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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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mich an, das Gesicht zu einer Fratze verzerrt. Jetzt sah sie nicht mehr sonderlich jung aus. „Na los doch, du gottverdammte, beschissene Missgeburt!“
    An die nächsten paar Sekunden kann ich mich nur noch vage erinnern. Mein Schwert klapperte über den Boden, als ich es fallen ließ, meine Stiefel trampelten über kaputtes Geschirr und Glasscherben, und schon hatte ich sie bei der Gurgel, riss sie hoch, sodass ihre Füße in der Luft baumelten, und drückte ihr mit eisernen Fingern den Hals zu. Der Armreif pulsierte kalt, die Küche leuchtete plötzlich in einem wässrigen Grün. Sie röchelte. Ein großer dunkler Fleck machte sich auf ihrer Jeans breit. Vor lauter Angst hatte sie sich vollgepisst.
    Ich verzog das Gesicht. Jede Faser meines Körpers, jede einzelne Blutzelle kochte vor Zorn. Ich strömte eine Hitze aus, dass die Luft stöhnte und alles Gläserne beschlug. Die Holzbeschläge der Vitrinen klapperten und pfiffen unter dem plötzlichen Temperaturunterschied, der Boden geriet ins Wanken. Das Haus bebte. Alles, was Pontside, Mercy und ihr lustiger Haufen dreckiger Bullenschweine bei ihrer Hausdurchsuchung ganz gelassen hatten, zersprang jetzt.
    Die Entscheidung liegt bei dir. Die Entscheidung liegt immer hei dir. Die Stimme des Todes klang freundlich. Die unendliche Freundlichkeit des Gottes, dem ich mein Leben geweiht hatte. Er würde mich weiterhin akzeptieren und auch dann noch lieben, wenn ich Ihm die Bitte abschlagen würde.
    Aber Er hätte mich nicht ausgerechnet darum bitten dürfen.
    Sie war hilflos und unbewaffnet. Wehrlos. Aber sie war schuldig, und sie hatte gelogen und gemordet wie jeder x-beliebige Verbrecher, den ich je gejagt hatte.
    Anubis et’her ka … Töte. Töte sie töte sie TÖTE SIE.
    Ob die Antwort von Anubis oder aus meinem tiefsten Herzen kam, konnte ich nicht sagen. Aber sie kann sich nicht wehren. Das ist Mord, Danny.
    Es gab nur ein Gebet, das ich, zitternd und dem erlösenden Wahnsinn nahe, ausstoßen konnte.
    „Japhrimel“, japste ich, und das Mal an meiner Schulter wand sich. Ich streckte meine Fühler nach ihm aus. Ich brauchte Hilfe, Kraft, irgendwas. „Japhrimel … oh, Götter, steht mir bei …“
    Energie flutete durch das Mal an meiner linken Schulter. Keine Antwort, nur die sanfte, samtweiche Wärme der Psinergie, die durch seinen Namen glitt, der mit eingebrannt war und meinen ganzen Körper mit Hitze versorgte.
    Ein Teil seiner Macht, den ich rückhaltlos und ohne Zögern erhielt. Konnte er es spüren, wenn ich das Mal anzapfte? Interessierte ihn das überhaupt?
    Spielte das noch eine Rolle?
    Ich ließ sie fallen. Sie schlug auf dem Boden auf und blieb stöhnend liegen. Meine Hände zitterten. Heiße Tränen spritzten auf den Sweater, den Eve mir geschenkt hatte. Das ganze Haus ächzte, klagte und beruhigte sich schließlich wieder.
    Der Gott wartete. Seine Gegenwart erfüllte den ganzen Raum. Er war unsichtbar, aber unmissverständlich da. Ich roch Kyphii und Stein, spürte den Wind des kristallblauen Saals des Todes über meine Wangen und durch mein Haar streichen. Mein Gott wollte sehen, wofür ich mich entschied, ob ich diese Verräterin auf sein Verlangen hin verschonen … oder ob ich zuschlagen würde.
    Wenn ich sie töten würde, einfach so, wäre ich dann besser als sie und ihr Bruder? Bin ich denn jetzt überhaupt besser als sie?
    Oh, Ihr Götter. Wer bin ich?
    Ich wusste es nicht mehr.
    „Dein Wille geschehe“, krächzte ich und trat ein paar Schritte zurück. Sie stöhnte immer noch, scharrte über den Boden, als habe das Entsetzen ihr alles genommen außer dem Drang, nur möglichst schnell von hier wegzukommen. Ich schluchzte heiser. Einmal. Die Sirenen dröhnten mittlerweile direkt über uns, und ich hörte Rufe. Jemand schlug gegen die mit Magik versiegelte Vordertür.
    Ich hob mein Schwert von dem mit Trümmern übersäten Boden auf. Mercy gab ein gurgelndes Geräusch von sich. Ich steckte mein Katana in die Scheide, auch wenn sich jeder Muskel in mir dagegen wehrte. Ich zitterte am ganzen Leib, so stark war der Drang, zu diesem hilflos am Boden sich windenden Geschöpf zurückzukehren und ihm so blutig und schmerzhaft wie nur möglich den Garaus zu machen.
    Langsam schwand mein Gespür für die Gegenwart des Gottes. Er zog sich zurück.
    Töte sie. Zorn wirbelte mir durch den Schädel und drängte rücksichtslos alle anderen Empfindungen beiseite. Sie hat Gabe verraten. Töte sie.
    Ich stampfte aus der Küche hinaus und blieb kurz mit

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