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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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    Die Erfolgsrate weiblicher Kopfgeldjäger ist – auch wenn man die Statistik heranzieht, laut der das X-Chromosom häufiger Träger psionischer Fähigkeiten ist als das Y-Chromosom – zweieinhalbmal so hoch wie die ihrer männlichen Kollegen. Mehr männliche Psione ergreifen den Beruf des Kopfgeldjägers, aber weibliche Psione erreichen die besseren Ergebnisse und liefern ihre Opfer schneller und mit weniger Schäden an Leib und Leben ab. Ausgeglichen wird dies nur durch die Tatsache, dass männliche Psione die besseren Auftragsmörder sind. Nur sehr wenige weibliche Psione arbeiten in diesem Berufszweig. Auf Morleys geistreiche Bemerkung, dass sie vielleicht nur besser darin sind, den Behörden ihre Identität zu verheimlichen, braucht hier nicht näher eingegangen zu werden.
    Dennoch – wenn man weibliche Auftragsmörder mit männlichen vergleicht, sticht Folgendes mit überzeugender Klarheit hervor: Weibliche Psione sind die bei Weitem sorgfältigeren Auftragsmörder und lassen sich auch deutlich seltener auf schmutzige „persönliche“ Morde ein (Datridenton, Strafgerichtsbarkeit, S. 1184-1206). Stattdessen erledigen sie ihren Auftrag effizient mit dem jeweils am besten geeigneten Werkzeug. Diese Sorgfalt führt unweigerlich dazu, dass sie besser bezahlt und sehr viel seltener angeklagt werden.
    Welchen Schluss können wir daraus ziehen? Morley kommt -wie immer mit ironischem Unterton – zu folgendem Schluss: „Männer, vor allem solche, die mit weiblichen Psionen verheiratet sind, sollten sanft mit ihren Frauen und Freundinnen umgehen.“
    Der Verfasser dieses Artikels würde es anders formulieren: dass wir uns – wenn man betrachtet, wie effektiv weibliche Psione eiskalt und vorsätzlich Blut vergießen können – wirklich glücklich schätzen können, dass die meisten von ihnen kein Interesse daran zu haben scheinen.
    Aus: Moral und Geschlecht – Unterschiede in der psionischen Welt. Von Caitlin Sommers, Amadeus Akademie für psionische Künste der Hegemonie
    Japhrimel stand inmitten der Trümmer und Ruinen, die einmal das Tais-toi gewesen waren. Sein langer, feucht schimmernder Mantel lag über seinen Schultern wie die Nacht seihst. Luzifer starrte ihn an; sein an sich hübsches Gesicht war wutverzerrt und durchdrungen von einer Finsternis, die nicht von dieser Welt war. Japhrimels Hand schloss sich um Luzifers rechtes Handgelenk. Unter dem Hemd des Höllenfürsten und unter Japhrimels Mantel traten die Muskeln hervor, als der Teufel vorwärtsdrängte und Japhrimel ihn zurückstieß.
    Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, ich hätte es nicht für möglich gehalten. Aber Japhrimels ganzer Körper stand unter einer so unglaublichen Anspannung, dass er sogar dem Höllenfürsten die Stirn bieten konnte.
    Der Teufel befreite sich aus Japhrimels Griff und wich zurück. Nur zwei Schritte, aber das genügte.
    Luzifers Aura loderte kohlrabenschwarz auf, eine Verwerfung im Gefüge der Welt. Sie starrten einander so verbissen an, als wäre ihr Wortwechsel nur eine Beigabe der wirklichen Schlacht, die sie mit Blicken wie glühende Speere ausfochten. Die Höllenhunde schlichen geschmeidig um die beiden herum. Luzifers blaues Seidenhemd war zerfetzt und ließ in Höhe des Zwerchfells einen Streifen goldener Haut sehen – und, wie ich bemerkte, einen einzigen Tropfen schwarzen Blutes. Auf seiner Seidenhose waren mehrere dunkle Blutflecken zu erkennen.
    Ich hatte den Teufel aufgeschlitzt.
    Durch meinen schmerzenden Kopf zuckte ein wirrer Gedanke. Jado muss mir ja ein verdammt gutes Schwert gegeben haben.
    Dann kam mir ein zweiter Gedanke, so intensiv, dass es schon lächerlich war. Japh ist hier. Jetzt wird alles wieder gut.
    Ein kindliches Vertrauen vielleicht, aber ich würde daran festhalten. Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen meinem Gefallenen und dem Tod hier und jetzt, würde ich doch lieber Japhrimel wählen, ganz gleich, wie beschissen er sich in letzter Zeit aufgeführt hatte. Schon komisch, wie radikal die Tatsache, dass ich beinahe umgebracht worden war, meine Bereitschaft verändert hatte, zu vergeben und zu vergessen.
    Japhrimel blickte nicht einmal zu mir herüber, um zu sehen, wie es mir ging, aber das Mal an meiner Schulter erwachte wieder zum Leben und sandte Schmerzenswellen durch meinen Körper. Psinergie überflutete mich und explodierte in meinem Bauch. Glühende Schürhaken zuckten durch meine Eingeweide. Im Kopf machten sich stechende Schmerzen breit, ich schmeckte

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