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Daniel Taylor und das magische Zepter

Daniel Taylor und das magische Zepter

Titel: Daniel Taylor und das magische Zepter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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hatte den Herrscher nie von seinem Thron steigen sehen. Er war groß, überragte selbst seinen Sohn Antheus um einen halben Kopf. Xandros zog so fest an der Leine, dass Vanessa nach vorn gerissen wurde und sich würgend an den Hals griff.
    Daniel hielt nichts mehr; seine Wut kannte keine Grenzen. Er sammelte all seine negativen Emotionen und erschuf eine fußballgroße Energieblase in seiner Hand. Einen winzigen Augenblick wunderte er sich über seine Stärke – dann warf er das Geschoss auf Xandros.
    Es verpuffte einen Meter vor dem Dämon in der Luft. »Seht ihr!« Xandros lachte so laut und schrill, dass die Wände der Höhle vibrierten.
    »Daniel«, zischte James und zog ihn auf die Seite.
    Daniel zitterte. Verdammt, er hätte Vanessa treffen oder Xandros hätte sie als Schild missbrauchen können!
    »Ich kann deinen Hass spüren«, rief Xandros, »deine Angst und deine Verzweiflung.« Er schritt durch die Höhle und zog Vanessa hinter sich her. Weinend folgte sie ihm.
    »Hass ist gut, Silvan! Sie macht dich zu einem von uns. Noch hast du die Wahl! Entscheidest du dich gegen mich, ist deine Menschenfreundin die Erste, die ich töte!«
    Die anderen standen in einer Gruppe beisammen und verfolgten das Schauspiel. Wenigstens griffen sie nicht an. Daniel kam es beinahe so vor, als schienen sie auf etwas zu warten.
    »Zeige dich!«, hallte die Stimme des Herrschers durch die Felsenkuppel.
    Daniel rührte sich nicht. Was sollte er auch tun? Er hatte keine Chance gegen Xandros. Ihm fiel nur eine Waffe ein, die den mächtigen Dämon aufhalten könnte, und das war das Zepter!
    Ob er so tun sollte, als würde er überlaufen?
    Nein, Xandros würde sein Spiel sofort durchschauen. Die Oberen waren begabte Gedankenleser, ihnen konnte er nichts vormachen. Wie es schien, hatten sie verloren.
    Daniel sah, wie Marla Mike auf die Beine half. Die beiden stellten sich hinter Antheus, Obron und Sirina, als wären sie dort in Sicherheit. Ein lächerlicher Gedanke.
    Xandros riss Vanessa zu sich und fuhr mit dem Daumen über ihre nackte Schulter. Seine Kralle zog eine blutige Spur zu ihrem Oberarm.
    Vanessa schrie auf und versuchte, sich von Xandros loszureißen, der sie mit der anderen Hand am Gelenk festhielt.
    Vanessa! Daniel wand sich in James’ Griff. Der Herrscher hatte sie tatsächlich verletzt! Er musste zu ihr, ihr helfen, sie trösten! Daniel erkannte, wie viel Angst sie hatte. Einen Arm hatte sie um ihren zitternden Körper geschlungen, während ihre andere Hand versuchte, die Leine abzureißen, die ihr den Hals einschnürte. Ihre Lider waren vom Weinen rot und geschwollen. Was hatten sie ihr alles angetan?
    In Daniel brodelte Wut. Wie paralysiert blickte er auf die blutrote Spur, die über Vanessas Haut lief und auf den Boden tropfte.
    Marla starrte vor sich hin, während Mike sie, käseweiß im Gesicht, im Arm hielt.
    Xandros kicherte. »Wie verletzlich sie sind, diese Menschen. Und so ein Leben wählst du freiwillig, Silvan?«
    Je mehr Xandros seine Wut schürte, desto besser ging es Daniel. Er fühlte sich unglaublich stark und jedem von ihnen gewachsen. James hatte ihn gewarnt, sich nicht zu überschätzen, doch fiel ihm das wirklich schwer, zumal er nur Augen für Vanessa hatte.
    »Spürst du nicht die dämonische Seite in dir?« Xandros zog an der Leine und entlockte Vanessa erneut ein Würgen. »In dir fließt auch mein Blut, Silvan. Es verleiht dir deine dunklen Kräfte.« Abermals riss er am Halsband, sodass Vanessa auf die Knie sackte und nach Luft schnappte.
    Daniel zuckte. Er fühlte sich wie eine Atomrakete kurz vor der Explosion.
    »Beschaffe mir das Zepter, mein Enkel, und ich verspreche dir unendliche Macht.«
    Jede Zelle in Daniel kribbelte vor grenzenloser Wut.
    »Jeder strebt nach Höherem, auch du, Silvan! Nie wieder wirst du der Außenseiter sein, nie wieder wird dich jemand bevormunden oder auslachen. Falls doch, hast du die Macht, sie mit einem Fingerschnippen zu töten.« Xandros blieb stehen und schaute Daniel direkt an, obwohl er immer noch unsichtbar war. »Du und ich, mein Enkel. Wir wären die mächtigsten Dämonen auf Erden.«
    Als Xandros seine Hand zur Kapuze führte, stockte Daniel der Atem. Der Herrscher streifte sich den Stoff ab. Daniel rechnete damit, ein hässliches, entstelltes oder skelettartiges Gesicht zu sehen, stattdessen erblickte er sein eigenes Antlitz. Nur etwa zwanzig Jahre älter. Seine Wut wandelte sich in Erstaunen.
    Auch besaß Xandros keine Glatze, sondern ebenso dichtes

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