Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)
Dirks Zimmer ein ungewohntes, für einen Dark Lord eher untypisches Wimmern hörte. Auf Zehenspitzen schlich er zu ihm hinüber. Dirk lag in seinem Bett und schlief tief und fest. Er gab seltsame Jammerlaute von sich, als hätte er vor irgendetwas große Angst. Er schlug um sich und wälzte sich wie wild hin und her. Sein Gesicht war beinahe so weiß wie die Laken, unter denen er schlief. Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. Offenbar hatte er gerade einen bösen Albtraum.
Mit einem lauten Schreckensschrei schoss er plötzlich hoch und riss die Augen auf.
»Oh, hallo Christopher«, sagte er, anscheinend wenig überrascht, seinen Freund um ein Uhr morgens an seinem Bett sitzen zu sehen.
»Ich habe schon die ganze Zeit diese furchtbaren Albträume«, erklärte er. »Seit ich in eurer komischen kleinen Welt gelandet bin.« Er wischte sich den Schweiß ab.
»Das kenne ich, passiert mir auch manchmal«, sagte Chris. »Bei Menschen ist das ganz normal, weißt du.«
»Ja, am Anfang habe ich das auch gedacht, ein normaler Albtraum, nichts weiter. Aber der Skirrit-König hat mir den wahren Grund verraten. Als Reisender zwischen den Welten ist er immer bestens darüber informiert, wer sich sonst noch zwischen den verschiedenen Dimensionen herumtreibt. Er hat mir verraten, dass Hasdruban – möge ihm der Fluch der vertrockneten Pflaumen sämtliche Körperteile verschrumpeln lassen – einen weiteren mächtigen Zauber geschmiedet und mir etwas hinterhergeschickt hat.«
Chris zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Er war immer noch nicht sicher, was er von dieser Skirrit-Geschichte halten sollte. Abgesehen von der Tatsache, dass Dirk Suus ganz schön reingeritten hatte. Okay, er hatte alles wieder in Ordnung gebracht, aber trotzdem … Christopher musste sich eingestehen, dass er … nun ja, ein wenig eifersüchtig war. Er hätte nie gedacht, dass Suus Dirk so schnell verzeihen würde. Sie schien ihn sogar noch lieber zu mögen als vorher.
Chris wollte etwas erwidern, aber Dirk ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Dieser Wichtigtuer von einem Zauberer hat die Weiße Bestie der Vergeltung hinter mir hergeschickt, um mich endgültig zu vernichten. Das hier ist mehr als irgendein immer wiederkehrender Albtraum – es ist real! Die Bestie hat mich psychisch verfolgt – in meinem Geist, in meinen Träumen, meine ich –, seit ich hier bei euch gelandet bin. Und wenn sie mich im Land der Träume aufgespürt hat, wird es ihr auch gelingen, mich in der wirklichen Welt zu finden. Früher oder später wird sie mein Schwarzes Herz fressen, denn nur darauf hat sie es abgesehen: Sie will das Böse in mir verschlingen und mich damit für immer vernichten!«
Christophers Auge begann, bedrohlich zu zucken. Dirk steigerte sich schon wieder in eine seiner Geschichten hinein – und diese klang noch abenteuerlicher, noch haarsträubender als alle anderen. Chris fand es immer schwerer, diese Spinnereien zu ertragen. Eine Hälfte von ihm war geneigt, seinem Freund zu glauben, während die andere am liebsten schreiend aus dem Zimmer gerannt wäre.
Dirk redete ohne Punkt und Komma weiter. »Erinnerst du dich an den weißen Luchs, über den sie in der Zeitung berichtet haben? In Wahrheit ist das gar kein Luchs, sondern die Weiße Bestie der Vergeltung. Sie lässt sich nur äußerst selten in der realen Welt blicken, in der übrigen Zeit streift sie durch die Welt der Träume, die Welt des Geistes. Hier, sieh dir das an! Das habe ich aus der Erinnerung gezeichnet.« Dirk zog ein Bild unter seinem Kopfkissen hervor und reichte es Chris.
Chris starrte entsetzt auf die Zeichnung. Das Vieh sah wahrhaftig ziemlich furchterregend aus. »Hör mal, Dirk …«, begann er, aber der hörte überhaupt nicht zu und redete einfach weiter.
»Ich weiß auch schon, wie ich das Untier besiegen kann, Chris, aber dazu brauche ich deine Hilfe. Es wird erst aufhören zu jagen, wenn es vom Bösen seines Opfers gefressen hat. Also wissen wir, was wir zu tun haben, verstehst du?«
»Willst du damit sagen, du kannst das Vieh nur besiegen, wenn du dich von ihm fressen lässt? Das klingt nicht gut!«, rief Chris, der es geschafft hatte, Dirks Redefluss zu unterbrechen.
»Ja, da hast du schon recht. Aber ich hatte etwas Wichtiges vergessen zu erwähnen. Du kennst doch dieses Gerücht über die Parklücke auf dem Sparco-Parkplatz, auf der angeblich ein Fluch liegt? Die mit dem schwarzen Ölfleck, der sich nicht entfernen lässt. Niemand will dort mehr sein Auto
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