. „Ich glaube, wir sind durch diesen Rechtsanwalt Yates in ein verdammt übles Fahrwasser geraten“, sagte er. „Juristisch gesehen ist ein Mann entweder tot oder lebendig. Aber das ist nicht so. Wir haben hinreichend empfindliche Instrumente, um elektrische oder chemische Veränderungen in einem toten Menschen im Kühlfach des Leichenschauhauses zu entdecken. Das Gesetz sagt, wenn ein anerkannter Arzt einen Menschen für legal tot erklärt, dann ist er tot. Arzte haben Fehler begangen und können Fehler begehen. Jeder in der Transplantationssache fürchtet derlei Argumente. Deshalb haben wir ein Komitee eingesetzt. Sie erinnern sich, Mr. Jennings, daß fünf unserer besten Ärzte sagten, Mr. Tanker sei tot. Wenn das Gericht sagt, das reicht nicht aus, daß wir warten müssen, bis jedes geringste Anzeichen von Aktivität vorbei ist, dann ist das das Ende des Transplantationsgeschäftes!“
    „Ich möchte nicht ungemütlich sein“, sagte Jennings, „aber nehmen Sie an, die stellen sich hin und sagen, Sie wären etwas zu voreilig gewesen mit dem Herausnehmen der Organe von Tanker. Was dann?“
    „Das wurde schon andernorts durchexerziert“, sagte Cutler, der Anwalt der Klinik. „Die Formulare, die unterschrieben werden, sind ziemlich deutlich.“
    Jennings schaute die beiden Anwälte an. „Sind Sie der Meinung, daß Sie mit den Einverständniserklärungen und der Aussage der fünf Ärzte die Angelegenheit vom Tisch des Gerichtes fegen können?“
    Die beiden Anwälte flüsterten miteinander. Dann sagte Hartman: „Wie das Gesetz jetzt steht, sind wir draußen. Wenn der Richter es sich einfallen läßt, eine neue Auslegung auszuknobeln, dann weiß nur Gott allein, was passiert.“
    Jennings nahm einen Schluck Bier, wischte sich den Mund und schaute in die Runde. Sein Blick heftete sich auf Sturbridge. „Walter“, sagte er, „können Sie irgend etwas beisteuern?“
    „Ja“, sagte Sturbridge, „aber es hilft nichts und wird Ihnen nicht gefallen.“
    „Ich sehe nicht, wie es schlimmer werden kann“, sagte Jennings, „schießen Sie los.“
    Sturbridge sagte: „Ich bin weder Arzt noch Anwalt, noch ein Indianerhäuptling,

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