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Darf’s einer mehr sein?

Darf’s einer mehr sein?

Titel: Darf’s einer mehr sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROLF C. FRANCK MADELEINE FRANCK
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einen entscheidenden Einfluss darauf, Verhaltenstendenzen der Welpen auszugleichen und sozusagen harmonisierend zu wirken. Leider sind aber auch längst nicht alle Menschen für die Züchterrolle geeignet, und so schauen viele einfach zu, wie einzelne Welpen sich mehr und mehr zu kleinen Draufgängern entwickeln. 
 
    Mehrhundebesitzer denken häufig, dass ihr junger Hund im Rudel ja genügend erwachsene Hunde vorfindet, die seine Umgangsformen beeinflussen. Tatsächlich tun sie das auch, denn der Lernprozess ist nicht aufzuhalten. Nur in welche Richtung sich das Sozialverhalten dann entwickelt, ist nicht immer ideal. Auch hier bleibt der Mensch in der Verantwortung, denn er muss dafür Sorge tragen, dass sein Neuzugang die „richtigen“ Hunde trifft, um gutes Benehmen zu lernen. Um das zu vermitteln, sollte ein erwachsener Hund grundsätzlich andere Vierbeiner gern mögen, selbst sehr gut und mit fein abgestuften Signalen kommunizieren können, aber auch bereit sein, Grenzen zu signalisieren und diese bei unhöflichem Verhalten durchzusetzen, ohne dabei Verletzungen zu verursachen. Auch wenn ein Hund der eigenen Familie dies gut kann, sollte man zusätzlich viele Begegnungen mit anderen souveränen Hunden im Freundeskreis arrangieren. Neigen die eigenen Hunde hingegen zum Überreagieren oder können ihre Grenzen schlecht signalisieren, ist es umso wichtiger, den Kontakt zwischen den Hunden zu beeinflussen, sie nicht unkontrolliert sich selbst zu überlassen und für Treffen des Junghundes mit ausgesuchten souveränen Hunden zu sorgen. 
     

    Der Besitzer sollte die Hunde gezielt auswählen, auf die sein Welpe trifft, und ihn in Begegnungssituationen darin unterstützen, Signale des Gegenübers zu befolgen.
     
    Die Hundebesitzer, also Mama oder Papa, sollten den jungen Hund konkret anleiten und darin unterstützen, Signale zu befolgen, etwa indem sie dem Zurückweichen als Reaktion auf eine hochgezogene Lefze sanft mit der Leine nachhelfen, wenn der Hund nicht von allein darauf kommt. Zusätzlich kann jedes beschwichtigende Verhalten geclickt oder gelobt und belohnt werden. Im Normalfall ist es gar nicht so schwer, gute Umgangsformen zu lernen, wie es sich jetzt vielleicht anhört. Hunde sollten in der Lage sein, sich gegenseitig ohne Einmischung seitens des Menschen zu verstehen. Es ist aber leider so, dass inzwischen eine Kultur von Verhaltensweisen als normal betrachtet wird, die vom höflichen Umgang miteinander weit entfernt ist. Ein typisches Beispiel für diese Entwicklung sind die vielen Welpentobestunden, in denen die Welpen das genaue Gegenteil von gutem Verhalten lernen, nämlich in der allgemeinen Erregung kleine Signale, die eigentlich Abstand herstellen sollen, zu missachten und sogar deutliche Drohgesten als Signale des Spiels zu interpretieren. Gleichzeitig wird in solchen Spielstunden die Intuition des Besitzers untergraben sowie seine Situationseinschätzung eingefärbt, wenn er lernt, den Anblick von mobbenden Rowdys als „schönes Spielen“ zu sehen. 
Konfliktvermeidung  
    Wenn nun der Mensch, statt einfach zuzuschauen, seine Elternrolle spielt, gibt es mehrere Bereiche, in denen er Einfluss nehmen kann, um Konflikte zu vermeiden. Zum einen kann er durch Management einwirken, indem er nämlich entscheidet, wer mit wem spielen darf, auf den Spaziergang geht, zusammen allein gelassen wird und so weiter. Das ist besonders dann wichtig, wenn ein neuer Hund hinzukommt, vor allem wenn dieser Neuling ein Welpe ist. Da Hunde ja, wie schon beschrieben, vieles durch Abgucken lernen, sollte man auf gute statt schlechte Vorbilder setzen, wenn es um konfliktvermeidende Umgangsformen geht. 
     

    James hat im Garten einen Kaugegenstand gefunden und sucht nun einen gemütlichen Platz zum Kauen.
     

    Dee ist darauf aufmerksam geworden und verfolgt James interessiert.
     
 
    Auch ist der Mensch als Erziehungsberechtigter dafür verantwortlich, dass die Kinder rechtzeitig ins Bett gehen. Er muss Einfluss auf den ganzen Komplex Schlafen und Ruhezeiten nehmen, denn je mehr Hunde es sind, desto größer ist die Gefahr, dass der Schlaf zu kurz kommt. Sind einzelne Vierbeiner oder eine ganze Gruppe nicht ausgeschlafen, steigt das Konfliktpotenzial. Gleiches gilt für das generelle Einhalten des Wohlfühlbudgets: Die guten Umgangsformen leiden zwangsläufig, wenn ein oder mehrere Hunde dauerhaft unausgeglichen sind. Ein Punkt, den man idealerweise vor der Anschaffung des Zweit-, Dritt- oder Vierthundes

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