Dann klappt's auch mit dem Doktor

verabschiedet sich so langsam wieder. »Irgendwann habe ich das gehofft, aber dann dachte ich ja, dass du was mit Till hast.«
    Â»Was ich übrigens überhaupt nicht nachvollziehen kann.«
    Â»Na hör mal. Ständig hieß es nur Till hier, Till da, Till kommt vorbei, Till schläft hier … Dann steht Till, der natürlich auch noch aussehen muss wie ein junger Gott, halbnackt in deiner Wohnung. Da musste ich doch eifersüchtig werden.«
    Â»Okay, einiges war vielleicht missverständlich, aber es gibt tatsächlich platonische Freundschaften zwischen Männern und Frauen. Du hättest mir einfach vertrauen sollen.«
    Â»Das weiß ich jetzt auch.«
    Ich greife nach einer Haarsträhne, die wirr von seinem Kopf absteht und wickele sie gedankenverloren um meinen Finger.
    Â»Was ist?«, fragt Nils.
    Â»Nichts.«
    Â»Ich sehe doch, wie du grübelst.«
    Â»Als du plötzlich verschwunden warst, ist für mich eine Welt zusammengebrochen.«
    Â»Das tut mir leid. Aber so was kann uns ja zum Glück nie wieder passieren. Jetzt habe ich ja deine Nummer.« Er zwinkert mir zu.
    Ich bin froh, dass ich mich diesmal nicht an die Sechs- oder waren es Vier?-Wochen-Regel gehalten habe. Aber das muss er ja nicht wissen.
    Â»Irgendwas liegt wohl gerade in der Luft«, fahre ich fort.
    Â»Wieso?« Nils zieht mich noch näher an sich heran.
    Â»Na ja, du und ich, du weißt schon. Und Vera und Till, also dass die beiden sich mal wirklich auf eine Beziehung einlassen würden, hätte ich nie gedacht.«
    Ich hätte auch nie gedacht, dass sich dieser Pullunder tragende Stiesel als mein Traummann entpuppen könnte. Ich küsse ihn zärtlich und schmiege mein Gesicht an seine Wange.
    Â»Dieser Moment ist einfach perfekt«, raune ich ihm ins Ohr.
    Ich glaube, ich war noch nie so sehr in jemanden verliebt.
    Vera behauptet ja steif und fest, das würde ich bei jeder neuen Beziehung denken. Aber das ist totaler Quatsch!
    Â»Und was möchtest du aus diesem perfekten Moment noch machen?«, fragt Nils neugierig.
    Â»Erst mal im Bett bleiben, und heute Abend könnten wir uns vielleicht mit Caro, Ralf, Vera und Till zum Essen treffen.«
    Â»Oha, gleich ein Pärchendate hoch drei?«
    Â»Nicht ganz. Caro und Ralf kennst du schließlich schon ewig, und Till und du, ihr versteht euch bestimmt super.«
    Â»Und Vera?«
    Â»Die findet dich sowieso schon toll.«
    Â»Na, da hab ich ja Glück gehabt. Mann soll es sich ja nie mit der besten Freundin verscherzen. Aber jetzt bleiben wir hier und machen da weiter, wo wir vor zwei Stunden aufgehört haben.« Nils zieht grinsend die Decke über unsere Köpfe und …
    Ich sag doch, ich glaube, ich war noch nie sooooo verliebt – wirklich nicht!