Daniel Taylor und das magische Zepter
war er nicht mehr ausreichend vor mentalen Übergriffen geschützt. Daniel hoffte, dass der Anhänger weiterhin seine Macht verstärkte.
Ein Raunen ging durch die Menge, als Daniel sich zeigte.
»Ah, da ist ja mein Enkel.« Xandros, der immer noch so aussah wie er, grinste ihn an und ging auf ihn zu, wobei die Leine, an der Vanessa hing, länger wurde. Sie blieb beim Thron stehen, als wäre sie dort festgewurzelt, ihre Augen in Panik aufgerissen.
Daniel wich nicht zurück.
»Du schließt dich mir an?«
»Niemals!« Daniel hob die Arme. Zwischen seinen Fingern sprangen kleine Blitze hin und her, wie bei einem Starkstromgenerator.
Xandros grinste und glich dabei Daniel so sehr, dass er tatsächlich Hemmungen hatte, sein eigenes Ich anzugreifen. Das ist Xandros , sagte er sich und versuchte, sich auf den alten Mann hinter dem Trugbild zu konzentrieren. Doch er war auch sein Großvater. Egal – ich werde gegen ihn kämpfen!
»Gib Vanessa frei«, verlangte Daniel mit fester Stimme.
Xandros lachte schallend. »Du Wurm stellst Forderungen?«
Plötzlich fühlte Daniel einen stechenden Kopfschmerz – Xandros versuchte, in ihn einzudringen!
Der Schmerz war so heftig, dass ihm Tränen in die Augen schossen. Daniel schwankte.
»Die Macht des Horusauges ist stark«, zischte Xandros, »aber ich bin mächtiger.«
Der Anhänger auf seinem Shirt erhitzte sich so sehr, dass sich Daniel fast daran verbrannte, als er nach ihm griff. Sofort wurde er wieder unsichtbar, aber leider war James schon aus seinem Versteck gerannt und schrie: »Xandros!« Ein Energieblitz flog auf den Herrscher zu, explodierte jedoch einen guten Meter vor ihm in der Luft.
Xandros lachte erneut, während sich die anderen das Schauspiel nur ansahen. »Mehr hast du nicht zu bieten, Wächter?« Der Herrscher hob die Hände, während sich Daniel außer Reichweite brachte. Er versteckte sich hinter der Säule. Sein Herz raste. Verdammt, was sollte er tun? Er musste irgendwie an Vanessa kommen und ein Portal erzeugen. Aber was würde dann aus James, Marla und Blondie werden?
Sein Vater kauerte inzwischen auf den Knien. Ohne das Amulett war er den Dämonen ausgeliefert! Xandros versuchte offensichtlich, in seinen Geist einzudringen, denn James presste sich die Hände an die Schläfen.
Xandros durfte niemals erfahren, wo das Zepter war, niemals! Da Daniel wusste, dass der Herrscher ihn nicht umbringen würde, weil der ihn dringend brauchte, lief er zurück und stellte sich vor seinen Vater.
Daniel hörte James hinter sich erst aufatmen, dann Daniel befehlen, sich aus der Schusslinie zu bringen. Xandros warf ihnen einen bösen Blick zu und schleuderte Daniel mittels einer Handbewegung zur Seite. Hart krachte er auf seine Schulter. Ein stechender Schmerz fuhr durch sein Gelenk. Vorsichtig probierte er, den Arm zu bewegen. Es klappte, aber es tat höllisch weh.
Schwer atmend beobachtete er, wie Xandros seinem Dad die Hand auf die Stirn presste. James wand sich auf dem Boden und versuchte, Xandros’ Arm wegzuschlagen, doch vergeblich.
Ein listiges Grinsen stahl sich auf das Daniel-Gesicht des Herrschers. »Die Freiheitsstatue?« Er lachte schallend auf. »Ein wirklich passender Ort für das Zepter der Macht, mit dem ich euch alle unterwerfen werde.« Er konzentrierte sich weiter, wohl um zu sehen, wo genau das Artefakt versteckt war. Währenddessen kam Bewegung in die anderen. Obron, Antheus und Sirina rannten auf die Wand zu. Offensichtlich wollten sie ein Portal erschaffen, das sie direkt auf die Insel bringen würde, die vor New York lag.
Eine weitere Bewegung von Xandros’ Arm – und sie standen ruckartig still, als wären plötzlich ihre Füße fest mit dem Boden verklebt.
»Gebt euch keine Mühe, ihr Verräter«, zischte er. »Ich werde es selbst holen. Gleich werde ich wissen, wo es sich genau befindet.«
»Nein!« Marla riss sich von Mike los und stürzte auf ihn zu. Da sie zuvor nicht versucht hatte zu fliehen, konnte sie sich frei bewegen, schlug die Hand des Herrschers zur Seite und warf sich vor James.
Mit angsterfülltem Blick schaute sie Xandros an. Er kam ihr so nah, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. Lange sah er sie an und wühlte in ihrem Gehirn, denn Marla presste sich die Hände an die Schläfen. Kopfschüttelnd machte Xandros »Ts, ts, ts«, bevor er tief Luft holte. Dann hauchte er Marla eine giftgrüne Wolke ins Gesicht, die von selbst ihren Weg durch die Nase in Marlas Körper fand.
Sie atmete pfeifend ein und
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