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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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herauszunehmen und durch
etwas anderes zu ersetzen. Nach einigem Schmollen fügte ich
mich seinem Wunsch.
    In den Ausgaben von Doubleday/New American Library
von ‘Salem’s Lot finden Jimmy Cody, ein lokaler Arzt, und
Mark Petrie, der Junge, der ihn begleitet, heraus, daß der
König der Vampire - um Van Helsings zutreffenden Ausdruck
zu benützen - mit ziemlicher Sicherheit im Keller eines hiesigen Gasthofs ist. Jimmy geht nach unten, aber die Treppe ist
entfernt worden, der Boden darunter übersät mit Messern,
die durch die Dielen gebohrt worden sind. Jimmy Cody
stirbt, von diesen Messern aufgespießt, eine Szene, die ich als
»Horror« bezeichnen möchte - im Gegensatz zu »Schrecken«
oder »Ekel«; diese Szene ist mittendrin.
    In der ersten Fassung des Manuskripts ließ ich Jimmy je doch dieTreppe hinuntergehen und - zu spät - herausfinden,
daß Barlow die Ratten von der Müllhalde in den Keller von
Eva Millers Gasthof gerufen hatte. Dort unten war ein regelmäßiger Speiseplatz für die Ratten, und Jimmy Cody wurde
zu ihrem Hauptgang. Sie greifen Jimmy zu Hunderten an,
und wir werden mit einer Schilderung verwöhnt (wenn man
so sagen kann), wie der gute Doktor dieTreppe wieder hinaufstolpert und dabei von Ratten bedeckt ist. Sie sind in seinem Hemd, krabbeln in seinem Haar, beißen ihn in Hals und
Arme. Als er den Mund aufmacht, um Mark eine Warnung
zuzurufen, springt ihm eine hinein und nistet sich wuselnd
dort ein.
    Mir gefiel die so geschriebene Szene außerordentlich gut,
weil sie mir die Möglichkeit gab, Dracula -Material und E.C.-Material in einem zu präsentieren. Mein Lektor war aber
der Meinung, daß diese Szene, um es ganz offen zu sagen, zu
hart war, und er überzeugte mich schließlich davon, daß ich es
so sah wie er.
Vielleicht hatte er sogar recht.*
Ich habe versucht, einige Unterschiede zwischen Science
    Fiction und Horror, Science Fiction und Fantasy, Schrecken
und Horror und Horror und Ekel aufzuzeigen, und zwar
mehr anhand von Beispielen als anhand von Definitionen.
Das alles ist schön und gut, aber vielleicht sollten wir die
Empfindung des Horrors etwas eingehender beleuchten nicht nach Definitionen, sondern nach Wirkung. Was macht
Horror? Warum möchten Menschen Horror erleben …,
warum bezahlen sie dafür, Horror zu verspüren? Warum ein Exorcist? Warum Jaws (dt: Der weiße Hai )? Warum Alien ?
    Aber bevor wir untersuchen, weshalb die Menschen nach
dieser Empfindung verlangen, sollten wir vielleicht noch ein
wenig Zeit darauf verwenden, über Komponenten nachzudenken - und wenn wir uns nicht dazu entschließen, Horror
selbst zu definieren, können wir wenigstens die Elemente untersuchen und möglicherweise durch sie ein paar Schlußfolgerungen ziehen.
2
    Horror-Filme und Horror-Romane waren immer populär,
aber alle zehn oder zwanzig Jahre scheinen sie einen Zyklus
erhöhter Popularität und Sichtbarkeit zu erreichen. Diese
Zeiträume fallen fast immer mit Abschnitten recht ernster
    * Ratten sind widerliche kleine Mistviecher, nicht? Ich habe eine Rattenstory geschrieben und veröffentlicht, die den Titel »Graveyard Shift«
(dt: »Spätschicht«) trug, sie erschien vier Jahre vor ‘Salem’s Lot m Cavalier-sie war die dritte Kurzgeschichte, die ich überhaupt veröffentlichte -, und mir gefiel die Ähnlichkeit der Ratten unter der alten
Mühle in »Graveyard Shift« mit denen im Keller des Gasthofs in ‘Salem’s Lot nicht. Ich vermute, wenn Schriftsteller sich dem Ende eines
Buches nähern, dann versuchen sie auf alle möglichen Weisen, mit
ihrer Müdigkeit fertig zu werden - und meine Weise gegen Ende von ‘Salem’s Lot war die, daß ich ein wenig Selbstplagiat betrieb. Ich vermute, daß es nun da draußen den einen oder anderen enttäuschten
Ratten-Fan gibt, aber ich muß dennoch sagen, ich bin der Überzeugung, daß BillThompsons Urteil, die Ratten in ‘Salem’s Lot besser von
der Bildfläche verschwinden zu lassen, richtig gewesen ist.
    wirtschaftlicher und/oder politischer Belastungen zusammen, und die Bücher und Filme scheinen diese freischwebenden Ängste (in Ermangelung eines besseren Ausdrucks) zu
reflektieren, welche solche ersten, aber nicht tödlichen Unregelmäßigkeiten begleiten. In Zeiten, da sich das amerikanische Volk unverblümten Beispielen von Horror in seinem eigenen Leben gegenübersah, gingen sie nicht so gut.
    In den dreißiger Jahren erlebte Horror einen Boom. Wenn
die von der Depression arg mitgenommenen Menschen nicht
am Kartenverkauf Schlange

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