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Dark Hearts

Dark Hearts

Titel: Dark Hearts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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zu verlassen – dank Ellasy. Oh Gott, ich konnte dieser Frau nur das Beste wünschen. Sie gehörte wirklich in den Himmel. Ich hatte mich schon oft gefragt, ob in ihr nicht ein Engel steckte. Was hätte ich nur ohne sie gemacht? Ich war ihr wirklich etwas schuldig.
    Aber nun musste ich mich erst einmal auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Was hatte sie gesagt, bevor sie mich durch die Wolken fallen lassen hat?
    Ich schicke dich in die Welt, in der du dich am Besten tarnen und anpassen kannst.
    Wie hieß diese Welt? Ich fühlte mich jetzt schon unwohl hier. Die grellen Lichter stammten aus den Läden um mich herum. Laute Musik dröhnte mir entgegen.
    Oh man! Warum war das bloß so laut? Da platzte Einem ja fast der Schädel!
    Unzählige Leute liefen an mir vorbei. Sie sprachen miteinander. Ihre Stimmen waren laut und ich konnte jede einzelne auseinander halten. Das war eine der guten Eigenschaften meines Daseins.
    Alle Augen waren auf mich gerichtet. Sie starrten mich an, als käme ich von woanders her.
    Panik durchfuhr mich.
    Hatten sie mich etwa schon durchschaut?! Benahm ich mich so auffällig?
    Jemand rempelte mich an. Und noch Einer. Immer wieder wurde ich umher geschubst und beleidigt. Besaßen diese Leute denn keinen Anstand? Wo war ich hier bloß gelandet?
    Der Himmel war dunkel, aber ich konnte keine Sterne sehen. Alandre hatte mir mal erzählt, dass zu viele Lichter daran Schuld waren. Aber warum war der Mond nirgendwo zu erkennen? In der Geisterwelt war er immer da gewesen – groß, rund und nah. Hier schien der Himmel so weit weg zu sein. Zwischen all diesen riesigen Gebäuden fühlte ich mich plötzlich schrecklich klein – so wie die Leute um mich herum.
    Ich blickte an mir herab. Hmm... oh, es gab tatsächlich ein paar Dinge, die mich von ihnen unterschieden. Ellasy sagte, ich sollte mich anpassen. Also gut. Ich schloss meine Augen und versuchte, alles um mich herum auszublenden.
    Ganz langsam verblassten die Geräusche aus dem Hintergrund, die Stimmen, die Musik. Es wurde ganz still.
    Ich hatte es sehr gern, in diesen Zustand zu kommen. Ich fühlte mich ganz kurz so, als würden alle Lasten augenblicklich von mir fallen. So war es gut. Ich fühlte mich gleich viel besser.
    Als erstes musste ich meine Augenfarbe ändern. Sie durfte auf keinen Fall schwarz wie Nacht bleiben. Kein Mensch hatte sie gehabt. Die ersten Augen, in die ich hier gesehen hatte, waren grün gewesen. Ich lenkte all meine Sinne auf meine Augen und stellte mir das leuchtende Grün auf der langen, großen Wiese vor Paisean vor. Ich liebe diese Wiese. Durch meine neue Augenfarbe würde ich sie nicht vergessen. Dann ließ ich meine Finger wieder gewöhnlich werden. In diesem Punkt unterschieden wir uns nicht so sehr von den Wesen hier. Solange ich meine wahre Gestalt nicht zeigte, würde mich Niemand erkennen.
    Ich musste irgendwie noch mein Zeichen bedecken, aber solange ich etwas anhatte, würde sowieso Keiner mein schwarzes, kleines Monster sehen. Bisher war es mir nur einmal gelungen, es aus meinem Körper zu ziehen. Während Vater alles andere als erfreut reagiert und mich als Böse beschimpft hatte, meinte Alandre, dass das faszinierend war und dass er noch nie etwas Derartiges bei anderen Wesen gesehen hatte. Alandre war schon sehr alt. Er musste es wissen. Wenn wir alleine Zuhause gewesen waren, hatte ich oft versucht, ihm das beizubringen, aber ihm wurde anscheinend diese Gabe nicht erteilt. Ja, meine Gabe war einzigartig und ich war mächtig stolz auf sie. Niemand außer mir konnte die Zeichen zum Leben erwecken und aus der Seele ziehen. Für Alandre war ich etwas ganz Besonderes.
     
    Ich seufzte und schlug meine Augen auf. Und schon waren die Stimmen, die Musik und alle anderen Geräusche wieder da. Ich wurde immer noch wie eine Außerirdische begafft. Aber ich hatte doch nichts an mir vergessen zu ändern! Was war deren Problem? Und wieso hatten sich alle von mir entfernt?
     
    Ich blickte mich um und hörte dann ein Geräusch - lauter als die dröhnende Musik. Woher stammte es?
     
    Ich drehte mich zur Seite und stellte fest, dass sowohl links und rechts gegenüberstehend viele Autos waren. Ihre Lichter waren auch an und sie blendeten mich. Ich blinzelte wieder. Das Hupen war von dem blau glänzenden Auto vor mir gekommen. Bestimmt saß ein reicher Schnösel dadrin, so wie Kotiru einer war. In der Geisterwelt gab es natürlich auch Autos, aber sogar die wurden durch Magie erstellt. Dort war nichts echt. Hier dagegen

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