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Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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dabei in kleinen Schlucken den Tee und dachte an rein gar nichts. Als der Regen endlich nachließ, schulterte er den Wäschesack, der neben der Terrassentür stand, und klemmte sich das Waschpulver unter den Arm. Mit den letzten Tropfen ging er vorsichtig die rutschige Metalltreppe hinunter und zum Wäsche- und Trockenraum. Er füllte die Waschmaschine, stellte sie an und machte sich auf den Rückweg. Jesse hatte gerade die Plattform erreicht, die den Steg mit der Treppe verband, als ihn ein lauter Pfiff innehalten ließ. Er wandte sich erstaunt um. Am Fuß der Treppe stand ein schwarzhaariger junger Mann, der ihm betont lässig zuwinkte.
    Nathan.
    Jesses Herz verpasste vor Schreck einen Schlag. Unwillkürlich wich er einen Schritt zurück.
    „Entspann dich, ich will nur quatschen!“ Sein ehemaliger Kollege hob beschwichtigend die Hände. „Ehrlich!“
    „Was willst du?“ Jesse setzte vorsichtshalber einen Fuß auf die unterste Treppenstufe, um schneller weglaufen zu können. Wie konnte der Typ sich erdreisten, ihm zuhause aufzulauern?!
    „Ich fliege nächste Woche nach Auckland und ich dachte, wir könnten vorher ein Bierchen trinken gehen und uns vertragen. Wie erwachsene Männer.“ Nathan grinste schief. Er trug eine Jacke des neuseeländischen ‚All Blacks’-Rugbyteams, deren Stoff sich beeindruckend über seiner Brust und den muskulösen Oberarmen spannte.
    „Nein, danke.“ Jesse wandte sich zum Gehen. Darauf würde er nicht reinfallen. Conrad wartete bestimmt in der Nähe. Er würde in die Wohnung gehen und die Polizei rufen.
    „Ich mein’s ernst! Ich nehme dir nicht mehr übel, dass ich deinetwegen gefeuert wurde. Ich hab Sachen gesagt und getan, die nicht in Ordnung waren. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“
Hinter Nathan bewegte sich etwas. Zwischen den Fahrzeugen, die neben Jesses Pick-Up standen. Die mussten ihn wirklich für dämlich halten!
    „Wo steckt dein Kumpel?“, fragte Jesse herausfordernd. „Man bekommt euch doch sonst nur im Doppelpack.“
    Wenn die beiden eine einzige Schraube an seinem Wagen gelockert hatten!
    „Conrad?“ Der Neuseeländer zuckte die Achseln. „Keine Ahnung, wahrscheinlich bei seiner Schnecke. Ich komme in Frieden, ehrlich!“
    Eine Gestalt löste sich aus der Deckung der Fahrzeuge und kam auf sie zu. Nach dem Körperbau zu urteilen ein Mann. Er hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und die Hände in den Jackentaschen vergraben.
    „Hey, Conrad“, rief Jesse spöttisch. „An deinem Timing musst du dringend arbeiten!“
    Nathans Grinsen wich einem Ausdruck der Verwirrung. Er wandte sich zu dem Neuankömmling um.
    Jetzt fiel Jesse die verdreckte Kleidung des Mannes auf und der schwankende Schritt. Hatte sich einer der Junkies von der Fitzroy Street in den Hinterhof verirrt?
    Wenige Meter vor der Metalltreppe blieb der Mann stehen und hob den Kopf. Die Kapuze rutschte zurück und enthüllte eine abgemagerte, von Wunden übersäte Fratze. Schwarze Lippen verzogen sich zu einem grotesken Grinsen.
    Richard Geoffrey!
    Das konnte nicht sein!
    Für eine Schrecksekunde blieb Jesse wie angewurzelt stehen. Dann ließ er alles fallen und rannte die Stufen hoch. Hinter ihm erklang wieder dieses unmenschliche Fauchen, das er auch im Park gehört hatte. Etwas kam die Treppe hinauf. Schneller, viel schneller als er selbst jemals sein konnte! Ein brutaler Stoß brachte Jesse zu Fall. Instinktiv streckte er die Hände aus und stürzte auf die Stufen. Scharfer Schmerz schoss in seine Handgelenke und Schienbeine. Sofort war Richard Geoffrey über ihm und drückte ihn mit seinem Gewicht auf die Treppe. Jesse schlug um sich, versuchte alles, um seinem Angreifer zu entkommen, doch ohne Erfolg. Stahlharte Finger packten ihn im Nacken und zerrten an seinem Pullover. Übelkeit erregender Gestank stach ihm in die Nase. Er hörte das Geräusch von reißendem Stoff. Kalte Luft traf seinen Oberkörper. Eine Hand drückte sein Kinn zur Seite, entblößte seinen Hals und dann …
    … bohrten sich zwei glühende Stäbe tief in seinen Hals.
    In fassungslosem Entsetzen riss Jesse Mund und Augen weit auf. Der Schmerz war unbeschreiblich! Er wollte schreien, doch kein Laut drang über seine Lippen. Er versuchte, sich zu befreien, stemmte sich vergeblich gegen die Übermacht.
    Panik überflutete seine Sinne.
    Ich will nicht sterben!
    Als Richard Geoffreys erbarmungslose Umarmung fester wurde, durchzuckte Jesse ein Gedanke, der schrecklicher war als der Tod:
    Er verwandelt mich! Ich

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