Danke fuer die Blumen
stiegen Tränen in die Augen, er konnte es nicht begreifen. Seine Bridget, seine wundervolle Bridget, von der er immer gedacht hatte, sie würde ihn genauso sehr lieben wie er sie. Da schien er ja voll daneben gelegen zu haben. Sehr viel Liebe konnte ja nicht dahinter stecken, wenn sie ihn so skrupellos hinterging. Und wie sie ihn danach angesehen hatte, nachdem er sie auf frischer Tat ertappte. So, als wäre er ihr gleichgültig.
Ja, er wusste, sie hatten sich ein wenig auseinandergelebt. Aber doch nur, weil er so viel arbeitete. Und er dachte, jetzt, wo sie im High Low mithalf und sie sich ein bisschen öfter sahen, wären sie auf dem Weg der Besserung. Er hatte wirklich an eine glückliche Zukunft mit ihr geglaubt. Hatte sich Kinder mit ihr gewünscht, Kinder, die ihr seidiges braunes Haar und hoffentlich auch ihre hübschen kleinen Ohren haben würden. Und jetzt war alles in einem einzigen Moment verpufft.
Diese verdammte Arbeit! Durch sie hatte er nicht einmal mitbekommen, was hinter seinem Rücken vorging. Er verfluchte sich selbst, und Bridget umso mehr. Er wollte gar keine Details wissen, er wollte sie am liebsten nie wiedersehen. Gleich morgen würde er die Scheidung einreichen! Sie hatte seinen Stolz verletzt, ihn zutiefst gedemütigt. Sein Herz gebrochen. Und das an ihrem gemeinsamen Hochzeitstag.
Am nächsten Tag verbrachte er nur kurze im Restaurant, stellte sicher, dass alles seine Ordnung hatte. Er wusste nicht, ob Bridget den Schneid haben würde, heute im High Low zu erscheinen, aber er hatte ganz sicher nicht das Bedürfnis, sie zu sehen.
Er trank einen starken, schwarzen Kaffee und machte sich dann auf zu seinem Anwalt. Mark Rowland hatte ihm vor Jahren mal gesagt, falls je etwas sein sollte, könne er zu ihm kommen. Mark war ein alter High-School-Freund, der es zu etwas gebracht hatte. Er war aufs College gegangen und hatte Jura studiert. Jetzt war er Rechtsanwalt, was für einer, das wusste Taylor gar nicht. Aber selbst wenn er selbst sich mit Scheidungsrecht nicht auskannte, so würde er ihm bestimmt einen guten Kollegen empfehlen können.
Als Taylor vor dem riesigen, modernen Bürogebäude in der 8 th Street stand, kamen ihm doch Zweifel. Tat er auch wirklich das Richtige? Handelte er nicht extrem übereilt? Bridget hatte ihn verletzt, aber war das wirklich etwas, das man nicht kitten konnte? Hatte ihre Ehe nicht noch eine zweite Chance verdient?
Er hatte wieder das Bild im Kopf, wie seine Frau auf dem anderen saß und sich rhythmisch bewegte. Niemals würde er das aus seinen Gedanken löschen können, es würde ihn für immer verfolgen. Und er wusste, dass er seine Frau nie wieder normal ansehen, geschweige denn sie berühren würde können. Es gab nur eine logische Schlussfolgerung: Er musste der Sache ein schnelles Ende bereiten.
Im Wartezimmer sah er sich eine Zeitschrift an, Marks Sekretärin hatte ihm gesagt, er solle sich setzen. Zuerst hatte sie ihn sogar wieder wegschicken wollen, ohne Termin sei da nichts zu machen, sagte sie. Doch als Taylor der älteren Dame mit Nickelbrille und Dutt erklärte, er sei ein alter Freund von Mark, hatte sie den im Büro angerufen und Taylor kurz darauf gesagt, er solle sich setzen. Und hier saß er nun.
Als er die Seiten so umblätterte und auf eine Frau mit blonder Mähne stieß, erinnerte ihn das unfreiwillig an eine andere Blonde.
Er hatte es zu verdrängen versucht. Seine eigene Misere reichte ihm vollkommen, er wollte nicht auch noch in eine andere mit hineingezogen werden. Aber nun überkamen ihn doch Schuldgefühle. Ihn, den doch überhaupt am wenigsten Schuld traf. Was hatten Bridget und ihr Liebhaber ihm da nur eingebrockt? Er würde in Ruhe darüber nachdenken müssen, was zu tun war.
Mark trat aus seinem Büro und kam, ihm eine Hand entgegenstreckend, auf Taylor zu.
„Hey, alter Kumpel, was machst du denn hier? Ich hoffe, du willst mich nur mal besuchen und steckst nicht in irgendwelchen Schwierigkeiten.“
„ Hallo, Mark.“ Er schüttelte ihm die Hand. „Ich muss leider gestehen, dass ich ziemlich in der Patsche stecke.“
„ Oh je, na, dann komm mal mit rein.“ Mark legte einen Arm um Taylors Schulter und führte ihn in sein Büro, während er seiner Sekretärin ein Zeichen machte, dass er nicht gestört werden wollte.
Eine halbe Stunde später war alles gesagt und getan. Mark Rowland war tatsächlich nur Strafverteidiger, für Taylor machte er aber eine Ausnahme. Er war gewillt, seinen Fall zu übernehmen. Da Taylor
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