Darfs einer mehr sein
auffüllt. Wir kennen alle das Phänomen, dass man im Urlaub viel leichter nette Bekanntschaften schließt als in der Hektik des Alltags beim Einkaufen an der Supermarktkasse. Das liegt unter anderem daran, dass Menschen im Urlaub in der Regel gut drauf, entspannt und offen sind. Nun muss der Hund nicht in die Ferien geschickt werden, aber eine besonders schöne Woche mit tollen Spaziergängen, Spaß, genügend Schlaf und einigen Extrahighlights sorgen auch bei ihm für eine gute Stimmung und damit für bessere Vorbedingungen.
Grundsätzlich gilt, dass es immer leichter ist, zwei Hunde auf neutralem Boden zusammenzubringen. Egal ob ein Welpe oder ein erwachsener Hund einziehen soll, das erste Treffen gestaltet sich am unkompliziertesten bei einem gemeinsamen Spaziergang. So gibt es neben dem neuen Vierbeiner auch noch andere Reize, mit denen sich die Hunde beschäftigen können. Mal eben hier schnuppern, dort gucken, da drüben pinkeln entspannt die Situation, was umso wichtiger ist, je schlechter einer der beiden mit Artgenossen klarkommt. Die eigentliche Zusammenführung steht dadurch nicht so sehr im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Die beiden Hündinnen werden aber lernen, gut miteinander auszukommen, da ihre Zweibeiner viel Wert auf einen harmonischen Umgang legen.
Einen Welpen oder Kleinhund kann man bei diesem Zusammentreffen anfangs auch auf dem Arm tragen. Der Spaziergang sollte so gestaltet sein, dass die Hunde erst einmal an der Leine bleiben und von verschiedenen Menschen betreut werden. Sie sollen schnell merken, dass dies ein besonders toller Ausflug ist und die Anwesenheit des anderen Hundes für sie nur positive Folgen hat. Das heißt konkret: Es gibt jede Menge Leckerchen, ganz viel Ansprache, Lob und Streicheleinheiten durch den Zweibeiner. Fressen hilft nicht nur die Stimmung zu verbessern, sondern auch Erregungszustände abzumildern. Dabei sollte man darauf achten, ob einer der Vierbeiner eventuell futterneidisch ist, und entsprechend Rücksicht nehmen, indem jeder Mensch nur jeweils einen der Hunde füttert und eine unmittelbare Nähe beim Fressen vermieden wird.
Einen kleinen Hund auf den Arm zu nehmen, kann für das erste Zusammentreffen eine gute Möglichkeit sein.
Je schwieriger einer der Hunde oder beide in Bezug auf den Umgang mit Artgenossen sind, desto intensiver sollte man nicht nur pauschal viel füttern, sondern gezielt die Click-für-Blick-Technik einsetzen, um den Anblick des Gegenübers positiv zu färben.
CLICK FÜR BLICK
Mithilfe der Click-für-Blick-Technik lassen sich Emotionen beeinflussen, die der Hund zum Beispiel beim Anblick eines anderen Hundes hat. C-f-B stellt somit eine Möglichkeit dar, Schritt für Schritt eine Gegenkonditionierung zu erreichen, wenn mit einem bestimmten optischen Reiz ein Problem besteht. Im Gegensatz zum Ablenkungstraining wird der Hund dafür beclickt und belohnt, dass er aktiv in die Richtung seines „Problems“ schaut. Dies hilft, einen inneren Konflikt zu verhindern, wie er leicht entsteht, wenn man das Hinschauen zum Reiz verbietet oder durch Ablenken mit einem Leckerchen verhindert. Das Gefühl, den Feind im Nacken zu haben, bleibt aus, stattdessen muss der Vierbeiner eine bewusste Entscheidung treffen, damit sein Frauchen auf den Clicker drückt.
Erst wenn sich nach entsprechendem Training die Einstellung des Hundes verändert hat, lernt er in der nächsten Phase, den ursprünglichen Auslösereiz zu ignorieren, indem man nun für Blickkontakt zum Menschen clickt. Dies schleicht man nach einer gewissen Zeit aus und die emotionale Bewertung des Anblicks eines anderen Hundes verschiebt sich in Richtung neutral.
Für Hunde, die ungern Futter annehmen, kann man andere Highlights einplanen, wie schwimmen dürfen, an Mauselöchern buddeln oder was sonst auf der Liste der Lieblingsbeschäftigungen steht. Wichtig ist, dass sie mit der Anwesenheit des anderen Vierbeiners ein besonders gutes Gefühl verknüpfen. Vermieden werden sollten Bällchenspiele und Ähnliches, bei denen es Ärger um ein Spielzeug geben könnte.
Intuitiv wird man einschätzen können, wann die Vierbeiner entspannt genug sind, um sich Hallo sagen zu können und auch ohne Leine miteinander interagieren zu dürfen. Bei sehr schwierigen Zusammenführungen muss das nicht unbedingt beim ersten gemeinsamen Spaziergang erreicht werden. Idealerweise schafft man sich bei vorab bekannten Problemen die Möglichkeit, vor dem Umzug des Neuzugangs öfter als einmal gemeinsam
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