Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
die Kinderzimmer renoviert, ein neues Bad eingebaut. Diese Etage wurde nicht von der alten Dame bewohnt. Der Umzug sollte peu á peu erfolgen und ein Teil war bereits eingerichtet. Drei Tage vor dem Tod der Frau haben sie ein Fest dort gefeiert, weil der sechsjährige Sohn eingeschult wurde. Alle haben ausgesagt, wie sich Frau Frieser gefreut hätte, dass Leben ins Haus käme. Sie hatte unten zwei Zimmer und eine Küche. Der Rest sollte die Familie Semler bewohnen."
"Das ist ja noch schlimmer als bei der Larsen", stöhnte Sigrid.
"War doch bekannt. Warum tut ihr so entsetzt? Daniel hat es Jana tausendmal vorgehalten, dass sie diesen Staatsanwalt und zig andere Männer ermordet hat."
"Ach ja? Jana war doch immer so lieb und süß?", konterte Tina gehässig. Daniel hörte bei Tina heraus, wie verletzt sie noch war, sobald jemand Jana erwähnte.
"Wieso ist Torsten nicht da?", erkundigte sich Karla, Bernd´s Frau.
"Weil er nicht gern etwas Böses über seine tolle Jana hört. Außerdem schämt der sich, wie mies er seinen Bruder behandelt. Dieser Versager hat andauernd Lügen über Daniel verbreitet, ihn sogar betrogen, hintergangen. Daniel und ich sind den Kerl los. Daniel hat ihn aus seiner Firma hinausgeworfen, weil der Penner nichts kann. Deswegen hat er ja all die Jahre nichts verdient. Er hat eine andere Nutte geheiratet."
"Du bist ein hinterhältiges, bösartiges, verlogenes Frauenzimmer", Heinz sofort. "Soll ich mal einiges über Tanja, Tobias oder Chiara auspacken, du dummes einfältiges Flittchen?"
"Das ist ad absurdum, Tina. Hör mit dem Mist auf", lenkte Daniel schnell ab. "Es gibt vermutlich noch mehr. Jana hat im Januar 2004 einen Brief bekommen, dass man den Larsen-Prozess neu aufrollt. Sandra´s Anwältin hatte mit ihrem Einspruch Erfolg. Ich wusste es vorher, da ich damals mehrmals in Hamburg war. Unter anderem habe ich Sandra besucht, weil die ziemlich depressiv war, wohl ständig unter heftigen Kopfschmerzen litt. Sie hat es mir gesagt, dass man Jana danach ebenfalls einsperren würde. Ich sollte Sandra damals versprechen, dass, falls ihrer Mutter etwas passierte, ich mich um Nina und Thies kümmern sollte. Sie hatten sonst niemanden mehr. Man hatte beim Larsen-Prozess nicht alle Zeugen geladen oder zugelassen, die Sandra hätten entlasten können. Sicher, das hätte nichts an dem Urteil geändert, ist aber rechtswidrig. Doktor Steffens hat mir bereits nach der Urteilsverkündung gesagt, dass das nicht das Ende wäre. Er hätte die Zeugen gern gehört, aber die Richter sahen das als Verzögerung an. Den Larsen-Prozess wollte man zügig über die Bühne bringen, eben, weil da Beamte und Staatsanwälte darin verwickelt waren. Jana wusste, wenn man all die Zeugen aufrufen würde, die Frau Jonas wollte, käme eine Menge über sie heraus und ein Verfahren würde folgen. Des Weiteren musste sie befürchten, dass Sandra auspackte. Die hatte nichts mehr zu verlieren. Diese Jonas erschießt sich, obwohl sie im 6. Monat schwanger war, hinterlässt einen Abschiedsbrief, der mit einem Computer geschrieben wurde. Man hat das nie intensiv untersucht, da es keine Spuren gab, dass jemand in die Wohnung eingedrungen sei. Selbstmord eben. Die entsprechende Akte habe ich heute Morgen gefaxt bekommen. Dass die gesamte Akte vom Larsen Prozess fehlte, ist Resser, dem Dummkopf nicht aufgefallen. Darüber gab es nicht ein Blatt. Dass jemand in der Wohnung herum- gewühlt hat, wurde dem Lebensgefährten von der Jonas nicht geglaubt. Der war damals gerade für drei Tage in München. Mir hat Sandra Wochen später bei meinem letzten Besuch gesagt, als ich sie fragte, warum sie keinen anderen Anwalt genommen hätte. Sollen meinet- wegen noch mehr Menschen sterben? Die Jonas war nett und eine gute Anwältin."
Die Stille, die im Raum war, wirkte fast bedrohlich. Alle starrten ihn bestürzt an.
"Nun?", erkundigte sich Bernd.
"Ich weiß es nicht", musste Daniel gestehen. "Jana ist meine Ex, die Mutter meiner Kinder. Wenn ich das an Doktor Steffens gebe und es bewahrheitet sich, haben meine Kinder eine mehrfache Mörderin als Mutter. Das geht durch alle Medien, da sie mit einem Briester verheiratet war. Wie soll ich das den Kindern erklären und sie erfahren es. Sie werden ständig daran erinnert werden."
"Das ist unfassbar. Mit so einer Person, mit einer Mörderin, Hure hat mich Torsten betrogen", Tina nun. "Ihr Kerle seid alle auf ihr sanftes Wesen hereingefallen, habt ihrem Gejammer, den Tränen geglaubt. Es spricht sehr viel
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