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Darf ich Dir vertrauen

Darf ich Dir vertrauen

Titel: Darf ich Dir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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nichts davon erzählt?“ fragte Tina fast empört. Hinter ihr fuhr Mavis Reilly vorbei und stieg voll auf die Bremse.
    Als Madison die größte Klatschtante des Viertels am Straßenrand halten sah, sagte sie zu Tina, dass es eine sehr lange Geschichte war, sie es eilig hatte und später mit ihr reden würde. Tina bemerkte Mavis und nickte verständnisvoll. Aber selbst Mavis war für Madison nicht halb so beunruhigend wie das Gefühl, verfolgt zu werden, während sie ihre Besorgungen erledigte – oder wie die Schlagzeile, auf die ihr Blick im Laden der ReillyBrüder fiel.
    Der Newport News Daily Monitor druckte eine Frühausgabe der Sonntagszeitung, die schon ab siebzehn Uhr am Samstag zu bekommen war.
    Um fünf vor halb sechs stand Madison an der Kasse, abgehetzt und inständig hoffend, dass die Orchideen im Lieferwagen nicht verwelken würden. Der siebzehnjährige Kevin Reilly schnitt am Eingang gerade ein Bündel Zeitungen auf, nahm sich eine und drehte sich mit ungläubigem Gesicht zu ihr um.
    „He, Madison!“ rief er nun über zwei Kundenschlangen hinweg und hielt die Zeitung hoch. „Sind das wirklich du und Jamie?“

    „Bring das her“, antwortete seine Mutter, die an Madisons Kasse saß. „Und schrei nicht so.“
    „Ja, Ma’am“, sagte der Junge respektvoll, während er auf Madisons Gesicht starrte, aus dem nun langsam jede Farbe verschwand.
    Die Fotos waren klein, nicht mehr als Kostproben am oberen Rand der Titelseite, die zum Kauf der Zeitung verlocken sollten. Aber wen sie zeigten, war nicht zu übersehen. Auf einem lag Cords Hand an Madisons Hals, und seine Lippen waren nur Zentimeter von ihren entfernt. Auf dem daneben half er einer strahlenden Jamie aus der Limousine. Die Bildunterschrift lautete: Cord Kendrick verzaubert Einheimische. Mehr im Lokalteil.
    Der Lokalteil enthielt dieselben Fotos, nur viel größer und unter einer Schlagzeile, die aus nur einem einzigen Wort bestand. Familiensache.
    „Die nehme ich auch noch“, sagte sie leise und gab Rita Reilly mit zitternden Fingern Bargeld, weil sie für die anderen Einkäufe gerade einen Scheck ausgeschrieben hatte.
    Sie stopfte die Zeitung in eine ihrer Tüten, dankte dann der völlig verblüfften Rita und steuerte ihren Wagen an, während sich hinter ihr plötzlich ein Dutzend Leute um den Zeitungsstapel drängten.
    Keine Stunde später wusste sie, dass die Fotos auch in Entertainment Today erschienen waren.
    Sie erfuhr es von Jamie, die anrief, als Madison gerade Lillian Turleys im Tudorstil errichtete Villa verließ, um die abgeschlossene Nobelsiedlung durch ein Nebentor zu verlassen. Ihre kleine Schwester machte sich wegen des öffentlichen Interesses an ihrer Person überhaupt keine Sorgen. Zu jung und naiv, um an die negativen Folgen zu denken, fand sie es großartig, im Fernsehen gewesen zu sein. Außerdem verkündete sie, sie hätte von Anfang an gewusst, dass Cord sich für Madison interessierte, und sei froh, dass sie endlich einen Freund hatte.
    Ihre Mutter dagegen klang nicht so begeistert, als sie ans Telefon kam. Vor dem Haus parkten zwei Übertragungswagen von Nachrichtensendern. Reporter hielten Freunde und Bekannte auf, die sie besuchen wollten. Zwischendurch versprach sie Grandma Nona, dass sie später mit Madison über deren Affäre mit Cord sprechen konnte. Danach fragte sie, wie sie am Morgen zur Kirche gehen sollte, wenn so viele Menschen die Einfahrt blockierten. Sie brauchten nur das Haus zu verlassen, und schon wurden ihnen Mikrofone entgegengestreckt.
    Madison hörte die Verzweiflung heraus und fühlte ihre eigene wieder aufsteigen.
    Madison riet ihr, die Polizei zu verständigen, und versuchte erneut, den Mann zu erreichen, dem dieses Chaos zu verdanken war.
    Sie überlegte, ob sie ihn mit Matt Callaways Hilfe finden konnte, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie den Bauunternehmer an einem Samstagabend aufspüren sollte. Doch dann meldete sich Cord nach dem dritten Läuten seines Handys.
    „Ich muss mit dir reden“, begann sie ohne Vorrede. „Ein Typ hat mich den ganzen Nachmittag auf einem Motorrad verfolgt. Reporter machen meine Familie zu Gefangenen in ihrem eigenen Haus. Und ich habe Angst, zu meiner Wohnung zu fahren, denn nachdem mein Name in den Zeitungen und im Fernsehen genannt wurde, werden sie mir vermutlich auch dort auflauern. Was soll meine Familie tun? Was soll ich tun?“
    Sie glaubte, ihn fluchen hören zu können, aber die Musik im Hintergrund war zu laut, um sicher zu sein.
    Schlagartig

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