Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)
verzog das Gesicht. »Du hast doch gesagt, du könntest nicht zum Fußball kommen, weil du Hausarrest hattest wegen einer eingeschlagenen Scheibe«, sagte er und zeigte anklagend auf Phil.
»Nein, ich … ich hatte wirklich Hausarrest!«, protestierte der, vollkommen überrumpelt.
»Rosa Zuckerguss!«, johlte Jon. »Wie ein Mädchen!«
»Nein, nein … außerdem war das Zeug nicht rosa, sondern rot!«, verteidigte sich Phil.
»Aha, du bist also doch zu Hause geblieben und hast Zuckerguss auf einen Kuchen geschmiert, anstatt mit uns Fußball zu spielen!«, stellte Dave empört fest.
»Äh ...« Phil Miller lief krebsrot an.
»Mamas Liebling, was?«, höhnte Jon.
So ging es eine Weile hin und her. Und während Jon und Dave sich weiter über Phil lustig machten, setzte Dirk seelenruhig seinen Weg fort. Kurz bevor er am Ende des Flurs verschwand, rief Phil hinter ihm her: »Das werde ich dir heimzahlen, Schwachkopf!«
»Vielleicht interessiert es deine Freunde auch, dass du immer noch deinen alten Power-Ranger-Pyjama unter deinem Kopfkissen aufhebst?«, schoss Dirk zurück. Phil Miller sagte nichts mehr – während seine Kumpane sich vor Lachen bogen.
Die Geschichte von diesem kleinen Zwischenfall und wie Dirk es Phil gezeigt hatte, und zwar nur mit Worten, verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Schule. Danach versuchten noch ein paar Phil Millers auf Dirk loszugehen, sie gaben jedoch alle schnell auf, weil er jedes Mal etwas sehr, sehr Peinliches über sie enthüllte. Das war ihnen die Sache nicht wert. Niemand konnte sich erklären, woher Dirk diese Sachen wusste – doch er hatte immer recht.
Als Christopher und Suus wissen wollten, wie er all diese sehr privaten Angelegenheiten herausgefunden hatte, antwortete Dirk, als wäre es eine Selbstverständlichkeit:
»Nekromantie, Totenbeschwörung. Die Toten wissen alles, was auf diesem Planeten geschieht – man muss nur die Geister der Gefallenen herbeirufen und sie dazu bringen, ihre Geheimnisse zu verraten.«
»Na klar – wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen?!«, hatte Christopher geantwortet und wieder einen seiner Lachanfälle bekommen. Jedenfalls war das die offizielle Erklärung, die von da an in der Schule kursierte – obwohl natürlich niemand ernsthaft daran glaubte.
Auf seine eigene Art hatte Dirk in der Schule seinen Platz gefunden. Es gab nur noch eine Gruppe von Schülern, die ihm immer noch Probleme bereitete: die Jocks, wie sie sich selbst nannten, nach einem Begriff aus amerikanischen Highschool-Fernsehserien.
Um sich mit den Jocks gut zu stellen, musste man schon eine echte Sportskanone sein. Alle anderen straften sie mit Verachtung und schikanierten jeden, der bei ihnen als Streber verschrien war. Dirk zählte eindeutig zu den Freaks. Alles, was mit Computern zu tun hatte, lernte er in atemberaubender Geschwindigkeit. Ebenso schnell hatte er es zum Champion des Schulschachklubs gebracht. Er liebte Beschäftigungen wie Kartenspiele, Zaubern, interaktive Spielebücher oder Fantasy-Rollenspiele. »Warum ist der Dark Lord eigentlich immer der Böse?«, hörte man ihn oft verwirrt fragen.
Dafür war er weder im Football noch beim Kricket oder anderen Sportarten eine besondere Leuchte. Wenn man Dirk fragte, erklärte er es damit, dass er sich immer noch nicht daran gewöhnen konnte, im Körper eines schwachen Menschlingkindes zu stecken, ohne seine gewaltigen Hörner, die mächtigen Hauer und seine Superkräfte. Alle anderen behaupteten, er sei in Sport eben ganz einfach eine Niete.
Der Anführer der Jocks hieß Sal Malik und war Kapitän des Ersten Kricketteams von Weißschilding. Außerdem hatte er einen schwarzen Gürtel in Karate und sah unglaublich gut aus. Die meisten an der Schule bewunderten ihn. Eines Tages geriet Dirk in die Auswahl für ein Schul-Kricketspiel, allerdings kein offizielles, sondern nur eine Art Testspiel. Dirk hasste es, wenn er mit den anderen in einer Reihe stehen und darauf warten musste, dass sein Name aufgerufen wurde. Meistens war er derjenige, der als Letzter übrig blieb, und das fand er unnötig erniedrigend. Schließlich war er eher daran gewöhnt, andere zu erniedrigen. Außerdem mochte er diese albernen Spiele nicht einmal.
Ja, wenn er ein Team von Riesen-Rugbyspielern zur Verfügung gehabt hätte, ein paar Superschurken-Footballspieler oder Vampir-Kricketspieler! Diese Idee brachte ihn auf ein paar interessante Fragen. Würde es als Foul gelten, wenn man das Blut des gegnerischen
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