Daniel Briester - Hass verbindet
Unfall ich meine, da Sie Ihrer Schwester sofort ein Alibi geben?"
"Ich vermute den Tag, als Daniel den Wagen zerschrottet hat."
"Eine falsche Aussage ist strafbar. Doktor Torsten Briester, Sie schütteln den Kopf?"
"Sie war bis mindestens um Viertel nach sechs im Haus. Sie keifte herum, wie sehr sie EI hasse, da diese beschissene Firma vor ihr käme. Entschuldigung, Zitat. Sie kreischte, er hat die Tür zugeknallt, wiederum knallte irgendwo eine Tür. Ungefähr eine halbe Stunde war Ruhe, dann ging der Zirkus vom neuen los. Sie trommelte gegen die Tür, kreischte und heulte, schrie das ganze Haus zusammen, Türen knallten und plötzlich Ruhe. Das übliche eben. Ich weiß die Zeit deswegen genau, weil ich um sechs das Sportstudio angeschaltet hatte und unten diese Frau tobte. Das sanfte, liebe Wesen war eine brutale Furie."
"Was soll das? Willst du jetzt deiner Mutter etwas unterjubeln?"
"Stiefmutter! Ein perverser Drachen."
"Doktor Grummet, es will keiner wem etwas unterjubeln, wir wollen die Wahrheit finden. Wo war Ihre Schwester?"
"Keine Ahnung! Mehr sage ich nicht dazu."
"Hat Sie an dem Abend Doktor Heinz Briester angerufen?"
"Nein, warum sollte er?"
"Wir stellen die Fragen. Doktor Briester, ja bitte?"
"Bei Torsten liegt von mir ein blauer Aktenordner, wo man allerlei findet. Darin sind unter anderem die Telefonnachweise von diesem Monat und von einem anderen Monat. Wie ich Daniel kenne, kommt das Thema Stäbler noch. Wenn nicht, ist es egal, da ich es erzähle."
"Kann das jemand holen?"
"Torsten."
"Verdammt Heinz, was soll der Scheiß? Warum ziehst du Sigrid mit in den Dreck hinein. Daniel, dieser verblödete Idiot baut einen Scheiß nach dem anderen und sie soll das ausbaden? Sie ist irre, wusste nicht, was sie tat."
"Doktor Grummet, was tat sie? Ich glaube, Sie verstehen gerade einiges nicht. Ihre Schwester bleibt für immer in dieser psychiatrischen Ein- richtung, egal was da ans Licht kommt. Für Doktor Briester geht es um eine lange Haftstrafe. Wollen Sie, dass ein Unschuldiger für Ihre Schwester ins Gefängnis geht?"
"Warum musstest du den Mist aufrollen?", blaffte er Daniel an. "Seit 40 Jahren deinetwegen nur Ärger. Diese blöde Kuh hätte sich nie mit deinem Alten einlassen dürfen, dann gäbe es dich nicht."
"Doktor Grummet, für diese Äußerung verhänge ich eine Ordnungs- strafe von 500,- Euro. So nicht, haben Sie das verstanden? Es geht um das Leben einer schwerverletzten Frau, die von jemand angefahren wurde. Der Unfallverursacher ist geflüchtet. Was wissen Sie darüber?"
"Ja, es war Sigrid, weil sie die Schnauze von seiner Affäre voll hatte. Der hatte sie betrogen, hatte jahrelang etwas mit ihr."
"Na und? Wollte ich jemals diese verblödete, farblose, frigide Braut? Nie, ich habe dir schon ein Jahr zuvor gesagt, dass mich deine bekloppte, geistig behinderte Schwester nicht interessiert."
"Doktor Briester, bitte einen anderen Tonfall. Warum haben Sie das dem Zeugen gesagt?"
"Diese Frau hat mich nie interessiert, weil sie nicht nur hässlich aussah, sondern besonders weil sie über einen IQ unter fünfzig verfügte."
"Sie war die Richtige für dich, du hast es nie kapiert. Aber mal im Auto vögeln, dazu war sie gut genug?"
"Rainer, du weißt genau, dass ich merkwürdigerweise an dem Abend sehr schnell blau wurde, kaum dass Inge weg war. Sonst wäre das nie passiert. Einmal angefasst, einmal zu viel. Gut nur, dass ich davon nichts mitbekommen habe."
"Du bist widerlich. Hätte ich gewusst, wie du mit ihr umgehst, hätte ich sie nie unterstützt."
"Doktor Grummet, wie unterstützt?"
"Wir haben als die blöde Tussi ..."
"Noch ein Wort und du findest dich im Gefängnis wieder. Wage es nicht, so über sie zu reden. Nur weil sie dich nie wollte, du jämmerlich Ver- sager, Dieb, Verbrecher, Erpresser."
"Doktor Briester, für diese Ausdrucksweise verhängen wir 300,- Euro Ordnungsgeld. Doktor Grummet, wie haben Sie Ihrer Schwester geholfen?"
"Wir haben dem Idioten was ins Glas gekippt. Er war nicht besoffen, viel trank Heinz nie, sondern benebelt. Sigrid hat ihn ins Auto gezogen, der Rest war einfach. Er konnte sich kaum wehren, hat gelacht. Dass sie da schwanger wurde, war für sie ein Glückstreffer, eigentlich für uns alle. EI-Elektronik und Grummet wurden endlich vereint und außerdem war Sigrid verrückt nach Heinz."
"Was seid ihr für eine hinterhältige Sippschaft", brachte Torsten wütend heraus.
"Hat Heinz damals recht gehabt. Er hat uns gefragt, habt ihr mir etwas untergejubelt? Wir waren
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