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Darf ich bleiben, wenn ich leise bin?

Darf ich bleiben, wenn ich leise bin?

Titel: Darf ich bleiben, wenn ich leise bin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Sprache des Jungen gibt, die er kennt.»Australien« und »Känguru« – der Wombat hört die zwei Wörter und wird traurigfroh.
    »You know Australia and kangaroos? There’s my home.«
    Sein Kopf ist zu schwer, der Wombat kippt zurück auf Davids Bein.
    »I want to go home.«
    Endlich redet Schnauze. Davids Herz wird warm und groß, so freut er sich.
    »Benni glaubt echt, er findet im Viertel ein Känguru! Wenn der wüsste, wie gut wir zwei es hier haben, einfach so.«
    Wieder wackelt Schnauze bei dem Wort Känguru mit dem Kopf. Weil es Schnauze lebendig und munter macht, wiederholt David das
     Wort ganz oft.
    »Känguru, Känguru, Känguru.«
    Schnauze lächelt matt und schläft bald wieder ein. Er lässt David Zeit nachzudenken, wo er seinen Freund unterbringen soll,
     morgens während der Schule und für immer hier im Haus. Es wird auffallen, wenn er jeden Tag Essen klaut, früher oder später
     wird einer Schnauze in seinem Zimmer entdecken.
    David hat keine Ahnung, was Schnauze außer Süßkram schmeckt, welche Sprache er spricht und ob die beiden Namen von heute Morgen
     wirklich stimmen. Vielleicht hat er ihn falsch verstanden.
    David muss herausfinden, wo Schnauze herkommt und wie er zu Hause lebt, damit es Schnauze bei David richtig gut geht. Schnauze
     klingt zu sehr nach Schwein, David streichelt über das hellbraune Fell. Er wüsste gerne, wie Schnauzes Freunde ihn zu Hause
     nennen.
    Zum Glück ist es Mai und bald Sommer. Er könnte Schnauze im Garten oder besser noch im Wald verstecken. Schnauze schnarcht,
     David sieht auf seine breiten Pfoten und denkt, Schnauze hält sicher einen Winterschlaf.

4.   Kapitel
    Eine Minute länger und die Geschichte wäre vorbei!
    Der Mittag vergeht im Nu. Als David die anderen heimkommen hört, legt er anstelle seiner Beine ein Kissen unter Schnauzes
     Kopf und deckt ihn zu. Er wacht nicht auf, an der Tür dreht sich David um und sieht zurück zum Sofa. Von weitem könnte man
     Schnauze zwischen den Kissen für eins von Davids Kuscheltieren halten.
    In der Küche reden sie schon wieder über das Känguru. David hört nur halb zu, er hat beschlossen den Schlüssel für seine Zimmertür
     zu klauen. Freiwillig rückt seine Mutter ihn nicht heraus. Schnauze soll sich nicht länger unter dem Schrank verstecken. Wenn
     David in der Schule ist, muss er sein Zimmer abschließen können.
    Natürlich hat Benni kein Känguru gefunden. Nur zwei Keller durften er, Marc und Simon sich überhauptanschauen. Statt tausend Euro haben sie zwei Euro und fünfzig Cent verdient, das Pfand für die leeren Flaschen, die sie für
     eine alte Frau zurück in den Laden brachten. Was Benni erzählt, klingt immer toll. Das Geld haben sie für Chips ausgegeben,
     zwei Riesentüten voll.
    »David, was hast du heute Mittag gemacht?«
    Am Tisch sitzt David seinem Vater gegenüber. Seine Mutter hat David schon hundertmal belogen, bei seinem Vater weiß er jede
     der drei Gelegenheiten ganz genau.
    »Ich war in meinem Zimmer.«
    In Gedanken legt sich David schnell zurecht, was er sagen wird, wenn sein Vater weiterfragt.
    »Den ganzen Mittag? Hattet ihr so viel Hausaufgaben auf?«
    »Es war nicht so schlimm. Ich war müde und habe auch ein bisschen geschlafen.«
    Garantiert hatte seine Mutter ihm von dem Streit gestern Abend erzählt und Davids Nacht auf dem Boden, da ist es in Ordnung,
     am nächsten Tag den Schlaf nachzuholen. Schon nickt ihm seine Mutter versöhnlich zu und fängt an zu reden.
    »Ich habe mir was überlegt. Statt die Süßigkeiten hier in der Küche zu verstauen fülle ich für jeden von euch eine Kiste voll
     mit dem Zeug, die könnt ihr ineuer Zimmer tragen, für eine Woche müsst ihr damit auskommen. Dann gibt es die nächste Ladung.«
    Manchmal kommt das Glück auf einen zugerannt.
    »Fangen wir heute damit an?«
    »Gut, David, aber dann gibt es auch keinen Grund mehr, hier heimlich was wegzunehmen.«
    Vielleicht ist ihr Vorschlag nur eine Falle, jetzt darf David nichts zugeben.
    »Warum guckst du mich denn so an? Bekommt jeder das Gleiche oder dürfen wir uns raussuchen, was wir wollen?«
    »Ich habe heute Morgen für jeden das Gleiche besorgt, nächste Woche könnt ihr von mir aus selbst einkaufen gehen.«
     
    Gleich nach dem Essen trägt David die Kiste in sein Zimmer. Solange Schnauze tief und fest schläft, wird er keinen Hunger
     haben. David kehrt zurück in die Küche, sein Vater steht am Ofen und kocht sich einen Tee. Der Schlüssel zu Davids Zimmer
     hängt an

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