Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit
bewegen?!
Knochige Finger schossen vor und schlossen sich um ihre Oberarme. Sie wollte sich losreißen, doch Richard zog sie in eine feste Umarmung. Bestialischer Gestank verschlug Peta den Atem. Durch seine Kleidung hindurch spürte sie Knochen und Kälte. Er presste sein Gesicht an ihren Hals. Sie umklammerte noch immer den Anhänger und konnte sich nicht dazu bringen, ihre furchtbare Aufgabe zu erfüllen.
„Wärme.“ Der Klang seiner Stimme hatte nichts Menschliches mehr an sich. Er schnupperte an ihr, wie ein Tier. „Du. Riechst.“ Das Gut war kaum mehr als ein kehliger Laut.
Voller Panik drückte Peta auf den Anhänger. Ein hoher Pfeifton erfüllte den Raum. Richard brüllte auf und ließ von ihr ab. Vor Schmerzen gekrümmt, presste er die Hände auf die Ohren.
„Stell das ab!“ Seine Stimme war ein schrilles Kreischen. „Stell es ab!“
Mit einem splitternden Geräusch flog die Wohnungstür auf. Zwei in Schwarz gekleidete Männer stürmten ins Zimmer und richteten klobige Waffen auf Richard. An ihren Gürteln hingen silberne Bolzen.
„Nein!“ Peta stellte sich schützend vor Richard, während Tränen ihre Wangen hinunterliefen. „Tut ihm nichts!“
„Peta.“
Sie sah sich um. Martin, Devon und Dashiell standen vor der offenen Wohnungstür. Unfähig, die Räume ohne ihre Erlaubnis zu betreten. Wut erfüllte sie. Sollten die verfluchten Blutsauger draußen bleiben!
Richard stolperte auf die Balkontür zu. Gleich würde er sie erreicht haben. Die Männer mit den Bolzenschussgeräten zögerten.
Einer brüllte sie an: „Tu endlich was, du blöde Schlampe!“
„Peta!“ Die Stimme hallte in ihrem Kopf wider. Sie schaute erneut zur Wohnungstür. Devon sah sie durchdringend an. „Dürfen wir eintreten?“
Ein Schleier legte sich über ihren Verstand. Wie von selbst bewegten sich ihre Lippen. Sie hatte das Wort kaum ausgesprochen, als Martin und Dashiell bereits bei Richard waren und ihn festhielten. Ihre Gesichter spiegelten Ekel wider. In der nächsten Sekunde stand Devon an ihrer Seite. Wie die anderen Vampire hatte er schwarze Plastikstöpsel in den Ohren, die das Pfeifen mit einem Gegengeräusch neutralisierten. Nach einem Blick zu Richard nahm Devon den Metallanhänger um Petas Hals zwischen Daumen und Zeigefinger und schaltete mit einem leichten Druck die versteckten Lautsprecher ab. Sofort wurde Richards Gegenwehr stärker. Im Griff der anderen Vampire fauchte und knurrte er wie ein wildes Tier. Doch er hatte ihnen nichts mehr entgegenzusetzen.
„Hure!“, brüllte er Peta an. „Verräterin! Hure!“ Dunkle Flüssigkeit rann ihm aus den Mundwinkeln und über das Kinn.
„Tötet ihn.“ Zuerst flüsterte sie es nur, dann sagte sie es lauter. „Tötet ihn! Macht ihm endlich ein Ende! Tötet ihn!“ Den letzten Satz schrie Peta voller Verzweiflung heraus. Warum tat es niemand? Stattdessen löste Devon den Anhänger von ihrem Hals und ging zu Richard.
„Wo sind deine Meisterin und ihre Gefährtin?“
„Fort.“ Richards Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. „Ich habe sie gebissen.“ Er gab ein Geräusch von sich, das an ein hämisches Lachen erinnerte.
„Du hast deine Meisterin gebissen?“ Es war Dashiell, der ungläubig fragte.
„Ihre duftende Schwester. Das hat sie zornig gemacht.“ Richards Blick ruckte zu Devon. Ein Ausdruck des Triumphes erschien in seinen Augen. „Er hat süß geschmeckt.“
Peta verstand nicht, was Richard meinte. Sie beobachtete, wie Devon näher an das Monster herantrat. Seine Naseflügel bewegten sich leicht, als würde er schnuppern. Zwischen den Fingern seiner rechten Hand baumelte wie eine stumme Drohung der Anhänger.
„Was hast du getan?“ Die tödliche Kälte in Devons Stimme jagte einen Schauer über Petas Rücken. Dashiell, Martin und die anderen sahen ihn verständnislos an. Richard stieß wieder dieses kratzige, gurgelnde Lachen aus.
Plötzlich bewegte sich Devon. So schnell, dass Peta nur ein Flackern wahrnahm. Im nächsten Moment steckte ein silberner Bolzen tief in Richards Brust. Sie schrie entsetzt auf, als Devon ausholte und Richard einen furchtbaren Schlag versetzte. Dann war er verschwunden.
Peta starrte fassungslos auf Richard, der reglos im Griff der Vampire hing. Zähes schwarzes Blut rann aus einer tiefen Wunde in seiner Kehle und tropfte auf die hellen Dielen.
Devon flog fast die Treppenstufen hinunter. Es konnte nicht wahr sein! Es durfte nicht wahr sein! Auf der Straße hielt er kurz inne. Sollte er den
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