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Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Titel: Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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allerdings den Titel vor, den sich die Tochter der Nacht ausgedacht hat: Eure Dunkelschaft. Zuerst wollte ich wütend werden. Aber ich muss zugeben, dass ich es selbst lustig fand, außerdem klingt es eindeutig respektvoll, wenn sie mich so nennen. Es schwingt sogar eine gewisse Zuneigung mit, was wiederum ärgerlich ist. Ich will respektiert werden, weil man mich fürchtet! Weil meine Herrschaft Angst und Schrecken verbreitet! Bei den Göttern der Unterwelt, man soll mich nicht gernhaben!
    Vorläufig muss ich es jedoch dabei belassen und ich fange sogar an, die Zusammenkünfte mit meinem Hofstaat zu genießen. Seit mindestens zweitausend Jahren habe ich nicht mehr so gelacht.
    17. Juni Endzeit
    Es gibt Probleme. Durch meinen Ruhm habe ich die Aufmerksamkeit einiger ziemlich kräftiger und aggressiver Kerle auf mich gezogen. Suus nennt sie hirnlose Schläger. Dort wo ich herkomme, nennt man sie Riesen. In den Darklands wimmelt es von diesen Gestalten. Normalerweise lassen sie sich leicht gefügig machen. Wenn ich im Besitz meiner alten Kräfte wäre, würde ich sie im Handumdrehen meinem Willen unterwerfen.
    Einige von ihnen wollen sich nur lustig machen – die können wir mit scharfzüngigem Konter zum Schweigen bringen. Aber diese Schläger können »ganz schön gemein« werden, wie Christopher es nennt. Sie rempeln und schubsen, reißen Taschen und Schulranzen weg, grapschen nach Büchern und Handys. Gelegentlich kommen sie einem mit geballter Faust entgegen, verpassen einem einen Schlag auf die Ohren und stoßen wüste Drohungen aus.

    Verglichen mit den Schlachten gegen die Erzengel des Jüngsten Gerichts oder den tausendjährigen Kämpfen mit dem Weißen Zauberer ist das natürlich geradezu lächerlich. Doch mein Gefolge scheint diese »hirnlosen Schläger« sehr ernst zu nehmen, sie können schließlich nichts anderes.
    Außerdem kriege ich immer noch diese schrecklichen Albträume oder Weißträume, wie ich sie mittlerweile nenne. Ich habe das Gefühl, der Weiße Jäger rückt immer näher. Und schon wieder gab es ein Zeugnis, als hätte man nicht genug Ärger am Hals! Verflucht seien diese scheißfreundlichen Lehrer, mögen sie für alle Ewigkeiten in den Verliesen des Verderbens dahinrotten!
    17. Juni Endzeit
    Es wird immer schlimmer. Die hirnlosen Oger-Schläger fangen an, auf mich loszugehen! Ein Skandal! Sie machen Bemerkungen wie »Da kommt der Dark Lord!« oder »Da kommt 404!«, »He, Zeit für die Muppet Show« oder »He, Dirk, wie fühlt man sich so als Gehirnamputierter?«.
    Ich fange allmählich an, das Wunder aller Wunder – Computertechnologie – zu beherrschen, also weiß ich, was mit 404 gemeint ist, aber was ist die Muppet Show? Ich muss Christopher fragen, er wird es wissen.
    Wie auch immer – der springende Punkt ist, dass man mich nicht mit dem nötigen Respekt anspricht. Sie ziehen über mich her, sie dissen mich, wie Suus sagt. Fast jeden Tag. So darf es nicht weitergehen. Ich muss etwas unternehmen. Und ich weiß auch schon, was.
    Am nächsten Schultag war Dirk gerade unterwegs zu seinem Klassenzimmer, als vor ihm auf dem Gang Phil Miller, der schlimmste Schläger aus Dirks Jahrgang, mit seinen beiden Kumpanen Dave Murray und Jon Chu auftauchte. Phil Miller war ein riesiger Kerl, um ein Vielfaches breiter und größer als Dirk. Mitten auf dem Gang traten sie ihm in den Weg. Dirk sah nur kurz auf, schüttelte verächtlich den Kopf und versuchte, an ihnen vorbeizukommen, aber Phil Miller schubste ihn zurück. »He, nicht so hastig, Erbsenhirn!«
    »Geh mir aus dem Weg, Hirnloser«, verlangte Dirk. Obwohl er gegenüber dem riesenhaften Fleischberg wie ein Gartenzwerg wirkte, ließ Dirk sich nicht im Geringsten einschüchtern. Das brachte Phil Miller noch mehr in Rage – warum hatte dieser lächerliche Winzling keine Angst vor ihm?
    »Was fällt dir ein, du Missgeburt!«, schrie er und versetzte Dirk einen kräftigen Stoß gegen die Brust.
    Dirk funkelte ihn aus schmalen Augen böse an, dann sagte er – so laut und deutlich, dass jeder es hören konnte: »Es war sehr lieb von dir, Phil, dass du gestern Nachmittag zu Hause geblieben bist, um deiner Mama beim Kuchenbacken zu helfen, anstatt mit deinen Kumpels Fußball zu spielen.«
    Phil Miller fiel die Kinnlade herunter. »Wo-woher weißt du das ...«, stotterte er.
    »Das Zuckerherz in Rosa war besonders reizend, die Freundinnen deiner kleinen Schwester werden bestimmt begeistert sein«, fuhr Dirk fort.
    Jon Chu kicherte. Dave Murray

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