Daniel Briester - Hass verbindet
wichtig. Sie war aus Baumwolle mit Polyamid, nicht neuwertig. Durch das häufig waschen raut sich das Material an der Oberfläche oftmals auf. Mit dem bloßen Auge kaum zu sehen. In dieser rauen Oberfläche haben sich Lacksplitter verfangen. Es knallt etwas auf den Kotflügel auf, das lässt den Lack splittern. Es verfangen sich dabei nicht nur an der Kleidung Partikel, sondern durch den Druck bleiben ebenfalls am beschädigten, sehr scharfkantigen Lack des Fahrzeugs hängen. Danach setzt jemand den Wagen gegen eine Mauer, und zwar voller Wucht. Ich demonstriere kurz. Der Kotflügel schiebt sich zusammen, der bereits beschädigte Lack und Hunderte von kaum sichtbaren Partikeln setzen sich in dem Sand-Kalkgemisch der Fugen und Steinen fest. Anders wäre es gewesen, wenn der Kotflügel unbeschädigt wäre. Schauen Sie bitte." Der Vorsitzende drücke ein Fernsehgerät an, wo man jetzt den Aufprall eines Dummys sah, der auf einen fahrenden PKW aufschlug."
"Sie sehen, der Lack zersplittert in sehr viele kleinste Einzelteile und in der Zeitlupe, heran gezoomt, erkennt man, wie viele Partikel, nicht sichtbar durch die Luft fliegen. Nun der Versuch mit einer Mauer. Der Lack reißt auf, aber anders, großflächiger. Es erfolgt nicht diese Zerkleinerung. Wieder gezoomt, nichts dergleichen. Es staubt mehr. Danke, Herr Vorsitzender. Diese Versuche wurden mit unterschiedlichen Dummys und Fahrzeugen gemacht. Es unterscheidet sich im Groben nicht, außer bei Jeeps. Unwichtig! Die beiden Jungs haben damals, obwohl sie das nicht ahnten, das Richtige getan. Sie haben nicht etwas abgekratzt, wo sie etwas Blaues sahen, sondern sie haben viel und weiträumig die Oberflache der Unfallstelle in den Beutel gekratzt. Dabei wurden diese Faserspuren gefunden, die von der Jogginghose des Unfallopfers stammen. Eindeutig! Herr Verteidiger, ich kann mit Bestimmtheit sagen, der damalige Wagen von Daniel war der Unfallverursacher. Mit diesem Auto wurde Frau Krüger angefahren und die Fahrerin beging Unfallflucht."
"Danke, Doktor Greinet. Doktor Briester, zu Ihnen. Haben Sie diesen Wagen gefahren?"
"Nein, ich habe ihn gegen die Mauer gesetzt."
"Warum?"
Daniel schaute zu seinem Vater, lächelte breit. "Du Mörder!"
"Ich habe an dem Nachmittag zuhause in meinem Büro gearbeitet. Ich wollte die Maschinen verbessern, damit sie schneller produzierte und brütete über Plänen. Plötzlich hörte ich Daniel wegfahren. Es ist dieser gewisse Sound, den man sofort erkennt. Ich war stinksauer, da er zuhause bleiben sollte. Er war am Vorabend sternhagelvoll ins Haus gewankt, hatte dort einiges zu Bruch geworfen, herum gegrölt. Ich hatte ihm verboten, zu dieser Geburtstagsfeier zu gehen. Etwa zwei Stunden später höre ich, wie er zurückkommt. Das hat mich gewundert. Ich gehe hinaus und sehe, wie meine Frau herein wankt. Sie war leichenblass und stammelte etwas von einem Unfall. Ich gehe hinaus, sehe die kaputte Karre. Ich brülle, ob Daniel zu allem zu dämlich wäre und weiter, frage, wo er ist. Es wäre sein 8. Unfall gewesen. Sie erzählt mir, dass sie bei einer Juwelierschau gewesen sei und eine der Tratschen haben da von mir und Helga erzählt, dass ich bei ihr gewesen sei. Sigrid wusste von meiner Beziehung, da ich da nie einen Hehl daraus gemacht habe. Von meinem Vater wusste sie von der Schwangerschaft. Sie ist dort abgehauen und wollte mit Helga reden, damit das Kind wegkommt. Sie hat die Frau auf der Straße gesehen, wie die mit einer Dame sprach. Sie habe gewartet, und dann sei es passiert, erzählte sie mir. Ich war völlig überrumpelt, habe gefragt, warum sie nicht dort geblieben sei. Sie heulte nur, die Frau wäre tot und sie wollte nicht ins Gefängnis. Ich habe Rainer angerufen, damit der seine Schwester abholt. Ich habe nach Daniel und Torsten gerufen, aber beide waren nicht da. Sigrid haben ich ein Glas Cognac gegeben und gegrübelt, was ich machen sollte. Rainer erschien und sie erzählte ihm in etwa dasselbe. Bügel du den Scheiß deiner bescheuerten Schwester gerade, habe ich gemeckert. Wir haben uns gestritten, hat er Sigrid geschnappt und ist mit ihr weg. Ich habe den Wagen von Daniel gegen die Mauer gefahren. Dass das laut ist, hatte ich nicht vermutet. Ich schnell hinaus, habe mich hinter den Büschen versteckt, da kam bereits Christina. Sie rief, klingelte und ging. Ich bin ins Haus. Ich habe zwar kein weiteres Kind gewollt, aber das war für mich nie ein Grund deswegen eine Frau wegen einer Schwangerschaft zu töten. Ich habe den
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